Marzell
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

:: Yen Liquidität für die ganze Welt

Für die Freunde im Terminmarktweltboard aus der Finanz & Wirtschaft vom letzten Wochenende:

Yen-Liquidität für die ganze Welt

Mit dem Argument, niemand könne sich auf Dauer mit Erfolg gegen die Marktkräfte stemmen, wird die währungspolitische Haltung Tokios, sich aus konjunkturellen Gründen Exportvorteile sichern zu wollen, im Ausland je nach Standort als riskant oder als unfair gegeisselt. Wie untadelig marktwirtschaftlich wirke dagegen die Zurückhaltung der Europäischen Zentralbank, selbst wenn deren Noblesse der Konjunktur und der Exportwirtschaft von Euroland schaden sollte.

Tokio zeigt sich von solcher Schulmeisterei völlig unbeeindruckt – in der Gewissheit, dass die Welt niemals zuvor abhängiger war von den Wohltaten massiver japanischer Liquidität, von Japans Kauf rekordhoher Dollarbeträgen und damit US-Treasuries, von denen auch die Europäer profitieren. Die Frage, wer denn die Marktkräfte am Devisenmarkt repräsentiere, beantwortet sich heute eindeutiger denn je: Tokios Finanzministerium und sein Agent, die Bank von Japan, samt den restlichen asiatischen Notenbanken.

Die Devisenreserven der Bank von Japan im Februar von 776 Mrd.$ entsprechen dem Achtfachen der Zahl von vor zehn Jahren, oder – in einen anderen Zusammenhang gesetzt – 40% der Devisenreserven aller asiatischen Notenbanken von rund 2 Bio.$. Damit wuchsen sie allein in den letzten zwei Monaten um gigantische 104 Mrd.$ und liegen damit exakt in Höhe der Yen-Verkaufs im Zweimonatsraum von beispiellosen 10 Bio. Yen.

Die Abhängigkeit der US-Regierung und des Dollar-Zinsniveaus von Kapitalexporten der japanischen Regierung sprengt inzwischen jeden historischen Rahmen. 2003 kaufte die Bank von Japan US-Staatsobligationen von 167,1 Mrd.$ oder 44,8% der Nettoneuverschuldung, zu denen in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres weitere 100 Mrd.$ gekommen sein dürften. Dieses Volumen entspricht ca. der Summe von Japans Interventionen am Devisenmarkt (30 Bio. Yen) in den letzten 14 Monaten.

Damit gelang es Japan in diesem Zeitraum, den Anstieg des Yens gegenüber dem Dollar auf 10% zu beschränken. Die japanische Exportwirtschaft büsst ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht durch eine Yen-Aufwertung in diesem Rahmen ein, wenngleich die Gewinnmargen nicht völlig frei vom Yen-Aussenwert sind.

Im Kern geht es Tokio aber um zwei ganz andere Ziele. Japan erkauft sich und nicht zuletzt auch den Europäern tiefe Dollar-Zinsen und damit eine Voraussetzung für eine freundliche Konjunkturentwicklung in den USA. Doch spätestens in diesem Jahr wird China samt Hongkong zum wichtigsten japanischen Exportmarkt vor den Vereinigten Staaten avancieren, sodass Tokio angesichts der festen Bindung des chinesischen Yuan an den Dollar zugleich seine Wettbewerbsfähigkeit in China sichert.

Das lässt sich Tokio mit gutem Grund einiges kosten – mit den geschätzten Buchverlusten der Bank von Japan im Fiskaljahr bis Ende März von 7,8 Bio. Yen auf Dollar-Guthaben abzüglich von etwa 1,5 Bio. Yen Gewinn beim Euro. Netto sind das mithin rund 60 Mrd.$. In China etablieren sich mit dem Entstehen einer kaufkräftigen Bevölkerungsschicht jetzt die globalen Markennamen, und Japan möchte dabei nicht durch einen allzu festen Yen benachteiligt werden.

Wer die Markentreue von Asiaten kennt, vermag den langfristigen Vorteil dieser Politik zu erkennen, während die Europäer diese historische Chance versäumen. Tokio mischt mit seiner Intervention am Devisenmarkt und seiner Subvention des amerikanischen Partners die Karten im Kampf um Einfluss auf die globale Konjunktur und den Weltfinanzmarkt neu – zu seinen Gunsten.

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Die Finanz und Wirtschaft gibts auch im Abonnement und sie erscheint zweimal die Woche. Ich habe nur die Samstagausgabe abonniert.

Fazit: Focus raus, Finanz&Wirtschaft rein!

Grüße
Albert

Geschrieben von Marzell am
DasTribunal
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Glaubst du an was du schreibst?

selten so blöd gehört!

DasTribunal
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ alle
mein komentar stimmt nicht!!!

ich werde hier mißbraucht... Herr Ebert, was soll daS?

Ich werde Anzeige erstatten! So ein p.-... Forum!

Einträge löschen.... Hr. Jaeger... weiß so manches.. Super Herr Ebert.!"

Gast

@ Tribunal

Nach jeder Flasche Bier mindestens 1 l Wasser trinken.

In die USA werden jeden Tag 1 Milliarde US$ gepumpt, da die Bevölkerung ziemlich auf "Pump" dort lebt. Das geht aber nicht ewig so weiter.

Der Preis wird hoch sein.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Das Tribunal

Können Sie mir bitte erklären, was Sie mit Ihren beiden Beiträgen ausdrücken möchten ?

Was ist ein p.-Forum ?

Warum erscheint der Name Jaeger in diesem Zusammenhang ?

Gegen wen wollen Sie Anzeige erstatten und warum ?

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