Getreide und Ölsaaten: Preisdruck durch den festen Dollar
An den Märkten für Getreide und Ölsaaten will der Preisdruck nicht weichen. Dies gilt besonders für die einschlägigen amerikanischen Terminbörsen. Sie und die ihnen zugrundeliegenden Kassamärkte spüren besonders den Einfluß des starken Dollar, der die Auslandsnachfrage nach amerikanischen Erzeugnissen dämpft. Hinzu kommt, daß nun zunehmend Angebot vor allem an Sojabohnen aus Südamerika zu spüren ist. Nicht zuletzt wirken sich jahreszeitliche Tendenden aus, die den Monat Februar fast traditionell im Zeichen sinkender Preise stehen lassen.
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA hat am Freitag seinen neuen Erntebericht veröffentlicht, der gegenüber Januar revidierte Zahlen über Angebot und Nachfrage auch am Weltmarkt enthält. Gravierende Veränderungen haben sich nicht ergeben. Dafür sorgen schon die weit vorangeschrittenen einzelnen Erntejahres 2001/02, die kaum noch Zweifel an der Treffsicherheit der Statistiker zulassen.
Die Weltproduktion von Weizen soll 2001/02 (per 30.06.) gegenüber der vorangeganenen Saison von 582,83 auf 578,64 Millionen Tonnen sinken. Der Verbrauch dürfte hingegen von 589,25 auf 590,51 Millionen Tonnen steigen. Der Weltbestand wird nach Berechnungen des südamerikanischen Landwirtschaftsministeriums von 164,18 auf 152,31 Millionen Tonnen schrumpfen.
Einen drastischen Rückgang sagt das Ministerium auch bei Weltbestand an Futtergetreide voraus. Er soll 2001/02 (per 30.09.) von 188,74 auf 165,49 Millionen Tonnen fallen. Dahinter steht eine Zunahme der Produktion von 857,34 auf 869,74 Millionen Tonnen. Doch sie wird nicht ausreichen, um den von 878,07 auf 892,99 Millionen Tonnen steigenden Verbrauch zu decken.
Dabei dürfte der Weltbestand nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums von 188,74 Millionen Tonnen auf 165,49 Millionen Tonnen schrumpfen. Auch bei Ölsaaten entsteht 2001/02 (per 31.10.) ein Produktionsdefizit, das nach Erkenntnissen des Ministeriums trotz der Rekorderzeugung von 323,8 Millionen Tonnen zu einem Rückgang des Weltvorrats von 33,63 auf 32,58 Millionen Tonnen führt.