* Was machen erfahrene Trader wenn sie verlieren ?

Guten Abend

Ich bin neu in Ihrem Forum und habe erst mal einige Zeit so einiges gelesen und verstanden, dass sich hier sehr ernsthafte Teilnehmer miteinander austauschen.

Klar manchmal auch nur zum Spass quatschen, aber dennoch. Ich bin da noch Anfänger und erst so ca. 1 Jahr dabei mich damit zu beschäftigen. Ich will es aber hier versuchen, weil ich sonst keine Möglichkeit finde damit weiter zu kommen.

Was machen erfahrende Trader, wenn sie verlieren? Wenn nichts funktioniert, wenn es scheinbar an einem selber liegt und man nicht weiss warum. Das kann soweit gehen, dass man sich fragt ob man noch ganz dicht ist, oder ob man unterbewusst verlieren will. Was ja eigentlich absurd ist.

Ich habe in mancher Literatur gelesen dass es so etwas gibt, unterbewusst verlieren zu wollen. Und es soll eine Analyse seiner Person einen weiterbringen. Dann lese ich immer wieder, dass es die erfolgreichen Trader schaffen sich so zu verändern, dass sie zum Markt und dem Geschehen passen, wie soll das gehen?

Ich erwarte nicht in 12 Monaten mein Kapital zu verzehnfachen, habe auch meine Transaktionen erforscht und mit Geldmanagement begonnen. Ich möchte einfach wissen was ich bei mir ändern muss.

Ich bitte um höfliche Antworten und möchte nicht sarkastisch beschimpft werden, wie es zum Teil üblich ist.

Vielen Dank

Marc

Geschrieben von Gast (nicht überprüft) am
newstrader.
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

Hallo!

Da gibt es natürlich viele Möglichkeiten. Immer wieder beliebt ist die Variante, sich in einem öffentlichen Traderforum gegenüber anderen Forumsteilnehmern "auszukotzen". Aktuelle Beispiele:

http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/tmw-forum.pl?ST=6611&CP=0
http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/tmw-forum.pl?ST=6309&CP=0

Mit der Zeit gewinnt man aber eine gewisse innere Überlegenheit und begreift die eigenen Fehler als Hinweise auf Schwächen und Chancen diese zu beheben. Manchmal sind Verluste allerdings auch unvermeidbar oder strategisch bedingt und man muß einfach damit leben. Wichtig ist nur, daß man in einem übergeordneten Zeitraum stabil Gewinne erwirtschaftet.

Verluste gehören zum Geschäft. Wer Verluste nicht ertragen kann, für den ist die Börse nicht der richtige Ort. Wichtig ist nur, systematische Verluste und Verlustserien zu vermeiden bzw. zu unterbrechen.

Zur Bewältigung eigener Fehler und Schwächen ist immer wieder eine Lektüre der Behavioral Finance zu empfehlen.

Gruß!

Roland
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

@ Monaco

Ich glaube ich weiss worums bei dir geht. Nicht den Mut verlieren, jeder von uns verliert.

Aber, was hilft ist

- ein paar Tage Papier vollschreiben
- kleinere Positionen eingehen, für Daytrader kann das soweit gehen, nur einen einzigen Kontrakt zu traden.
- Selbstbewustsein wieder aufbauen, etc.

Aber

- analysieren ob sich Märkte verändert haben,
- Standardmethoden mit gutem MM müssen funktionieren, ansonsten funktionierst du nicht,
- herausbekommen, ob man sich selber verändert hat, gibt es Störungen in meinem Leben.

Als mein Bruder mit dem Auto verunglückt ist, wurde ich sogar angedient, gott sei dank in einer Währung und nicht in Fleisch. Aber ich konnte lange Zeit nichts mehr machen, weil plötzlich nichts mehr Bedeutung hatte was da so auf Screens herumflunkerte.

Trading kann einem mit sich auch selber weiter bringen.

Viel Glück

PS: Hoffentlich heisst du auch noch Franz

Roland
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

In diesem Zusammenhang:

Weiss jemand was Transaktionsanalyse ist ?

curtiss
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

Hi,

ein Tipp / Versuch: Das Buch "Der disziplinierte Trader".

Lohnt sich selbst für alte Hasen. Ab und zu muss man sich den Spiegel vorhalten! Es steht eigentlich alles drin, sehr gut geschrieben.

Viel Erfolg
C

Hannes
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

Manchmal ist das Traden mit dem Tanzen vergleichbar, Timing ist sehr wichtig.

Wenn Sie aus dem Takt gekommen sind, Monaco, lassen Sie den Tanz sausen, eine Weile zuschauen und auf den Nächsten warten.

