Geflügelpest NL - positive Aussichten für Verbrauch von Schweinefleisch?
In den Niederlanden nimmt der Verlauf der Geflügelpest kein Ende. Experten rechnen mit einer Geflügelfleischverknappung ab spätestens Mitte April. Dies dürfte der Nachfrage nach Schweinefleisch Auftrieb geben. Am Donnertag wird die Nord-West-Notierung bereits 3 bis 4 Cent steigen. Gutes Wetter und die wachsende Nachfrage nach Grillartikeln könnte ebenfalls für weitere Preissteigerungen sorgen. Nach dem jetzigen "Tal der Tränen" könnten sich die folgenden Monate für den Schweinemäster bezüglich der Preisgestaltung endlich positiver entwickeln.
Hier einige Nachrichten mit Quellenangaben zur Geflügelpest:
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Geflügelpest-News: Keine Entspannung in Holland - 19.03.2003
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Hannover (aho) - Der Verdacht auf AI (Aviäre Influenza) in Belgien habe sich
bisher nicht bestätigt. Handelsbeschränkungen würden heute aufgehoben. Die
Belieferung belgischer Schlachthöfe soll ab sofort wieder möglich sein,
teilte heute das niedersächsische Landwirtschaftsministerium nach einer
Bund-Länder-Telefonschaltkonferenz mit.
Das Geschehen in den Niederlanden stelle sich unverändert bedrohlich dar.
Betriebe mit Virus-Nachweis: 51, Verdachtsbetriebe: 45. Getötet wurden in
den Niederlanden bisher rund 3,2 Mio. Tiere aus rund 160 Betrieben. Rund die
Hälfte der infizierten Legehennenhaltungen verfügte über
Auslaufhaltung.
Obwohl in Niedersachsen die große Mehrzahl der anfangs vorsorglich
gesperrten Bestände wieder freigegeben werden konnte, pendele sich die Zahl
der unter amtlicher Beobachtung stehenden Bestände auf noch rund 100 ein. 90
davon seien mit Eintagsküken aus einer niedersächsischen Brüterei belieferte
Bestände. Diese Brüterei habe bis zum 1. März Bruteier aus den Niederlanden
bezogen. Bei einer "Vorlaufzeit" von vier Wochen (7 Tage Vorbereitung, 21
Tage Brutzeit) sei eine Aufhebung der Sperre dieser Betriebe erst im April
möglich.
Unverändert beachtet werden müsse das bis zum 8. April geltende
"Freilandverbot", so der abschließende Ministeriumshinweis. Denn
für eine Entwarnung sei es noch viel zu früh!
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Niederlande: Geflügelpest und kein Ende - 25.03.2003
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Den Haag (aho) - In den Niederlanden ist ein Ende der Klassischen
Geflügelpest nicht in Sicht. Wie ein Sprecher des niederländischen
Agrarministeriums am Montag der Presse mitteilte, wurde das Virus der
Klassischen Geflügelpest in 97 Betrieben nachgewiesen. Weitere 37
Geflügelhaltungen stehen unter dringendem Verdacht.
Gruß
Schweinespezi
Ein weiterer Beitrag von aho zur Geflügelpest in NL. Weniger Bruteier bedeutet weniger Hähnchenfleisch.
Nord-West-Notierung Montag: Unverändert
Für Donnerstag gehe ich von mindestens plus 3 Cent aus.
Gruß
Schweinespezi
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Geflügelpest: Ist die Provinz Noord-Brabant in Gefahr? - 28.03.2003
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'Den Haag (aho) – Eine weitere Ausbreitung der Klassischen Geflügelpest in Richtung der im Süden der Niederlande gelegenen Provinz Noord-Brabant hätte nach einer Mitteilung des niederländischen Institutes für Agrarökonomie (LEI) katastrophale Auswirkungen auf die Versorgung mit Brut und Konsumeiern.
Das LEI erläuterte, daß der überwiegende Teil der in den Niederlanden produzierten Eier für den inländischen Handel und den Export abgepackt und umgeschlagen würden. Ebenso werden in der Region viele Bruteier produziert. Auch hier hätte ein striktes Transportverbot dramatische Folgen. Das LEI kalkuliert, daß es mehr als ein Jahr dauern dürfte, bis das Geschäft wieder wie gewohnt funktioniere.
