* Wer ist der beste Börsenanalyst ?
Banken und Finanzinstitute beschäftigen weltweit Tausende von promovierten Betriebs- und Volkswirten, deren Hauptaufgabe darin besteht, die tägliche Datenfülle zu verarbeiten.
Die Analystenprobleme werden von Tag zu Tag schwieriger. Es gibt eine Unzahl von Meldungen, die es zu verarbeiten gilt. Hinzu kommen statistische Daten und Berechnungen, die es angezeigt erscheinen lassen, das Zahlenmaterial durch jahrelang ausgebildete Fachleute bearbeiten zu lassen.
Erschwerend kommt heute noch dazu, dass das gesamte Datenmaterial heutzutage praktisch jedermann auf der ganzen Welt per Knopfdruck zur Verfügung steht. Die Aktienanalysten in Tokio, Toronto oder Frankfurt haben in der gleichen Sekunde das gesamte Daten und Informationsmaterial zur Verfügung.
Das Hauptproblem besteht darin, aus der Menge an Informationen die richtige Entscheidung herauszufiltern. Denn letztendlich läuft diese gesamte Datenanalyse inklusive Computerprogramm und den tollsten statistischen Methoden lediglich auf 3 Entscheidungen hinaus.
1. Kaufen
2. Verkaufen
3. Nichts tun
Da Institutionen das mit Entscheidungen verbundene Risiko scheuen, wird in den meisten Fällen die 3. Lösung bevorzugt. Auf diese Weise bleiben die Finanzmärkte einigermaßen stabil.
Anstatt Armeen von Statistikern und Börsenanalysten zu beschäftigen, wäre mancher Vorstand bestens beraten seine eigenen Sprößlinge im Alter von 3-5 Jahren über die Börsentendenz zu befragen. Diese Altersgruppe hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Experten. Sie ist des Lesens und Schreibens unkundig.
Das was man aber von einem 3-5 jährigen erwarten kann, ist festzustellen, ob eine Linie von oben nach unten, oder von unten nach oben verläuft.
Fragt also der Vorstand seinen dreijährigen Sohn, wo die aktuelle Linie des Dax hinführt, nach oben oder nach unten, wir der Kleine mit ziemlicher Sicherheit antworten: Sie führt nach unten.
Wenn der Vorstand sich an der klugen Analyse seines Sohnes orientiert, wird er seine Aktien verkaufen, oder zumindest mit Puts absichern. Denn sein Sohn kann ja nicht lesen, und weis nicht, das es sich bei der Linie um den Dax handelt.
Ein gestandener Börsenanalyst hingegen liest natürlich nicht zuerst den Chart, sondern die Überschrift. Wenn er da die bedeutungsvollen Worte Dax liest, so entwickelt sich zwischen den Verbindungszellen in seinem Gehhirn ein unendliches Schaltbild von Assoziationen, das zum Beispiel so aussehen könnte:
Deutschland, ehemalige Wirtschaftsmacht, die besten 30 deutschen Werte, Bruttosozialprodukt, Zinsen, kaum Inflation, Bericht über ökonomische Daten erscheint heute abend, Autoproduktion hat zugenommen, Inflationsrate ist extrem niedrig usw., usw.
Aufgrund der Kenntnisse dieser unzähligen Daten interpretiert der Börsenanalyst das Chartbild zwangsläufig total anders als der dreijährige Junge. Er wird somit dem Vorstand eine extrem komplizierte ökonomische Analyse vorlegen, aus der hervorgeht, daß die niedrigen Kurse der Börse für die nächsten Wochen und Monate ein ausgezeichnetes Kaufindiz darstellen.
Schließlich hat er ja sein Handwerk in jahrelanger mühevoller Arbeit in der Uni gelernt. Der Vorstand ist von dieser Darstellung so beeindruckt, besonders wenn sie eloquent vorgetragen wurde, daß er den Entschluß die Aktien zu verkaufen hinausschiebt. Und höchstwahrscheinlich sogar das Portfolio aufstockt.
Da liegt viel Wahres drin.
Allerdings heisst das in letzter Konsequenz, dass der DAX in einigen Jahren bei der Null (also die Linie ganz unten) ankommen wird. Das scheint mir doch etwas übertrieben.
Es sollte nicht auf den jetzigen Daxstand abgerichtet sein, sondern auf die grundsätzliche Problematik. Ob es sich jetzt um den Dax, Dow, Bunds oder wie auch immer handelt.
Frau Ammon hat mich bei einem Gespräch darauf gebracht, die paar Zeilen zu schreiben.
gruß
Hallo zusammen.
Der beste Börsenanalyst ist derjenige, bei dem der Kunde im Mittelpunkt steht.
Machts gut.
Euer
Franjo
Die wirklich guten Börsenanalysten beschäftigen sich doch mit Sicherheit mit der Weiterentwicklung ihres eigenen Vermögens und dürften so nur schwer für Otto Normalanleger zugänglich sein.
