Getreide: Mehr Sicherheit durch Termingeschäfte
Termingeschäfte schützen Lebensmittelkonzerne
Von Javier Blas, London, Greg Farrell, London und Tobias Bayer, Frankfurt
Financial Times Deutschland, FTD (13.08.10) - Große Brauereien und Nahrungsmittelkonzerne haben sich gegen die starke Teuerung von Agrarrohstoffen abgesichert. Sie zogen dabei die Lehren aus den Krisenjahren 2007 und 2008, als die Getreidepreise stark gestiegen waren. Die gute Nachricht für Verbraucher: Die Unternehmen sind also nicht unbedingt gezwungen, Kostensteigerungen weiterzugeben.
"Seit der Lebensmittelkrise 2007 und 2008 konzentrieren sich die Unternehmen stärker auf das Risikomanagement. Sie legten Absicherungsprogramme auf", sagte Will Shropshire, der das Agrargeschäft bei JP Morgan Chase leitet, der Financial Times. Banker schätzen, das ein Drittel der großen Konzerne nach 2007/08 aktiv wurde - und sich über Terminkontrakte gegen Preisschwankungen absicherte. "Das war der Weckruf", sagte ein Banker. Experten vergleichen es mit den Fluggesellschaften, die nach dem Anstieg des Ölpreises wegen des Golfkriegs 1990 und 1991 damit anfingen, sich gegen Ölpreisschwankungen zu wappnen.
Der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev sicherte den Gerstenpreis nach eigenen Angaben bis 2011 ab. Damit vermied er Schwierigkeiten. Denn wegen der Dürre in Russland und der Ukraine verdoppelte sich der Gerstenpreis in den vergangenen eineinhalb Monaten. Der Anteil Russlands und der Ukraine an der globalen Gerstenproduktion ist weit höher als bei Weizen. Dementsprechend schwieriger ist es, Ernteausfälle zu kompensieren.
Der amerikanische Konzern Kellogg, bekannt für seine Frühstücksprodukte, ist nach eigenen Angaben bei einer Reihe von Rohstoffen "zu 90 Prozent" gegen Preissteigerungen abgesichert. General Mills ist laut den Aussagen von Vorstandschef Don Mulligan für das Geschäftsjahr 2011, das im Juni begann, "zu rund 50 Prozent" abgesichert.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: -> http://ftd.ftd.de/)
Durch Hedgegeschäfte konnten sich die Bierbrauer gegen den Preisanstieg von 50 % in wenigen Wochen für Braugeste absichern. Diese wird seit dem 10.05.10 in Paris gehandelt.