Am Mittwoch löste die Meldung, daß das Virus der Klassischen Geflügelpest die Flüsse Rhein und Waal in Richtung Süden überschritten hatte, große Besorgnis in der Geflügelwirtschaft aus. Die betroffenen Bestände in Opheusden und Beneden-Leeuwen liegen nur wenige Kilometer von der Grenze zur Provinz Noord-Brabant. Landwirtschaftsminister Veerman bezeichnete das weitere Vordringen der Seuche als „bedrückend und unerwartet“ und ordnete die Einrichtung einer „Pufferzone“ im Süden von Gelderland an, in der das Geflügel jetzt vorsorglich getötet wird. Ebenso wurde das erst kürzlich gelockerte Transportverbot für Geflügel wieder eingeführt.
Bisher wurden etwa 6 Millionen Hühner, Puten und Enten auf 427 Geflügelfarmen getötet. Auf 110 Betrieben wurde das Virus nachgewiesen. Weitere 47 Betriebe stehen unter Infektionsverdacht.'
Laut Animal-Health sind in Holland inzwischen 9 Mio. Stück Federvieh wegen der Geflügelpest getötet worden. Die Tötung von weiteren 2 Mio. Tieren steht momentan noch aus.
Inzwischen ist das Virus auch bei verendeten Wildenten und Krähen nachgewiesen worden.
(Quelle: Fritte)
Nachdem in Niedersachen die Freilandhaltung von Geflügel schon wieder erlaubt ist, hat es Bärbel Höhn und Nordrhein-Westfalen scheinbar inzwischen doch mit der Angst bekommen und heute die Freilandhaltung in den grenznahen Kreisen Kleve, Viersen, Heinsberg, Aachen und den Städten Aachen und Mönchengladbach verboten, zunächst bis zum 9. Mai.
Zusätzlich muss jeder der Hühner, Enten oder Gänse hält, den Gesundheitszustand seiner Tiere täglich kontrollieren und dies auch dokumentieren.
Entweder waren die Niedersachsen zu schnell oder die Nordrheinwestfalen zu langsam. Das Timing ist auf alle Fälle bescheiden.
(Quelle: Fritte)
Die aktuelle Nachricht von aho:
'Geflügelpest: BMVEL erlässt Eil-Verordnung - 11.04.2003
Berlin (aho) – Da die Klassische Geflügelpest in den Niederlanden bis auf drei
Kilometer an die deutsche Grenze herangerückt ist, hat das
Bundesverbraucherministerium am gestrigen Tage eine Eil-Verordnung zum Schutz vor
der Verschleppung der Klassischen Geflügelpest auf den Weg gebracht, um in
Deutschland auch bundeseinheitliche vorbeugende Seuchenschutzmaßnahmen zu
ergreifen.
Mit der Verordnung wird Folgendes geregelt:
1. Die bereits bestehende Verpflichtung, die Haltung von Hühnern und Puten der
zuständigen Behörde anzuzeigen, wird auf die Haltung von Enten und Gänsen
ausgeweitet. Dies gilt auch für die Hobby-Haltung von Geflügel.
2. Sofern in einem Geflügelbestand erhöhte Verluste oder eine Verringerung der
Leistung auftreten, ist der Tierhalter verpflichtet, dies der zuständigen Behörde
mitzuteilen und eine Untersuchung auf die Klassische Geflügelpest durchführen zu
lassen.
3. Die Durchführung von Geflügelmärkten, Geflügelschauen und ähnlichen
Veranstaltungen wird verboten. Ausnahmen können von den zuständigen Behörden
genehmigt werden.
4. Geflügel und Bruteier dürfen nur transportiert werden, wenn der Bestand
innerhalb von 24 Stunden vor dem Transport tierärztlich untersucht worden ist und
keine Hinweise auf Geflügelpest vorliegen. Der Transport ist der zuständigen
Behörde mindestens einen Werktag vorher anzuzeigen. Die benutzten
Transportfahrzeuge sind unmittelbar vor und nach jedem Transport zu reinigen und
zu desinfizieren.
5. Alle Geflügelhalter (auch Hobby-Halter) haben ein Register zu führen, in das
sie Zu- und Abgänge von Geflügel mit Namen und Anschrift des bisherigen Besitzers,
des Erwerbers sowie des Transportunternehmers einzutragen haben. Zudem ist der
Besuch betriebsfremder Personen einzutragen.
Die Eilverordung wird am 12.4. veröffentlicht und tritt am 13.4. in Kraft.'