Richard Ebert
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Bauernhof oder Agrarfabrik / zur Sitation der Landwirtschaft
20.15: Eine Haut voll Qual, Reportage, D 2002
Bauernhof oder Agrarfabrik - was wird aus unserer Landwirtschaft ?
20.45: Die Euro-Rallye - eine Landpartie
21.55: Zuckerrübe gegen Zuckerrohr - wem nutzt ein grenzenloser Welthandel ?
22.25: Markenartikel Schwein - das Hohenloher Agrarwunder (Doku, D 2002)
Geschrieben von Richard Ebert
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Hi,
die deutschen Bauern und mit ihnen ihre europäischen Nachbarn scheinen es nicht hinzubekommen, für ihre Produkte auskömmliche Preise zu erzielen. Vergleicht man den zersplitterten Angebotsmarkt der Bauern mit der organisierten Nachfrage der Nahrungmittelkonzerne und des Handels, so sieht man eigentlich gleich, wo der Hase im Pfeffer liegt.
Auf der einen Seite eine hohe Anzahl von Anbietern, die sich untereinander enorm konkurrieren, und auf der anderen Seite eine überschaubare Anzahl von Nachfragern, die displiniert ihren Bedarf aus der Schar der Anbieter auswählen können.
Die Bauern konkurrieren sich dabei untereinander ungewollt und ungeplant. Zum einen ist die produzierte Menge aufgrund der Bedingungen in der freien Natur nicht vorhersehbar, zum anderen wegen des Nachahmungsverhaltens, wenn sich eine Produktionsweise als rentabel erweist.
Da die Nahrungsaufnahme nicht beliebig steigerbar ist, muß das Angebot reduziert werden. Auch die vom Staat geleitete Menge der Nahrungsproduktion scheint nicht das gelbe vom Ei zu sein. Ich bin jetzt da nicht der Fachmann, jedoch sieht man anhand des Films, daß die ministerielle Steuerung der Nahrungsmittelmengen nicht optimal ist.
Wir haben meinem Eindruck nach aber bessere Verhältnisse wie vor dreißig Jahren. Wir haben uns schon aus den Milchseen der 80 er freigeschwommen und sind von den Butterbergen der 70 er Jahre heruntergestiegen, aber es gibt offensichtlich noch immer Überproduktion, die dann mittels Zuschüssen wieder vom europäischen Markt genommen werden muß.
Aus Sicht des Verbrauchers wünsche ich mir natürlich keine Marktmacht der Bauern, wie sie die OPEC beim Röhöl darstellt. Ich erinnere mich noch an das breite Lächeln des Bauern, bei dem meine Mutter immer ihren Bedarf kauftem, etwa im Jahr 1958, als die Kartoffeln mal ein Jahr von, ich glaube von 4 auf 8 Mark je Zentner gestiegen waren. Das Lächeln reichte von einem Ohr zum Anderen.
Ich meine aber, daß die Bauern besser organisiert sein sollten um die Angebotsmacht zu konzentrieren. Wenngleich ich selbst nicht an die Durchführbarkeit glaube, so hielte ich es doch für notwendig, daß in Europa ohne die neuen Länder beispielsweise nicht mehr als 30 Verkäufer für Kartoffeln auf dem Markt tätig sein dürften. Es gibt aber viele Beispiele, auch in meiner Nähe, die zeigen, daß solche "Agrargenossenschaften" fehlgeschlagen sind.
Es tut mir leid, daß mein Ansatz zu einer Lösung hier enden muß. Zum einen, weil ich mir beim Schreiben klar wird, daß es keine Lösung gibt und nicht an die Realisierbarkeit glaube, zum anderen, weil ich nach Mittag noch zwei Stunden Skilaufen gehen will.
Herzlichen Gruß
Albert
Ich kann leider auch keine Antworten finden. Ein Bekannter von mir hatte mal gesagt: "Nicht in der Landwirtschaft, sondern an der Landwirtschaft wird das grosse Geld verdient".
Der Satz trifft leider immer öfter zu.