Aldi, Lidl und Schlecker verdrängen 'Tante Emma '
Studie: "Tante-Emma-Laden" bald aus Innenstädten verdrängt
Düsseldorf, 05.02.04 (Reuters) - Der klassische "Tante-Emma-Laden" wird einer Studie zufolge bis zum Jahr 2010 endgültig aus deutschen Innenstädten verdrängt sein. Statt dessen dürften die Discounter in den nächsten fünf Jahren auf Kosten kleiner selbstständiger Lebensmittel-Einzelhändler ihren Marktanteil von derzeit 36 auf 45 Prozent steigern und die Konzentration in der Branche weiter zunehmen. Zu diesem Fazit kommt eine Studie der Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG und des Kölner EuroHandelsinstituts, die am Donnerstag in Köln und Berlin präsentiert wurde.
Insgesamt gebe es hier zu Lande noch zu viel Verkaufsfläche gemessen am möglichen Geschäftsaufkommen. So verfüge Deutschland mittlerweile über doppelt so viel Verkaufsfläche pro Einwohner wie Großbritannien. "Das geht natürlich zu Lasten der Profitabilität und somit der Wettbewerbsfähigkeit", sagt KPMG-Experte Johannes Siemens.
Der Konzentrationsprozess ist der Studie zufolge daher ungebrochen. So würden mittlerweile die zehn Größten der Branche rund 85 Prozent des Umsatzes unter sich aufteilen, während es 1990 noch 45 Prozent waren. In den vergangenen drei Jahren hätten die Branchenführer Metro, Rewe und Edekaebenso an Umsatz gewonnen wie die Discounter Aldi, Lidl oder auch Schlecker. Auf der Verliererseite stünden dabei kleine, von den Inhabern selbst geführte Märkte und Kioske. Marktanteile könnten nur noch durch Verdrängung gewonnen werden. Die Forscher rechnen deshalb damit, dass die Zahl der Insolvenzen von 7500 im Jahr 2002 auf mehr als 10.000 im Jahr 2005 steigen wird.
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Hat der Konzentrationsprozess im Handel negative Folgen für die Erzeugerpreise für Kartoffeln und Schweine ?
Wenn ja, wie sollte darauf reagiert werden ?