Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

° Der Weizenmarkt bleibt brisant

(28.03.2003) Charttechnisch sieht es seit längerem überhaupt nicht gut aus für die Haussiers am Weizenmarkt. Er hat frühzeitig erkennen lassen, dass die Saison 2002/03 (Juli/Juni) wie auch die vorausgegangenen Erntejahre „ausgesessen“ werden kann, ohne dass sich drastische, von der statistischen Situation im Grunde vorgegebene Preissteigerungen einstellen.

Dass die Preise nach dem steilen Aufschwung im Sommer 2002 wieder in sich zusammengefallen sind, scheint jene in ihrer Überzeugung bestärkt zu haben, die behaupten, der Markt komme mit im historischen Vergleich minimalen Vorräten aus, zumal von den Statistikern auch immer wieder beachtliche Mengen des Getreides neu „entdeckt“ würden. Letzteres bezieht sich klar auf China. Doch es wird nur zu gerne vergessen, dass die 2002 dort „gefundenen“ Vorräte überwiegend nicht für den menschlichen Verbrauch geeignet sind.

Wir haben an dieser Stelle immer wieder auf die Brisanz der statistischen Lage am Weltmarkt für Weizen hingewiesen. Und dabei bleiben wir. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Kakao: Der Markt für dieses wichtigste Nahrungsgetreide befindet sich in einem strukturellen, also nicht leicht und in kurzer Zeit zu beseitigenden Defizit. Es erstreckt sich nun schon über einige Jahre, und die neue Saison 2003/04 wird unter den heute überschaubaren Bedingungen mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neuerliches, die vorhandenen Vorräte weiter dezimierendes Defizit bescheren.

Dies hat jetzt der Internationale Getreiderat (IGC) bestätigt, indem er seinen Produktionsprognosen für 2003, die tatsächlich die Saison 2003/04 umfassen, auch noch eine erste Voraussage zum Verbrauch hinzufügte. Vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) wird eine erste Prognose zur Weizenbilanz 2003/04 erst im Mai folgen.

Der IGC schätzt die Weltproduktion 2002/03 jetzt auf 567 Millionen Tonnen. Ihr stehe ein Verbrauch von 595 Millionen Tonnen gegenüber. Daraus folgert der Rat, dass der Weltbestand in der laufenden Saison von 195 Millionen Tonnen auf 167 Millionen Tonnen schrumpft.

Für 2003/04 sagt der IGC eine Weltproduktion von 591 Millionen Tonnen voraus. Der Weltverbrauch soll den Rekord von 598 Millionen Tonnen erreichen. Der Weltbestand dürfte nach den Berechnungen des Rats daher von 167 Millionen Tonnen auf 159 Millionen Tonnen zurückgehen.

Anzumerken bleibt, dass die frühen Prognosen sowohl des IGC als auch des USDA für eine Saison häufig die höchsten sind.

(Quelle: Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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Weizenkontrakte werden an den Terminbörsen Chicago (siehe Grafik), Minneapolis und Kansas City sowie an der WTB Hannover und der Euronext Paris gehandelt.

An der Euwax in Stuttgart werden Weizen-Zertifikate (WKN 722.111) mit einer Laufzeit bis 24.11.2003 gehandelt. Diese beziehen auch auf Dezember 2003 Weizen in Chicago.

Die Grafik zeigt die wöchentlichen Kurse für Mai-Weizen in Chicago und aktualisiert sich täglich vor Börsenbeginn.

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