HENSEN
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate
Bricht das "Ferkelkartenhaus" zusammen?
Obwohl einige Ferkelvermarkter in der letzten Woche meinten Ferkel wären knapp und teuer, spiegelt sich doch jetzt ein ganz anderes Bild ab.
Ich gehe von einem Preisverfall von 6 bis 8 Euro in den nächsten 3 Wochen aus und hoffe dass es nicht 10 bis 12 Euro sind.
Gruss Ulrike
Geschrieben von HENSEN
am
Als Schweinemäster ist man natürlich immer an günstigen Ferkelkosten interessiert. So ist jetzt jahreszeitlich bedingt auch kein größerer Preissprung nach oben zu erwarten. Die Börse handelt die Sommermonate rund 8 € unter dem derzeitigen Index.
Ulrike, welche Gründe sprechen für einen stärkeren Preisverfall?
Gruß Paul
Hallo Ulrike,
Deine Vermutungen werden am holländischen Markt schon bestätigt.
Vleuten vom 02.05.03:
Ferkel: -4,00 EUR
lebende Schweine: -2 ct.
geschl. Schweine: -3 ct.
Gruss von 007
@ Paul
1. Es gibt zu viele Ferkel.
2. Der Ferkelpreis ist künstlich von den grossen Erzeugerringen hochgehalten worden, jedoch wurden immer mehr Ferkel, auch aus NL und DK, unter Preis
verkauft. Viele Landwirte haben letzte Woche noch 60 € inc. aller Nebenkosten bei ca. 30 kg bezahlt. Holländische Mäster bekamen aber die Ferkel für 42 € bei 30 kg in den Stall.
3. REG Ferkelauktion am 03.05.03: 60% der Ferkel wurden nicht verkauft.
4. Sicherlich sind auch einige Mäster Pleite.
Gruss Ulrike
Eines muss man den Ferkelerzeugern zugestehen: Sie sind 3 x besser organisiert als die Mäster. Sie werden durch Ihre Erzeugerringe und auch durch den abnehmenden Ferkelhandel preislich unterstützt.
Die Preisorientierungszahlen werden bewusst vielschichtig gehalten. Das System von Zu- und Aufschlägen ist bei jedem Händler anders. Selbst die KG-Bezugsgrösse
für den Grundpreis ist nicht einheitlich.
Das Märchen von den "knappen Stückzahlen" erleben die Mäster jetzt seit 2 Jahren. Anscheinend fehlt den Mästern das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Wie wäre es denn mal mit einigen Solidarmaßnahmen, zum Beispiel:
- Alle Mäster stallen Ihren Ferkelbedarf nicht zu 100% ein, die Ställe werden nur zu 90 % belegt.
- 1 Woche wird kein Ferkel eingestallt.
- Die ISN schafft einen eigenen, vergleichbaren Ferkelpreis mit gleicher Grundlage, mit Stückzahl-, Qualitäts- und Entfernungspauschalen.
Eines noch zu Holland-Ferkeln: Günstige Hollandferkel sind nach der Gesamtabrechnung oftmals nicht die billigsten. Qualitäts- und Gesundheitsprobleme machen diese Importe oftmals im Nachhinein teuer.
Auch in Holland gilt: die beste Ware bleibt im Land. Glücklich schätzen kann sich der Mäster, der seine Ferkel von einem Erzeuger, nach Regeln der Qualität, Stückzahl und Abhängigkeit von der Fleischnotierung bezieht.