paul
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Gülle: Fahren am Karsamstag ?

Aus gegebenem Anlass eine Frage an alle Berufskollegen.

Wie würdet Ihr Euch verhalten, wenn einer Eurer benachbarten Mäster am Karsamstag zwischen 17.00 und 19.00 Uhr auf eine zentral, zwischen mehreren Ortschaften gelegene Gerstenfläche mehrere Fass Schweinegülle ausfährt und dabei noch die überörtlichen Straßen versaut?

Trotzdem, allen Frohe Ostern

Gruß Paul

Geschrieben von paul am
PorkyPig
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Unser Nachbar hat Samstag den ganzen Tag Gülle auf Maisland gefahren, aber auf abgelegenen Flächen auf kleinen nicht viel befahrenen Straßen.

Es ist ein Zwiespalt, wenn vielbefahrene Straßen verdreckt werden und wohlmöglich Anwohner sich gestört fühlen dann ist das wohl ein nogo. Ansonsten wenn es keine Anwohner und keine öffentlichen Straßen sich an der Fläche befindet kann man mit einem kleinen schlechtem Gewissen Gülle fahren. Man muss in dieser regenreichen Zeit ja fast jeden trockenen Tag ausnutzen um sich Luft im Güllekeller zu verschaffen sowie seine Bestände abzudüngen.
Naja ich habe den Tag anders sinnvoll genutzt!

Frohe Ostern!

picprofi
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@paul
Ich find es eine unverschämtheit, an normalen Samstagen ist Mittags schon schluss und Tags vor Ostern braucht das nicht zu sein. Die letzte Woche war Zeit genug dazu.
Es gibt aber Leute die kennen nur sich selbst, in jeder Hinsicht.

Frohe Ostern wünscht picprofi

Speedy
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ paul [#1]

Heute (Ostersonntag!!!) 3 verschiedene Landwirte mit ihren Fässern auf den Strassen gesehen.
Ein weiterer brachte grade Gülle auf der Fläche aus, ca. 100 m vom Haus meines Bruders entfernt.
Wir haben dann den Osterbrunch spontan im Haus anstatt auf der Terasse abgehalten....

Ebenfalls allen ein schönes Osterfest.
MfG
Speedy

Muehlenbach
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Habt ihr eigentlich schon mal nach draussen gesehen?
Hier bei uns sind die meisten Getreideflächen noch nicht mal mit Gülle gedüngt worden; und nur die trockensten Ecken sind gedüngt; ebendso sieht es beim Mais aus.
Die Läger sind voll bis über die Ohren; dazu jede Woche 20mm Regen...
Da muss man jede rel. trockene Minute nutzen; und sei es Samstag und Sonntag.
Das ist zwar nicht förderlich; auch grade weil Ostern ist; aber auch die Lohnunternehmer haben schon Schlaflose Nächte; weil die; wenn es mal eine Woche trocken bleibt nicht wissen wie die das Pensum schaffen wollen; denn Bauern können sehr unangenehm werden; wenn die Dienstleister nicht zeitig kommen und der Nachbar seinen Mais zuerst gelegt hat....
Mittlerweile rufen die Unternehmen von sich aus an; ob ich noch trockene Ecken habe; weil die teuren Fässer auf dem Hof stehen.
Bei mir wird nächstes Wochenende auch gefahren; egal ob mit 1000 PS oder mehr; langsam ist schluss mit lustig.
Wir sind leider recht Wetterabhängig; und ich kann mich noch an den Frühsommer 2007 erinnern; als es nur am Wochenende trocken war und man nur am Sonntag vernünftig Pflanzenschutz machen konnte...

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

picprofi
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ mühlenbach

Können Sie etwa den Mais einen Tag früher legen wenn jetzt im nassen über die Maisflächen gefahren wird, also ich weiss wenn mann die Flächen zu früh befährt kann man später wieder drauf. Pflanzenschutz am Sonntag kann man sich noch gefallen lassen, aber Gülle fahren, da brennt noch nichts an, weder auf den Getreideflächen noch auf Maisland.

mfg picprofi

Benno Baumann
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Muehlenbach [#5]

Wer jetzt noch Gülle auf Getreideflächen ausbringen muss, der scheint das Jahr bis jetzt verschlafen zu haben.
Ich kann mich kaum an ein Winter/Frühjahr erinnern mit solch hervorragenden Bedingungen (etwa 2 x 1 Woche Bodenfrost) zur Gülleausbringung.
Das Problem ist wohl eher, dass die Maschinenkapazitäten immer weiter runter gefahren werden bzw. die Fruchtfolge (Mais) in manchen Regionen ziemlich einseitig ist.
Man sollte mit den entsprechenden Landwirt reden, sollte er keine Einsicht zeigen, bei nächsten Mal anzeigen.
Er bringt den ganzen Berufstand in verruf und uns werden demnächst nur noch neue Auflagen und Verordungen aufgehalst.