Alles Gute
Hannes

trendling
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

@ Roland

Transaktionsanalyse (TA):

Definition: Bezeichnung für ein aus der Psychoanalyse abgeleitetes psychotherapeutisches Verfahren, das von dem amerikanischen Psychiater E. BERNE (1910-1979) entwickelt wurde. Die T. geht von der Annahme aus, daß jeder Mensch drei verschiedene Zustände in sich vereinigt: Das Kindheits-Ich, das Eltern-Ich und das Erwachsenen-Ich. Das Erleben und Verhalten des Menschen wird als Ausdruck wechselnder Ich-Zustände aufgefaßt und führt die Beziehungen zwischen verschiedenen Personen auf Transaktionen zwischen diesen Ich-Zuständen zurück.

Das Ziel der T. ist ein Akzeptieren der eigenen Person ('Ich bin o.k.') und eine Veränderung des gewohnten, bislang gelebten Verhaltens. Durch das Buch 'Ich bin o.k.. Du bist o.k.' von Thomas A. HARRIES, ein Mitarbeiter von E. Berne, ist die T. in Deutschland heute weit verbreitet.

http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/Projekte/plex/PLex/Lemmata/T-Lemma/Transakt.htm

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Für mich ist TA eine ``Glaubensrichtung´´ der Psychologie. Ein Seminarleiter schwärmte mal von dem Buch ``Ich bin o.k., Du bist o.k.´´ Ich konnte weder mit dem Buch, noch mit den gesamten Ansatz etwas anfangen. Letztlich konkurrieren die verschiedenen Ansätze um Kunden, wie die Waren im Supermarkt.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499169169/ref%3Dbr%5Flf%5Fb%5F7/302-8238078-3752000

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Google:

http://www.google.de/search?sourceid=mozclient&ie=utf-8&oe=utf-8&q=transaktionsanalyse+%2B+ich+bin+ok

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@ Monaco

Was Du bei Dir ändern musst, weis ich nicht. Mir hilft die Form meines jetzigen Tradintagebuches, es für mich selbst herauszufinden. Im wesentlichem steht darin neben den Daten zum Trade, nur noch warum ich eingestiegen bin und warum ich ausgestiegen bin, gefolgt von drei Fehlern des Trades und Verbesserungsmöglichkeiten.

Ich mache immer noch mindestens drei Fehler, auch wenn ich gewonnen habe, nur heute beschäftige ich mich lieber mit meinen Fehlern, als meinen Talenten. Es ist einfach profitabler Fehler nicht ständig zu wiederholen. Papertrading nehme ich nicht ernst genug. Nur um die Zahl meiner echten Trades möglichst günstig zu erhöhen, hab ich bei Clickoptions angefangen ernsthaft zu handeln. Ich handle dort aber absichtlich nur eine Option pro underlying (Wert 15 bis 60€). Es entwickelt sich zum profitabelsten Depot. Weil ich dort nur auf den Erfolg und nicht auf das Geld schaue?

Das ganze Tagebuch nützt aber nur was, wenn man die Einträge auch schnell wieder findet. Das geht mit folgender Software ganz gut. Die kostenlose Version reicht!

http://www.mhst.net/cuecards/

Nützliche Bücher:

'Tools & Tactics für Master Trader' und das von Cutiss 'Der disziplinierte Trader'.

Grüße

Trendling

Gast

@ Monaco

Aufzuhören, wenn mal ein Deal nicht klappt, davon halte ich nichts. Wenn man vom Pferd fällt, ist die beste Strategie, sofort wieder zu reiten.

Sollten Sie allerdings das Gefühl für den Markt verloren haben, und sollten Sie innerlich den Zwang haben, das verlorene Geld müsse jetzt wieder reingeholt werden, dann müssen Sie unbedingt aufhören.

gruß

Ronin
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

Man muß das ganze Handwerk des Tradings soweit standardisieren und in feste Regeln kleiden, daß es weitgehend von den momentanen Fähigkeiten und Gefühlen unabhängig wird. Sonst geht man irgendwann kaputt, finanziell, psychisch und physisch.

Wenn ein Drawdown alles übersteigt, was mathematisch zu erwarten war, muß man das Trading unterbrechen und das ganze Regelwerk überprüfen. Und dann in Ruhe und völlig emotionslos entscheiden, wie man weitermacht. Sonst, siehe oben.

Wer es nicht schafft, sich an die eigenen wohldurchdachten Regeln zu halten, der sollte aufhören zu traden und jemand suchen, der es für ihn macht.

It´s really that simple.

