° Weizen: Preisexplosion braut sich zusammen !
Am Weizenmarkt braut sich eine Preisexplosion zusammen
(18.07.2003) Weizen scheint nun wirklich abzuheben. Die saisonalen Bedingungen stimmen, und die Nachrichten über miserable Erträge in weiten Teilen Europas häufen sich. Auch in Australien sind die Wuchsbedingungen nicht besser geworden. Dies überdeckt oder verdrängt mehr und mehr die Erwartungen, dass die Winterweizenernte in den USA letztlich unerwartet hohe Erträge bringt.
Über allem steht aber eine bereits höchst angespannte statistische Situation am Weltmarkt. Die am 11. Juli vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) vorgelegten Zahlen bestätigen diese Einschätzung nicht nur, sondern sie lassen sogar vermuten, dass es noch schlimmer kommt. Das USDA hat sich nämlich zum Erstaunen der Fachwelt nicht gescheut, auf der Verbrauchsseite zu "drehen" und einen Bedarf auszuweisen, der beim besten Willen nicht als realistisch bezeichnet werden kann.
Ganz eindeutig ist zu erkennen, dass sich nun auch an den Weizenmärkten in den USA die Aufmerksamkeit von der eigenen hohen Ernte auf die Produktion in den von ungünstigen Wuchsbedingungen gebeutelten Regionen der Welt verlagert. Dies ist insofern bemerkenswert, als viele Amerikaner häufig nicht in der Lage oder willens sind, in Agrarfragen über ihren heimischen Tellerrand hinaus auf den Rest der Welt zu blicken.
Diesmal läuft es etwas anders. Bisher haben sie über ihre hohe Ernte fast geklagt. Jetzt kommen die Nachrichten über schlechte Ernten aus Übersee, und plötzlich sehen sie, dass sich ihrem Qualitätsweizen immense Exportmärkte öffnen dürften. So könnte die Weizen-Welt für sie wieder stimmen.
Wie immer, so darf auch in diesem Fall nicht unbeachtet bleiben, wie sich die spekulativen Fonds verhalten. Sie haben zuletzt immer höhere Netto-Kaufpositionen an den Terminmärkten in den USA aufgebaut. Doch diese Engagements sind, wenn man sie mit früheren, ähnlich gelagerten Situationen vergleicht, noch immer sehr gering und damit ausbaufähig.
Die Nachrichtenlage und vor allem die Trendsignale lassen zusammen mit saisonalen Mustern erwarten, dass diese Fonds noch massiver einsteigen und dass sich ihnen auf der Verkaufsseite zunächst nicht viel entgegenstellt. Somit ist eine wahre Preisexplosion vorstellbar.
(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)