Würde zum Beispiel Metatrader nicht hier mit Analysen vorstellig sein, wüsste wahrscheinlich niemand wie gut er ist bzw. welches enorme technische Fachwissen er hat.
Wie sagte Kostolany schon:
Informiert = Ruiniert !
Um die Frage zu beantworten:
Zur absoluten Spitze zählt für mich Dr. Jens Ehrhardt aus Pullach mit seiner FFM-Methode, den ich seit vielen Jahren kenne und beobachte.
Fordern Sie per Fax 089-79 11 653 seinen Börsenbrief 'Finanzwoche' an und beziehen Sie sich auf TerminmarktWelt.de!
Das kann ich ebenfalls unterschreiben. Herr Erhard hat den Swingtrend, welcher von Herrn Albrecht Pfeiffer gegründet wurde und wo ich einer der ersten Leser sein durfte, vor ein paar Jahren übernommen.
Das vom Swingtrend verwendete Computerprogramm arbeitet grob vereinfacht nach oben dargestellten Kriterien. Betrachtet man die nicht manipulierbare Empfehlungsliste, welche wöchentlich kontrolliert wird, sieht man, das über 80% aller Empfehlungen Shortangagements sind die wiederrum zu 90% im Gewinn liegen. Der Swingtrend dürfte somit wohl als einer der wenigen Börsenbriefe an der Baisse kräftig verdient haben. Vorausgesetzt, man setzt das auch um, was man das liest.
Dennoch hat auch ein Herr Erhard eine Münchner Rück bei 150 als Schnäppchen bezeichnet, während sein eigenes Programm weit von einer Kaufempehlung entfernt war.
Ich kann mich auch noch an die Aussage eines Herrn Heller in N-tv gut erinnern. Dies war im Herbst 2000. Hier fragte er seinen Angestellten. Sind wir auch wirklich voll investiert? Was dieser anschließend bejahte.
Im Vergleich zu dem Rest was sich sonst noch so in der Materie bewegt, ist jedoch ein Herr Heller und ein Herr Erhard eine wahre Erfrischung.
gruß
Hallo zusammen,
jeder kocht nur mit Wasser.
Dieser Chart, seit Auflage, ist auf der HP von Dr. Jens Erhardt zu finden:
orange: FFM-Fonds
schwarz: MSCI-Welt
Gruß,
Swingtrader
Wenn Dr. Jens Ehrhardt den Durchblick hat, dann ist meine Oma die Lehrerin von Kostolany gewesen.
Schaut euch mal das von ihm gemanagte Zertifikat der ABN Amro an, WKN 826619
Wenn Sie ein Fonds managen, welcher mit Caps gefüllt sein muß, sind Sie zwangsläufig gezwungen in Caps zu investieren um die Benchmark zu schlagen. Aus diesem Grund hört man manchen Fondmanager sich brüsten, er liege 2% besser als der Markt, obwohl das Depot 70% verloren hat. Aussagen dieser Art sind für den kleinen Fondinhaber sicherlich der blanke Hohn. Die Strategie ansich ist in einem normalen Markt, was immer das ist, schon sinnvoll, jedoch fallen in der jetzigen Börsenphase Strategieüberlegungen eines Jens Ehrhard ebenfalls über den Tellerrand.
In einer Baisse wird alles verkauft, auch das vermeintlich preiswerte. Dies ist auch irgendwie logisch, denn wenn die Bank ihr Geld will, oder der Anleger gefrustet ist, verkauft er alles, auch wenn es analytisch preiswert ist.
Die Baisse trifft gerechte wie ungerechte.
gruß
Hallo,
Der Ausführung von Walter stimme ich grundsätzlich zu.
Doch der Chart sagt wieder einmal ganz klar, dass man gleich gut beim Index aufgehoben wäre, auch als noch die Haussephase war.
Eine Outperformance ist nun mal schwer erzielen, da ja so quasi die Fonds der Index selbst sind.
Gruß,
Swingtrader
@ Swingtrader
Die Grafik weist einen Rückgang des MSCI von 400 auf 170 aus = minus 47 %, und einen Rückgang des FMM von 340 auf 210 = minus 38 %. Zum Vergleich: Dax minus 70 %.
Damit hat der FMM den Index um 40 % (210 minus 170) geschlagen und das bei einem insgesamt kleineren Risiko. Zusätzlich hat der FMM 10 Jahre Kosten aller Art getragen (z.B. Depotkosten wie jeder Anleger), im Index fallen keinerlei Kosten an.
FMM bedeutet 'fundamental, monetär und markttechnisch', also keine überwiegende technische Analyse.
Meine Empfehlung war aber nicht, den FMM zu kaufen, sondern sich den zweimal wöchentlich erscheinenden Börsendienst 'Finanzwoche' senden zu lassen. Dort habe ich viel gelernt und manche Fehler vermeiden können.