Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

° Sojabohnen: Explosive Preissteigerungen sind zu erwarten !

Bei Sojabohnen lassen die Charts explosive Preissteigerungen erwarten – Die Versorgungsschwierigkeiten beginnen sich nun auch auf 2004/05 auszuweiten

(23.02.2004) Bei Sojabohnen in Chikago hat in der vergangenen Woche in den Kontrakten der alten Ernte eine weitere Phase oder vielleicht sogar d i e Phase beschleunigter Preissteigerungen begonnen. Das gesamte Verhaltensmuster dieses Marktes spricht gegen die These, dass die zyklischen Höchstpreise hier bereits in greifbare Nähe gerückt sein könnten.

Ein Blick auf die langfristigen grafischen Preisdarstellungen zeigt dem Kundigen eindrucksvoll, dass hier über die zurückliegenden Jahre hinweg eine Basis entstanden ist, die wesentlich höhere Notierungen fördern könnte.

Bemerkenswert erscheint zudem, dass nun auch der November-Termin (neue Ernte) kurz vor einem Ausbruch nach oben hin steht, also sehr rasch überzeugend neue zyklische Höchststände erreicht werden können. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Karten neu gemischt sein könnten.

Als wohl wichtigste Ursache dafür vermuten wir die nun wohl unabwendbare Erkenntnis, dass die jetzt langsam hereinkommende neue brasilianische Ernte wahrscheinlich stark hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleibt. Dies kann als erster Hinweis darauf verstanden werden, dass sich die relative Knappheit an den Märkten für Ölsaaten im allgemeinen und für Sojabohnen im besonderen von 2003/04 (Oktober/September) auf die kommende Saison zu übertragen beginnt.

Im Rahmen des jährlichen Agrar-Forums des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) hat einer seiner Repräsentanten jüngst in Aussicht gestellt, dass die Sojabohnenernte in den USA 2004/05 (September/August) gegenüber der laufenden Saison von 2,418 Milliarden Bushel (65,77 Millionen Tonnen) auf 2,93 Milliarden Bushel (79,7 Millionen Tonnen) steigen könnte.

Diese Prognose kann zu diesem frühen Zeitpunkt nur eine „Hausnummer“ sein. Die große Unbekannte ist hier diesmal, in welchem Maße Mais der Ölsaat vor allem im amerikanischen Mittelwesten die verfügbare Anbaufläche streitig macht. Dies wird sich aber erst in etwa vier Wochen zu entscheiden beginnen.

Doch es sollte auch beachtet werden, dass jede Verzögerung beim Maisanbau in diesem bedeutendsten Erzeugergebiet der Welt für beide Agrarprodukte die Chancen für den Anbau von Sojabohnen erhöht. Dies liegt schlicht daran, dass Mais länger als die Sojabohne benötigt, um im Herbst weit genug gereift zu sein und frühen Frost unbeschadet überstehen zu können. Im Mai ausgebrachter Mais läuft hohe Frostrisiken, während diese Gefahr bei Sojabohnen gering ist. Folglich wird die Fläche, die für Mai vorgesehen war und bis in die erste Maihälfte hinein nicht mit dem Futtergetreide bebaut werden konnte, für Sojabohnen verwendet.

Natürlich wird China das beherrschende Thema an den Märkten für Ölsaaten bleiben. Immer wieder wird darüber gemutmaßt, dass chinesische Buchungen für Lieferung 2003/04 in den USA in großem Umfang storniert werden könnten. Das würde die statistische und dann auch die tatsächliche Versorgungslage in den USA auf den ersten Blick entspannen. Doch es ist bisher bei Mutmaßungen geblieben.

Im übrigen stünde zu erwarten, dass in dem Maße, in dem China amerikanische Ware stornieren würde, die Nachfrage dieses Landes nach südamerikanischer Ware stiege. Bei weltweiter Betrachtung wäre in diesem Fall statistisch somit keine Entspannung zu verzeichnen.

Vor allem die Brasilianer neigen immer wieder dazu, mehr Sojabohnen ans Ausland zu verkaufen, als ihnen tatsächlich zur Verfügung stehen. Sie besorgen sich die Mengen, die sie zuviel abgesetzt haben, im Sommer und im Herbst gewöhnlich in den USA. Und dann schließt sich der Kreis statistisch wieder.

Nach Lage der Dinge wären alle, die Sojabohnen und/oder ihre Nachprodukte benötigen, gut beraten, wenn sie nennenswerte Preisrückschläge nutzten, um ihren Bedarf möglichst langfristig wenigstens im Preis zu sichern.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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Richard Ebert
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Toggi gesperrt
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo.

Sollte man sich nicht langsam auch Gedanken über Put-Optionen machen ?

Wenn ja, welche Monate sind zu favorisieren ?

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Toggi

Sicher haben Sie sich schon Gedanken gemacht. Was ist dabei herausgekommen ?

Wo liegt Ihre Preiserwartung für Sojabohnen und bis wann soll diese eintreten ? Handeln Sie fundamental (siehe Analyse von Herrn Hildebrandt) oder technisch ? Falls technisch; wo sehen Sie Umkehrsignale des laufenden Aufwärtstrends ?

Heute hätten Sie mit Puts verloren; Mai Sojabohnen + 19 auf 926 Cent, ein Anstieg von rund 80 % in den letzten sieben Monaten. Sojabohnen Optionen waren jedenfalls seit Jahren nicht so teuer wie in diesen Tagen.

lion
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Toggi

Bedenken Sie bitte auch, dass auf Grund der inversen Preisstruktur wirkliche Knappheit verdeutlicht wird und das Defizit nicht so schnell wieder aufgeholt werden kann.

Beobachten Sie mal die Termine der neuen Ernte. Der Novemberkontrakt z.B. zieht derzeit stärker als die vorderen Termine an. Man kann also davon ausgehen, dass durch Gewinnmitnahmen verursachte Preisrückschläge sofort für neue Käufe genutzt werden.

Die absolut historischen Hochs sind noch nicht in Sicht und könnten sogar getoppt werden. Mit Shortüberlegungen sollte man in solch einem Markt sehr vorsichtig sein!

Sehen Sie sich z.B. den heutigen Handelstag in May-Rough Rice an. Der Preisrückschlag wurde sofort für neue Käufe genutzt. Auch technisch gibt kein Indikator irgend ein Verkaufssignal für Soybeans an.

Toggi gesperrt
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Okay, zugegeben, es ist verdammt schwierig den "richtigen Zeitpunkt" für Put-Optionen zu erwischen. Aber nach jeder Hausse kommt auch die Talfahrt.

Wer 1996 beim Weizen (über 700) oder 1997 bei Sojabohnen (über 900) die Puts nicht vergessen hatte, der hat sicherlich gutes Geld verdient.

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