Dunkle Wolken am Schweinehimmel: Steigende Futtermittel- und Energiekosten
Über den aktuellen massiven Preisverfall am Schlachtschweinemarkt zeigt sich die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands besonders angesichts der zu erwartenden bzw. teilweise bereits eingetretenen Preissteigerungen bei Futtermitteln und Energie sehr besorgt. „Während der vergangenen zwei Monate sind die Schweinepreise um knapp 20 Prozent gefallen und lassen keine kostendeckende Schweinemast mehr zu“, so ISN-Marktreferent Andreas Beckhove.
Bei einem aktuellen Erzeugerpreis von 1,41 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht (€/kg SG) erzielen die Schweinehalter derzeit im Durchschnitt nach Berücksichtigung der Vorkosten und des Maskenschlupfs von insgesamt ca. 0,09 €/kg SG gerade noch 124 Euro pro Mastschwein. Dass bedeutet, dass sie einen Verlust von ca. 18 Euro pro Schwein bzw. ca. 3.200 Euro für einen mit 180 Tieren voll beladenen Viehtransporter hinnehmen müssen.
Auf der Kostenseite schlagen die 28 kg-Ferkel, die die Mäster im Juli eingestallt haben, mit ca. 60 Euro zu Buche. Hinzu kommen Futterkosten, die sich beim derzeitigen Preisniveau auf ca. 47 Euro pro Mastschwein belaufen. Die von der Mischfutterindustrie bereits angekündigten Preiserhöhungen für Futtermittel werden voraussichtlich spätestens zum Jahreswechsel greifen. Hintergrund ist v.a. die schlechte Ernte 2006. Die Kosten für Energie, Gebäude und Sonstiges belaufen sich aktuell auf rund weitere 28 Euro. „Angesichts dieser Kosten können die Schweinemäster eine Entlohnung ihrer Arbeit komplett vergessen“, fasst Beckhove zusammen.
„Das über die Sommermonate bei auskömmlichen Preisen geschaffene finanzielle Polster wird unter diesen Umständen innerhalb kürzester Zeit wieder aufgezehrt sein“, befürchtet der Marktreferent. Um in Deutschland rentabel Schweine mästen zu können, müssten die Mäster derzeit mindestens 1,60 €/kg SG erlösen. „Unsere im internationalen Vergleich sehr hohen Tierschutzstandards verteuern die Produktion zusätzlich“, so Beckhove weiter.
(Quelle: ISN-Marktreferent Andreas Beckhove auf http://www.schweine.net)