Marzell
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

Hi,

wenn Du verlierst, liegt es nicht am Markt sondern an Dir. Wenn es mir so ginge würde ich wahrscheinlich folgendes Tun.

Um mein Selbstbewustsein wiederherzustellen, ist es notwendig, Gewinne zu machen. Viele kleine. Ich würde, um das Risiko zu minimieren, wirkliche Trades ausführen, mit kleinen Stückzahlen. Mit Aktien. Etwa 20 Infinion.

Beim Gewinn freue ich mich. Ein Verlust läßt mich kalt. Die weitere Entscheidung bei einem Buchverlust ist Halten oder Verlust realisieren. Wie ich entscheide, hängt allerdings vom Majortrend ab. In der heutigen Situation würde ich so einen Verlust aussitzen.

Ich würde ausserdem prüfen, ob meine Strategie richtig ist. Beispielsweise ständig eine Trendwende handeln zu wollen und gleichzeitig bei kleinen Buchverlusten nervös zu werden ist sicherlich der falsche Ansatz.

Bei Verlusten würde ich keine Futures in die Hand nehmen. Ich würde auch nicht gleichzeitig Derivate und Aktien handeln, da dies die Übersichtlichkeit stört. Obwohl dies lukrativ sein kann, aber es verlangt höheren psychischen Einsatz.

Ein Händler hat mir einmal den bemerkenswerten Satz gesagt. "Sei nicht die ganze Zeit im Markt." Man sollte die Geduld aufbringen, unter Umständen den Markt nur zu beobachten. Die Börse läuft nicht davon. Und ich KANN handeln. Muß aber nicht. Ich selbst habe im Grunde von November 2001 bis April/Mai 2003 der Börse nur zugeguckt.

Dies ein Teil meiner sicherlich subjektiven Erfahrungen.

Grüße
Albert

hardworker
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ trendling

Was ist eine Clickoption?

MfG

hw

Gast

Hallo hardworker,

ich bin zwar nicht trendling, doch hier der Link dazu. Dort sind auch die einzelnen Produkte erklärt.

http://www.clickoption.de

Gruß,
Swingtrader

hardworker
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Swingtrader

Ich kapiere auch jetzt noch nicht, warum im obigen Beitrag trendling als Autor erscheint.

Also swingtrader, danke für den Querverweis, das ist eine originelle Sache und für Sie anscheinend profitabel.

MfG

hw

Gast

@ hardworker

Was soll für mich profitabel sein?

Norden-Trader
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

@ hardworker

TRADERS Magazin, Nr. 11, November 2003: Neues aus der Welt der Hebelprodukte

In diesem Artikel kommen Clickoptions (Tochter von Societe Generale) im Vergleich zu TAKE 10 (Sal.Oppenheim) und Hit-Options (Commerzbank) zur Sprache.

trendling
Mitglied seit
12 Jahre 3 Monate

@ hardworker

Die Frage nach den Clickoptons hat Swingtrader ja schon geklärt. Für den Inhalt des obigen Beitrages bin schon ich verantwortlich, darum erscheine ich wohl zu recht als Autor. Das Layout entstand mit freundlicher Unterstützung von Herrn Ebert. Danke, so ist es angenehmer zu lesen. Ich versuche mich zu bessern, werde es aber wohl nie zum Zeitungsniveau schaffen.

Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, als ob es in irgendeiner Weise leichter sei mit Clickoptions gutes Geld zu verdienen. Ich betrachte das dort einbezahlte Geld als Seminargebühr, wenn ich es verbrenne, überweise ich kein neues. Diese Regel zwingt mich auch dort sehr überlegt zu handeln.

Clickoptions bleiben hochspekulative Optionsgeschäfte. Die Kurserwartung muss in Zeit und Umfang eintreten um zu gewinnen. Die vorzeitige Rückgabe einer Clickoptin kostet 4 € Spread. Das ist für Daytrader oft etwas teuer, aber für Positionstrader wie mich, bis zu 10 Tage Haltedauer, verschmerzbar.

Grüße

trendling

hardworker
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Swingtrader

"Profitabel" bezieht sich auf Ihre Click-Options

MfG

hw

Gast

@ hardworker

Achso. Ich handle die Dinger aber nicht.

Für mich sind die einzelnen Optionen zu offensichtlich gegen den Spieler gewählt. In meinen Augen existiert keine vernünftige preisliche Basis, um z.B. darauf zu wetten, dass der Dax einen gewissen Stand zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichen wird.

Lieber überwinde ich mich mal das Geld ins Casino zu tragen.

Gruß,
Swingrtader

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