Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Braugerste ist knapp und teuer

Braugerste ist knapp und teuer - Ertrags- und Qualitätseinbußen drücken Angebot

ZMP (29.09.06) – Braugerste dürfte hierzulande im laufenden Wirtschaftsjahr knapp sein, dies wurde in den vergangenen Wochen bereits an der teilweise nur schleppenden Erfüllung der Vorkontrakte zwischen Erzeugern und Erfassern sichtbar. Ursache dafür sind neben dem verringerten Anbau die witterungsbedingten Ertrags- und Qualitätseinbußen, die das marktfähige Angebot begrenzen. Gleichzeitig suchen die auch buchmäßig schwach bevorrateten Mälzereien den Rohstoff, was den Preisen deutlichen Auftrieb gibt.

Aufgrund der niedrigen und für viele Landwirte nicht kostendeckenden Braugerstenpreise in den vergangenen zwei Jahren wurde das Sommergerstenareal zur diesjährigen Ernte stark eingeschränkt. Nach den noch vorläufigen Auswertungen der Anbaudaten schrumpfte die gesäte Fläche im Frühjahr um rund neun Prozent auf 547.700 Hektar; das Mittel 2000 bis 2005 wurde damit um gut 14 Prozent verfehlt. Davon wurden nach der ersten amtlichen Schätzung rund 2,6 Millionen Tonnen Sommergerste geerntet, was einem Minus von 6,5 Prozent gegenüber Herbst 2005 bedeuten würde. Der Anteil an Qualitätsbraugerste darunter soll noch unterhalb der schon im Vorjahr mageren 50 Prozent liegen; skeptische Marktteilnehmer rechnen sogar mit kaum mehr als 45 Prozent Anteil an Qualitätsware.

Am Ende könnte also eine Erzeuger-Marktleistung an guter mälzereigeeigneter Braugerste von nicht einmal ganz 1,2 Millionen Tonnen stehen, das wären etwa 200.000 Tonnen weniger als in der vorigen Saison.

Braugerstenangebot runter, Malzabsatz hoch

Dabei war schon im vergangenen Jahr das hiesige Angebot von rund 1,4 Millionen Tonnen guter Qualität alles andere als üppig. Doch damals konnte das Aufkommen noch mit hohen Übergangsbeständen aus dem Jahr zuvor, einigen hunderttausend Tonnen Winterbraugerste und Importen ausgeglichen werden.

Gleichzeitig war der Bedarf bei starken Nachfrageeinbußen am Malzmarkt auf gut 2,1 Millionen Tonnen gesunken: Zum einen hatte sich hierzulande der mehrjährige Trend eines rückläufigen Bierkonsums fortgesetzt, zum anderen klemmte der Export wegen verhaltener Unterstützung der Malzausfuhren aus Brüssel sowie einer schwachen internationalen Nachfrage nach Malz. Hinzu kam, dass die Mälzereien in einem Restrukturierungsprozess steckten und Kapazitäten abbauten.

Zumindest hinsichtlich des heimischen Verbrauchs hat sich die Situation in den letzten Monaten etwas verändert. Denn angeregt von der Fußballweltmeisterschaft und vom Hochsommer haben sich der Malz- und Bierabsatz etwas erholt.

Auch Importware ist teuer

Den Verarbeitern fehlt für die flottere Malznachfrage das erforderliche Rohstoffangebot. Braugerste aus der Inlandserzeugung ist gesucht, zumal auch in vielen EU-Lieferländern knappe Ernten die Preise nach oben treiben. Daher werden Rohstofflücken sogar mit Ware schwächerer Qualität bis hin zu Auswuchspartien geschlossen. Die Kontrakterfüllung macht auf allen Stufen des Marktes Probleme.

Zu den Hoffnungsträgern der Einkäufer gehören nun vor allem Herkünfte aus Frankreich, Großbritannien und Österreich, wo teilweise gute Ernten eingefahren wurden. Allerdings sind auch dort die Braugerstenpreise längst deutlich nach oben gezogen. In Frankreich werden Qualitätssorten ab Oktober mit bis zu 165 Euro je Tonne fob Mosel bewertet, das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu kommen die spürbar gestiegenen Frachtkosten franko Malzfabrik. Insofern sollte auch am deutschen Markt der Preisspielraum nach oben noch nicht ausgereizt sein.

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Zu Kursen unter 130 Euro war November-Braugerste nicht zu verkaufen. Bei über 170 Euro ist kaum ein grösseres Angebot erhältlich.

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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Zu wenig Braugerste weltweit

Ernährungsdienst / dg (11.10.06) - Die Bilanz der Braugerstenversorgung in der Welt ist erschreckend. Das Nettodefizit liegt bei 1,5 Mio. t. In der EU ist mit einer kleineren Malzproduktion und einem möglichen Defizit an Malz von rund 600.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.agrimanager.de)

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