* Warum wurde mein Auftrag OEX-Optionen nicht ausgeführt ?
Von: Drucker Am: 04.01.2004 18:03:10 Gelesen: 233
Hi,
vergangene Woche habe ich einige Kontrakte bei Optionen gehandelt.
Der Umsatz war nicht so stark. Als ich dann meine Order bei IB einstellte, war der Preis den ich eingab nur für einen Kontrakt vorhanden. Folglich kann ich doch sicher davon ausgehen, dass dies mein Kontrakt war, oder? Einige Minuten (!) später wurden mehrere Kontrakte zu diesem Preis gehandelt Ich erhielt leider keine Ausführung, obwohl bis zu diesem Zeitpunkt nur ein Kontrakt zu diesem Preis angeboten wurde.
Hat jemand dafür eine Erklärung ? Es handelt sich um den S&P 100 (OEX) an der CBOE.
Danke schon mal für Eure Antworten.
Roland
Einfach TIMES & SALES vom Broker anfordern.
Evtl. kann man das auch online bei der Börse abrufen, bei manchen geht es.
gruss hans
Woran haben Sie gesehen, daß mehrere Kontrakte zu Ihrem bid oder ask gehandelt wurden? Sicher?
Insgesamt ist es meistens sicherer über SMART oder ISE zu handeln. Bei CBOE kann es zu Verzögerungen kommen, es wird noch viel übers Parkett geleitet.
Gruß,
Berliner
Hallo,
mir ist es passiert, daß die Börse (oder der Broker) den Auftrag abgelehnt hat. Den Hergang kann ich allerdings nicht darstellen..
Frage: Können MM einen fremden Auftrag ablehnen/ zurückweisen? Ich denke nicht.
Grüße
Albert
Wenn der Auftrag an die CBOE geht kann ich es mir nur so erklären, daß durch den Parketthandel das First In - First Out Prinzip ein bißchen verwischt wird. Wirklich klar ist mir der Vorgang auch nicht. Daß erst einige Minuten später Umsatz da war, deutet darauf hin, daß das CBOE Parkett involviert war. Über Handhelds werden die Umsätze an das System geleitet.
Wenn OEX auch an ISE gehandelt wird, das weiß ich nicht, sollte der Auftrag ausschließlich dort plaziert werden. ISE ist eine reine elektronische Börse, die die engsten bidasks aller teilnehmenden Börsen stellt und auch ausführt.
Gruß,
Berliner
Korrektur: Ich meinte nicht First in-First Out, sondern "Frontrunning bzw. Marketmaking"
@ Berliner
Wie ist das bei in Optionen Umsatzschwachen Indices oder Aktien in USA? Wenn ich mehr kaufen/verkaufen will als im Buch steht? Kann ich diese trotzem mit dem MM handeln? Gibt er mir dann vielleicht einen schlechteren Preis?
Es kann ja vokommen dass ich eine Position aufbaue. Hier ist im Moment reger Handel. Und zwei Wochen später fast nichts mehr. Wenn ich jetzt dick eingedeckt bin und wieder glattstellen will, was dann?
Pizza
@ Pizza
Meine Optionstage sind schon ein bißchen her, aber soweit ich mich erinnere, werden nur die bidaskspreads größer bei schwachen Umsätzen. Aber Kurse werden gestellt, eigentlich in jedem Fall. Und wenn nicht, dann selbst als MM aktiv werden, fünf Sekunden später ist der MM drin und wird einen faireren Preis stellen als deinen oder deine bid/ask bedienen. So wars bei mir in der Erinnerung immer.
Ich hatte viel exotische Underlyings gehandelt, Poyang Steel (Korea) und sowas, Umsätze vielleicht 500 im Monat in allen Serien. Das ging problemlos und fair. Ein oder zweimal mußte ich mal MM spielen, weil die gestellten Kurse absolut unfair waren und ich schnell raus oder rein wollte. Aber wenn überhaupt kein Umsatz stattfindet, würde ich die Option meiden, ganz ehrlich. Da wird's dann doch abenteuerlich.
Auch Optionen, die ziemlich Out of the money sind, wo's nur noch auf die zweite Stelle hinter dem Komma ankommt in der Prämie, sind tricky. Zwischen 0.20 und 0.35 besteht ein Unterschied von 75 Prozent, auch wenn's nicht so aussieht!
