Richard Ebert
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° Weizen und Mais: Brisanter als erwartet

Das USDA wartet mit handfesten Überraschungen für die Agrarmärkte auf - Die Situation bei Mais und Weizen ist noch brisanter als bislang vermutet

(31.03.2004) Die mit Hochspannung erwarteten Flächen- und die Bestandsberichte des Landwirtschaftsministeriums in Washington (USDA) liegen vor. Er enthielt faustdicke Überraschungen. Die im einzelnen betroffenen Märkte werden einige Zeit benötigen, um die Zahlen zu verarbeiten.

Die ersten Reaktionen auf diese Berichte hin müssen sich nicht als richtig und als tendenzbildend erweisen. Sie können auch nicht nach dem Motto "Jetzt wissen wir's. Was gibt's sonst noch Neues" abgetan werden. Im Gegensatz zu den monatlichen "Ernteberichten" entfalten sie nämlich doch eine Wirkung von gewisser Dauer.

Um es kurz zu machen: Die Flächenschätzung liegt bei allen Futtergetreiden unter den Prognosen der "herrschenden Meinung", wie auch immer diese ermittelt wurde. Das ist an sich schon hausseträchtig. Um so hausseträchtiger müssen die Zahlen gedeutet werden, wenn man die extrem angespannte statistische Lage an diesen Märkten vor Augen hat.

Auch die Flächenangaben des USDA sind allesamt hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Gegensatz zu Mais sinkt die Gesamtfläche gegenüber 2003/04 sogar beachtlich.

Bei Sojabohnen liegt die amtliche Schätzung über den Voraussagen der "herrschenden Meinung". Die Abweichung ist jedoch nicht so gravierend, dass aus ihr allein ein "Fall für Baissiers" konstruiert werden kann. Hier kommen die sich immer weiter verringenden Prognosen für die südamerikanischen Ernten ins Spiel. Sie kompensieren mehr als das, was an Baisseträchtigem aus den Flächenzahlen für die USA herausgedeutet werden könnte.

Nicht zuletzt muss bei allen Sommerernten beachtet werden, dass sie erheblichen Witterungs- und Wuchsrisiken entgegensehen, zumal sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, noch nicht einmal ausgebracht sind. Das größte Risiko für die Flächenschätzungen zu Mais und Sojabohnen liegt darin, dass der Maisanbau verzögert werden könnte und dann die Sojafläche zu Lasten der Maisfläche ausgeweitet würde.

Auch die Bestandszahlen des USDA per 1. März sind von großer Bedeutung. Mit Blick auf Sojabohnen ergibt sich ein eindeutig baisseträchtiges Bild. Doch auch hier gilt das oben zu dieser Ölsaat Dargelegte.

Der Maisbestand bewegt sich genau im Rahmen der privaten Prognosen, während der Weizenvorrat genau am untersten Rand der erfassten privaten Voraussagen lag. Dies unterstreicht in Verbindung mit der jeweiligen Flächenschätzung, wie hausseträchtig die Bedingungen für Mais und Weizen letztlich sind.

Die kommenden Monate werden außerordentlich spannend an diesen Agrarmärkten. Nach Lage der Dinge begeben sich alle, die auf Baisse setzen, in unübersehbare Gefahren, zumal die Märkte durchweg noch immer keine angemessenen Risikoprämien in die Preise eingebaut haben.

(Quelle: Arnd Hildebrandt, Taurosweb)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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andykonstanz
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Hallo Herr Ebert,

Mais scheint recht unter Druck geraten zu sein.

Tauros berichtete am 04.05.04: „ Bei Futtergetreide wird es 2004/05 noch enger – Mais zeichnet sich durch diese besondere Brisanz aus. - Die Preise sind noch meilenweit von einem angemessen erscheinenden Niveau entfernt sein.“

Wenn ich Ihre älteren Berichte lese und der Bericht von Tauros war dieser augenblickliche Weg nach Süden nicht vorgezeichnet.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ andykonstanz

'Meine' älteren Berichte waren das nicht, sondern solche von Herrn Hildebrandt, die damals noch frei zugänglich waren. Er hat schon im vergangenen Jahr vielfach auf die zu niedrigen Preise für Getreide und Soja hingewiesen.

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Toggi gesperrt
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Heute sind extreme Preisexplosionen bei Soja, Mais, Weizen usw. festzustellen !

Ist das alles nur wetterbedingt, Stürme, viel Regen ? Wo führt der Preis hin ?

Ist das erst der Anfang oder wurde wieder einmal übertrieben ?

bellamona
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Neben dem Wetter spielt China eine wesentliche Rolle.

Am Samstag trafen sich führende chinesische Sojaverarbeiter und sind übereingekommen, den Sojamehlpreis über CNY2900/ton zu halten und dem Verfall der Vermahlungsmargen Einhalt zu gebieten. Das hat über Nacht an der Dalian Commodity Exchance die Preise stark nach oben getrieben.

Yogi
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Die Preise sind schlagartig nach oben gegangen.

Ist mit einer weiteren Fortsetzung des Kursverlaufs zu rechnen bzw. ist ein Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, oder sollte auf die nächste Korrektur gewartet werden? Ich bin speziell an Weizen interessiert.

lion
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Yogi

Weizen steht immer noch unter Erntedruck, saisonal ist der Tiefpunkt Juli/August eines Jahres. Natürlich gibt es auch Ausnahmen.

Sollte es sich bei den Grains um ein Strohfeuer handeln, wird Weizen am meisten unter Abgabedruck stehen. Sojabohnen und Mais haben heute am Limit geschlossen, Weizen jedoch nicht. Wenn Sie der "Versuchung" dennoch nicht widerstehen können, dann sollten Sie es mit einer kleinen Position im Weizen versuchen, jedoch Mais oder der neuen Ernte von Sojabohnen den Vorzug geben.

Bedenken Sie bitte auch, dass bei Mais und Sojabohnen bereits eine inverse Preisstruktur (Prämie) vorhanden ist, bei Weizen jedoch nicht.

Viel Glück!

Yogi
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ lion

Danke für den Tipp!

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Wellington Am: 03.06.2004 16:37:20 Gelesen: 34

Hallo Leute,

ich muss sehr häufig lesen, dass viele von Euch fundamental bullish Weizen sind. Nun, wenn der Markt tatsächlich eine Menge Auswärtspotential hat, dann könnt ihr als Bullen doch bequem mit einem Backspread rein. Die Situation ist für eine solche Position nicht schlecht.

Gruß

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