Braugerste: Bauern unzufrieden mit Erlös / Jahreshöchstpreise an der RMX
Oberfränkische Braugerstenrundfahrt: Nur noch elf Euro pro Doppelzentner - Anbaufläche um knapp 3000 auf 42 865 Hektar geschrumpft - Bauern mit Erlös sehr unzufrieden
Frankenpost Kulmbach / kpw (07.08.06) - In Oberfranken wird in diesem Jahr weniger Braugerste geerntet als 2005. Das liegt nicht nur an der geschrumpften Anbaufläche, sondern auch an der Witterung, wie bei der oberfränkischen Braugerstenrundfahrt am Freitag deutlich wurde.
Erstmals seit dem Jahr 2003 sank die Anbaufläche von Sommergerste in Oberfranken, und zwar im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent oder 2923 Hektar auf 42 865 Hektar wie Bernd Angermann vom Amt für Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth bekannt gab. „Die schwierige Vermarktungssituation der Braugerste dürfte hierzu beigetragen haben, trotzdem bleibt Oberfranken die Region mit der größten Sommergerstenfläche in Bayern.“ Allein im Landkreis Hof stehen mit 11 843 Hektar mehr als ein Viertel im Bezirk, wie Angermann sagte.
Thema bei der Rundfahrt, die von Kulmbach aus in den fränkischen Jura führte, war auch immer wieder der Braugerstenpreis. Bei einem Erlös von nur elf Euro pro Doppelzentner überlegt sich mancher Landwirt, ob er nicht lieber Futtergetreide anbauen soll oder die Gerste an Biogasanlagen liefern soll.
Die Ertragserwartung bei der oberfränkischen Sommergerste liegt nach Angermanns Worten in diesem Jahr bei zirka 40 Doppelzentnern pro Hektar (Vorjahr 42,3 Doppelzentner), bei leichten Vorteilen für die Mittelgebirgslagen und großen örtlichen Schwankungen. Der Experte rechnet für dieses Jahr mit normalen Eiweißwerten zwischen 10 und 11,5 Prozent und einem Vollgerstenanteil von 75 bis 90 Prozent. Laut Bernd Angermann wird es oberfrankenweit ein Braugerstenaufkommen von 120 000 Tonnen geben. Ob diese Zahlen aber tatsächlich erreicht werden, hänge noch stark von der Witterung bis zum Abschluss der Ernte ab. Bayernweit könne mit etwas über 500000 Tonnen Qualitätsbraugerste gerechnet werden.
Unmut herrsche bei vielen Landwirten in Oberfranken über die Sortenpolitik. Hauptsächlich würden von den Verarbeitern immer noch die ertragsschwächeren Sorten „Scarlett“ und „Auriga“ verlangt, die zusammen nach wie vor den Hauptanteil der Anbauflächen im Bezirk ausmachen. Die ertragsstarke „Ursa“ werde nur von wenigen akzeptiert und teils auch mit Preisabschlägen bedacht. „Annabell“ und „Margret“ seien mit geringen Anteilen vertreten.
„Bei allen Qualitätsanforderungen sollte jedoch nicht vergessen werden, dass sich der Braugerstenanbau auch für den Landwirt lohnen muss. Bei Vertragspreisen um elf Euro den Doppelzentner ist kein ausreichender Deckungsbeitrag zu erzielen“, stellte Bernd Angermann fest. Sollten die Preise für Futter- und Energiegetreide steigen, werde sich auch die Braugerste dieser Entwicklung nicht entziehen können, schloss Experte.
„Der Preis muss besser werden. Wir haben mit der Braugerste denselben Erlös, als wenn wir das Getreide gleich an die Biogasanlagen verkaufen – und das ohne Abnahmerisiko“, nahm Landwirt Thomas Kraus, dessen Äcker in Steinfeld besichtigt wurden, gegenüber den mitfahrenden Mälzereivertretern kein Blatt vor den Mund.
„Alle sind derzeit unglücklich über die Preise“, sagte der Präsident des Bayerischen Mälzerbundes Hans-Albert Ruckdeschel. Er warnte aber die Landwirte mit deutlichen Worten davor, Biogasanlagen zu viel Raum zu geben. Ludwig Höchstetter von der BayWa erklärte, die hiesige Region müsse sich dem globalen Markt stellen, was die Preise angeht. Höchstetter sprach die Hoffnung aus, dass die Getreidepreise wieder steigen werden.
(Quelle: http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/frankenwald/resyart.phtm?id=1002619)
Neues Jahreshoch bei den Braugerste Futures an der RMX Hannover
Montag, 21. August 2006 15:15
Ernteeinbußen für oberfränkische Bauern
TV Oberfranken (21.08.06) - Die oberfränkischen Bauern müssen bei der diesjährigen Getreideernte Einbußen von 30 bis 40 Prozent hinnehmen. Die Ursache dafür liegt in den Wetterkapriolen.
Aufgrund des langen Winters konnte in diesem Jahr erst spät mit der Aussaat begonnen werden. Die Hitzewelle im Juli hat das Wachstum der Ähren erheblich beeinträchtigt. Durch die anhaltende Regenperiode der vergangenen Wochen verzögerte sich und erschwerte die Ernte. Besonders stark betroffen sind die Braugerste und der Weizen. Laut dem Bayerischen Bauernverband kommt auf die Bauern nun eine weitere finanzielle Belastung zu. Da das Getreide teilweise mit hohem Feuchtigkeitsgehalt geerntet werden muss, entstehen zusätzliche Kosten für die Trocknung.
(Quelle: http://www.tv-oberfranken.de/default.aspx?ID=1059&showNews=14451)
Erst Hitze, dann Regen: Magere Ernte (Auszug aus dem Beitrag !)
Mittelbayerische (22.08.06) - Ganz anders sieht es aber bei Sommergerste aus, die als Braugerste mindestens eine Keimfähigkeit von über 85 Prozent haben sollte. Die relativ lange Regenperiode, ausgerechnet zur Reifezeit der Sommergerste, führte teilweise zu einer drastischen Qualitätsminderung. „Teilweise war das Korn bei der Sommergerste schwarz, teilweise mussten die Landwirte mit Auswuchs fertig werden“, weiß Konrad Griesbeck.
Den kompletten Beitrag finden Sie hier: http://www.mittelbayerische.de/SID_08b6594341ca5f386ae10f51df6fed61/
nachrichten/region/cham/meldung.shtml?rubrik=mz&id=72960
-----
An der RMX stiegen heute die Kurse für Braugerste um weitere 5 Euro, für den Termin Februar 2007 sogar um 7 auf 156 Euro !