Optionen extrem in the money wurden, auch bei niedrigen Umsätzen, in meiner Erinnerung immer sehr fair bewertet.
Gruß,
Berliner
Nachtrag:
Die Frage war ja nach Anzahl der bidasks: Ja, auch da keine Probleme. Wenn 20 im bid stehen, und du willst 30 abgeben, dürften im Einzelfall sogar die Preise anziehen, wenn der ganze MM Korb von 20 weggefischt wird. Kommt immer auf den MM an.
Andere natürlich geben dir einen schlechten Bid, und Du stehst dann mit den 10 im Ask, der Spread hat sich verschoben, aber auch ein bißchen angenähert. Wenn auch nur ein bißchen Interesse und Umsatz da ist, dürften andere Teilnehmer auf den Zug aufspringen und dir die 10 abnehmen.
Das ist natürlich nicht der Fall, wenn das Underlying gerade wegrutscht oder in der Vola einschmilzt oder du einen Phantasiepreis haben willst.
Gruß,
Berliner
Danke schon mal.
Was ich meinte war z.B. dass ich die Bid/Ask Preise akzeptiere und auf beiden Seiten 200 sind. Ich will aber 3000. Was passiert dann?
Selbst MM werden hab ich auch noch nicht so richtig verstanden. Gibts eine Seite wo man so knifflige Dinge nachlesen kann? Wo jemand aus dem Nähkästchen plaudert?
Pizza
Market Maker werden heißt einfach den Spread verkleinern, engere Kurse stellen. Beispiel: xyz 200 zu 1,00 bid und 200 zu 1,30 ask.
Du willst kaufen, findest aber 1,30 ask zu teuer (dein O-Rechner sagt z.B. fairer Preis liegt bei 1,10). Also gibst Du ein Kaufangebot ein, meinetwegen kaufe 3000 zu 1,10. Dann erscheint auf dem IB Display: xyz 3000 zu 1,10 bid und 200 zu 1,30 ask. Jetzt bist Du Market Maker (MM), Du stellst den günstigeren Abgabekurs rein, und Leute, die gerne ihre xyz bei 1,15 loswerden möchten, fangen an zu überlegen, ob sie nicht vielleicht schon mal ein paar davon bei 1,10 loswerden könnten (deine Nachfrage). Dein Gebot macht den Spread für einen Augenblick enger und führt Angebot und Nachfrage zusammen. Aber nur für einen Augenblick, denn der Anbieter, der 200 zu 1,30 loswerden will, sieht im Bidkurs "grün" (ansteigend), und denkt sich: na da werd ich doch gleichmal nachziehen, und er zieht seine 200 auf 1,40 hoch. Der Spread hat sich wieder auf 0,30 vergrößert.
In der Regel wird das der offizielle Market Maker der Börse tun, der Specialist oder professionelle Tradingadressen (Emittenten z.B.). Die wollen dich jetzt nämlich verlocken, dein Gegenangebot aufzugeben, die 3000 zu 1,10 wieder rauszunehmen. Dann würden sie auch auf 1,30 wieder runter gehen, alles ist beim alten, und vielleicht bist zu so scharf auf xyz, daß du vielleicht doch bei 1,30 zugreifst! Vom Angebot-Nachfrage-Prinzip her verständlich: einem kleinen Angebot von 200 steht eine große Nachfrage von 3000 gegenüber, also steigen die Preise! (In der Realität besser nach und nach kleine Kauforders eingeben, sonst pusht man sich die Kurse hoch und wird nicht glücklich dabei.)
Was aber wenn jemand 1000 von deinen 3000 abnimmt zu 1,10? Dann steht da 2000 1,10 bid, letzter Umsatz 1000, letzter Preis 1,10. Solange ausreichend Umsatz da ist. Ich schätze die Option muß am Tag über den Daumen gepeilt mindestens 30.000 Stück handeln, damit du eine sichere Chance hast nach und nach 3000 zu deinem Preis zu bekommen.
Wahrscheinlich kann man das nachlesen, aber das sind doch die Grundprinzipien des Handelns. Das machen die Floortrader mit gigantischen Kontraktzahlen sekündlich auf Zuruf.
Buchtip: "How I trade options"; Jon Najarian sowie "The new options market"; Max Ansbacher.
Aber Du willst ganz sicher nicht 3000 OEX kaufen. ;-)
Gruß,
Berliner