Richard Ebert
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° Weizen: Die Getreidemärkte erwarten gute Ernten in den USA

(30.04.2003) An den Getreidemärkten setzt sich die Auffassung durch, dass zumindest die neuen Ernten 2003/04 in Nordamerika zufriedenstellend ausfallen. Die Boden- und Wuchsbedingungen haben sich in den vergangenen Wochen tatsächlich zunehmend gebessert. Bei den Anbauarbeiten für die neuen Sommerernten sind die Fortschritte gut, ja im langjährigen Vergleich zum Teil sogar überdurchschnittlich.

Vor diesem Hintergrund schwindet das Erfordernis für die Märkte, Risikoprämien für den Fall widriger Umstände in den Preisen zu bilden. Theoretisch wenigstens. Praktisch dürfte dies kaum Folgen haben, denn solche Prämien waren und sind nicht vorhanden. Die Märkte haben sich diesmal trotz der angespannten statistischen Lage im Blindflug in eine der kritischsten Phasen des Agrarjahres begeben.

Doch wie so häufig, muss auch jetzt wieder darauf hingewiesen werden, dass die den Weltmarkt stark prägenden amerikanischen Märkte für Weizen und Mais wieder einmal nicht über den nationalen Tellerrand hinausblicken. Die Akteure sind zu sehr mit den in den USA und vielleicht noch mit den in Kanada herrschenden Bedingungen beschäftigt, als dass sie die außerhalb ihres Dunstkreises lauernden Risiken erkennen würden.

Sowohl die Winter- als auch die Sommerernten in weiten Teilen West- und Mitteleuropas haben bis vor wenigen Tagen unter starker Trockenheit gelitten. Die zuletzt gefallenen Niederschläge waren nur wie ein Tropen auf einen heißen Stein. In der Ukraine und in Russland ist es ähnlich, doch kommt dort hinzu, dass der Winter in den bedeutenden Erzeugergebieten beider Länder diesmal ungewöhnlich lange gedauert hat. Über allem steht besonders in Russland ein nicht unbeachtlicher Rückgang der Anbaufläche.

Konkret muss jetzt auf den Verlauf der beginnenden Liquidationsphase für die Mai-Kontrakte an den US-Terminbörsen für Getreide geachtet werden. Händler halten es für möglich, dass zunächst keine oder nur sehr geringe Andienungen vorgenommen werden. Das kann zu einer Erholung führen. Nach Lage der Dinge wird sie angesichts der günstigen Anbau- und Wuchsbedingungen jedoch nicht sehr weit reichen.

Es fällt auf, dass die spekulativen Fonds ihre Netto-Baissepositionen in Chikago in den vergangenen acht Tagen massiv erhöht haben. In dieser Zeit sind die Fonds bei Mais von Netto-Kaufpositionen in Netto-Baissepositionen übergewechselt. Angesichts der herrschenden Preise und der allgemeinen statistischen Lage ist dies besonders bei Weizen riskant. Es spricht dafür, dass die saisonal vorgezeichnete Erholung in diesem Jahr vergleichsweise früh, also noch im Juni, einsetzen könnte.

(Quelle: Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
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Weizen September 2003 Chicago Board of Trade

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Weizen September 2003 WTB Hannover

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