Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

° Weizen scheint einen Fehlstart hinzulegen

(08.05.2003) Weizen ist einer der Märkte, die ein enormes Potential für Preissteigerungen bergen. Vor ziemlich genau zwölf Monaten setzten die Preise zu einer steilen Hausse an, die aber im Spätsommer einer neuen Baisse weichen musste. Sie führte zum Ausgangspunkt der Hausse zurück.

Jetzt beginnen die Weizenpreise wieder deutlicher zu steigen. Mit der Liquidation der Mai-Kontrakte an den Terminbörsen in den USA hat dies wenig zu tun. Sie ist im wesentlichen bereits gelaufen.

Nach allem, was zu erfahren ist, gibt es keinen konkreten und dazu noch überzeugenden Grund für die jüngsten Preissteigerungen. Aber es kann ja sein, dass der Markt etwas weiß, das der Allgemeinheit noch nicht bekannt ist.

Bekannt ist, dass sich die fundamentale Lage im Verlauf der zurückliegenden zwölf Monate immer weiter zugespitzt hat. Vor einem Jahr zu dieser Zeit wusste noch niemand, wie hoch das Produktionsdefizit 2002/03 (Juli/Juni) ausfallen würde. Es verging kaum ein Monat, in dem die Schätzungen zur Erzeugung und zum Überhang für 2003/04 nicht zurückgenommen werden mussten. Und in der neuen Saison droht ein weiteres Produktionsdefizit. Es wäre das vierte in ununterbrochener Folge.

Die Saison 2002/03 endet mit einem so niedrigen Bestand an Qualitätsweizen, wie er in der moderneren Geschichte dieses Marktes noch nie verzeichnet worden war. Dennoch notierte Weizen auf dem Höhepunkt der Hausse von 1996 in Chikago einmal bei etwa 7,20 Dollar je Bushel. Heute kostet er weit weniger als die Hälfte dessen.

Selbst wenn man unterstellt, dass die Hausse von 1996 auf ihrem Gipfel ein spekulativer Exzess war, bleibt doch ein krasses Missverhältnis zwischen den heute und damals gegebenen Bedingungen. Es kann wohl nur durch eine beachtlich Korrektur der gegenwärtigen Preise nach oben hin gemildert oder aus dem Weg geräumt werden.

Doch dass die jetzt zu verzeichnenden Preissteigerungen bereits den Beginn einer neuen Haussephase darstellen, bezweifeln wir. Sie beruhen offenkundig fast ausschließlich auf Abdeckungen der Terminfonds, die entgegen ihrer saisonalen Neigung bis zuletzt noch recht stark auf der Baisseseite engagiert waren.

Es ist zu vermuten, dass sie diese Positionen nun eindecken. Das kann die Notierungen noch ein Stück weiter nach oben treiben. Doch die Sicherungsverkäufe der Farmer und des Handels werden unweigerlich zunehmen und den Preissteigerungen ein Ende setzen.

Immerhin beginnen in wenigen Tagen bei Winterweizen im Südwesten der USA die Erntearbeiten. Sie dürften für zunehmenden Preisdruck sorgen, der sich mindestens über den Juni hinweg erstreckt. Dann kann der Punkt gekommen sein, an dem der Markt reif ist nicht nur für einen rein saisonal bedingten Aufschwung.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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Weizen Juli Chicago auf Wochenbasis

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