schweineexperte
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Ferkel: Was macht der Preis ?

Wie lange halten die Banken bei diesem Niveau noch zur Stange? Mindestverluste von 20 €/Stck sind nicht wieder zu verdienen! Die Katastrophe dauert bereits ca. 6 Monate! In den nächsten 6 Monaten wird immer noch kein "Plus" zu erwirtschaften sein. Bei einem Durchschnittsverlust von 20 €/Stck. müssen die Produzenten mind. vier Jahre bei 5,oo € Gewinn pro Stück arbeiten, um diese Verluste zu neutralisieren! Dieses bedeutet für einen Betrieb mit z. B. 300 Sauen, dass dieser in den nächsten vier Jahren bei einem Qualitätsaufschlag von 5,00 € !? und Übergewichten von 3,00 €/Stck. einen Basispreis (Niedersachsennotierung) in Höhe von 55,oo €/Stck. erzielen muss. Dieses wird sicherlich Wunschdenken bleibn!!! Mästereinkaufspreis (ikl. Handelsspanne): 65,00 €!!! Futerkosten 73,00 €, plus, plus, plus, ... . Wo soll hier die Schweineproduktion hinführen? Lösung!? In Dänemark produzieren 1.000 Sauenhalter mit einer Durchschnittsgröße von ca. 1.200 Sauen bei 30 produzierten Ferkeln pro Sau und Jahr die in Deutschland gewünschten Mengen!!! Stirbt so die deutsche Sauenhaltung? Welche Auswege sind sonst denkbar? Ist ein Basispreis von 55,00 € möglich? An der Terminbörse sehe ich diesen in den nächsten Monaten nicht.

Geschrieben von schweineexperte am
Jan
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Zunächst wird es nun die Sauenhalter mit hohem Pacht/Fremdkapitalanteil treffen.
Ein Beispiel:
300 sauen 10ha Eigentum 500 000 € Fremdkapital. Im Moment sind die Banken noch bereit umzufinanzieren oder Tilgungen auszusetzen, aber nur weil überdurchschnittliche Leistungen erzielt werden. Bleibt der Preis jedoch noch ein halbes Jahr auf dem derzeitigen Niveau, wird sicherlich die Notbremse gezogen.

Lukas
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Jan [#2]

Jan das ist zu einfach. Du kennst die Situation der Betriebe nicht im geringsten.
Der eine wohnt in einer Gegend wo hohe Pachtpreise gezahlt werden der andere mit niedrigen Pachtpreisen.
Der eine hat einen guten Vermarkter der andere einen schlechten.
Der eine hat Wohnhäuser und liegt am Dorf der andere in der Pläne.
Der eine hat einen höheren Zinssatz als der andere.
Der eine hat eine große Familie der andere eine kleine.
Der eine ist sparsam und der andere gibt größzügig aus.
usw.
usw.
usw.
Also so einfach ist das nicht auf einen Punkt zu bringen.
Bei uns hören jetzt einige kleine und größere Ferkelerzeugerbetriebe auf.
Alles gehopst wie gesprungen. Zu einfach deine Idee!
Seht zu das euer Management besser wird.

Gruß
Lukas

Jan
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Lukas

Management hin oder her, schneller als in der Sauenhaltung kann man sein Geld im Moment nur an der Börse vernichten!

Desweiteren sehe ich die Argumentation Geld aus anderen Bereichen in die Sauenhaltung zu schieben als betriebswirtschaftlichen Unsinn an! Es kann zwar im Einzelfall zur Rettung eines Betriebes beitragen, sollte aber nicht die Regel sein.

Sparen, Sparen, Sparen bringt auch nichts wenn trotzdem ein Verlust bleibt!! Es dauert nur länger bis zum Untergang! Zinssätze Steigen ebenfalls automatisch, da die Finanzierungen/Zwischenfinanzierungen unsicherer werden (Rating).

Top Leistungen, Gute Vermarktung, kaum/keine Finanzierungskosten, eigene Flächen, diese Betriebe halten evt. längere Krisen aus! Die anderen nicht!

Lukas
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

@ Jan [#4]

Jan, erst schreibst du kurzfristiges, wer als erstes das Handtuch wirft. Als zweites, Geld aus anderen Bereichen in die Sauenhaltung zu schieben als langfristiger Unsinn.

Erstens habe ich nur auf das kurzfristige Handeln geschrieben. Zweitens ist es natürlich fatal aus anderen Bereichen langfristig Geld in die Ferkelerzeugung zu schieben.

Das beste ist es HARTZ IV zu empfangen und zu warten wann denn nun der Unternehmer kaputt ist. Bloß das ist nicht mein Ziel. Unternehmen kommt auch davon, das der Unternehmer auch was bewegt und das er unternehmerisches Risiko eingeht. Außerdem muß er mittel-langfristig Denken. Im nach hinein ist man natürlich immer schlauer. Nur wenn ich nichts mache bin ich auch sehr schnell bei HARTZ IV.

Gruß Lukas

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Ferkelpreise Nordrhein-Westfalen: Ende des Aufwärtstrends ?

Bild entfernt.

schweineexperte
Mitglied seit 11 Jahre 6 Monate

Die Situation spitzt sich zu,

erste Sauenanlagen - auch Großanlagen - wechseln den Eigentümer, Betriebe können ihre hohen Verbindlichkeiten nicht mehr zahlen, Banken werden deutlich nervöser - und was macht der Ferkelmarkt?

Die Terminbörse deutet auf ein weiteres Fiasko hin ! Bei dieser Situation bin ich gespannt, wie die statistischen Bestandszahlen im November 2008 aussehen werden !

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