Allen noch Frohe Ostern

Hallmann
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ picprofi

Das sehe ich genauso. Bei uns sind auch wie bei vielen anderen Kollegen die Pötte voll, aber für die Wochenenden haben wir uns schon immer selbst ein Verbot erteilt.

Gülle am Samstag in der freien päne - meinetwegen. Aber an Ostern in der Ortslage? Wer macht denn so was? Ist denen ist wohl gar nichts mehr heilig? Wir Landwirte stehen wirklich oft genug am Pranger und müssen uns wirklich nicht noch mehr Feinde machen.

Die folge ist doch, dass der Gesetzgeber irgendwann aktiv wird und neue Reglementierungen auf uns zu kommen. Dann haben alle wieder alle was davon.

mfg
Karotte

paul
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Benno Baumann [#7]

Danke Benno, klare Aussage.
80% unserer Mitbürger erleben in jedem Frühjahr als Außenstehende unsere Gülleaktivitäten.Fast alle haben Verständnis daß es mal riecht, daß auch die Straßen mal einen Schmutzfilm haben, man lebt halt auf dem Land und das gehört dazu.

Wenn aber diese Mitbürger kurz vor Ostern ihr Auto gewaschen, ihre Fenster zum Lüften geöffnet und endlich mal 3 Tage Erholung genießen, dann kommt einer unserer Berufskollegen und verdirbt Ihnen diese Stimmung . Dann gibt es verständlicherweise keine Nachsicht mehr. Da die wenigsten zuordnen können wer gerade der "stinkende Bauer" ist, wird auf alle Güllebauern geschimpft und wir alle haben wieder einmal uniform den schwarzen Peter.

Seltsamerweise sind es fast immer die selben Berufskollegen, die wegen der achso schlechten Witterung ab Samstag Mittag besonders aktiv werden. Stimme Dir zu, in diesem Jahr war es wirklich kein Problem den Naturdünger zeitgerecht an die Pflanze zu bringen. Die Regenschauer helfen sogar um Verdunstungsverluste niedrig zu halten .

Wir müssen mit unseren Mitbürgern leben und nicht den dicken Bauern spielen. Ich habe oft den Eindruck, daß einige ihr Umfeld gar nicht mehr wahrnehmen, expandieren ihre Viehhaltungen jährlich, kommen mit ihrer Arbeitszeit nicht mehr klar und erwarten daß andere noch Verständnis und Mitleid für die Situation haben.

Im oben geschilderten Fall haben mir einige Anwohner Vorwürfe wegen des Geruchs und der dreckigen Straßen am Samstagabend gemacht(das Gerstenfeld liegt direkt neben einer meiner Flächen). Nachdem sie den wahren Verursacher ausfindig gemacht hatten wurde dieser möglicherweise mit "freundlichen" Anrufen bedacht. Vielleicht hat er jetzt kapiert.
Ich befürchte jedoch, daß für Ihn das Wort "Rücksicht" weiterhin unbekannt bleibt.

Gruß Paul

Saubauer
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Muehlenbach [#5]

Sorry Hr Mühlenbach wenn wir mal nicht der gleichen Meinung sind,aber sollte mann nicht Lagerkapazitäten von 6 Monaten haben!?
Ausbringung in der Not geht doch auch mal in Feldern die nicht neben dem Wohngebiet sind!
Und da wundern sich die Leute,daß es immer mehr Unverständniss in der Bevölkerung gibt.
" Wie mann in den Wald reinschreit kommt es meist auch zurück!"
Bei Pflanzenschutz ist evtl das Verständniss etwas besser und man kann es wirklich mit den schwankenden Bedingungen erklären.

MfG Saubauer

Saubauer
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ paul [#1]

Da hast du meiner Meinung recht! Das muß nicht sein man kann auch auf Siedlungsfernen Flächen in der Not ausweichen!
Sowas ist ein schlimmer " SAUBAUER"

MfG

Muehlenbach
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Meinen Glückwunsch an alle Kollegen; die trockene Flächen haben oder aber in trockenen Ecken wohnen.
Hier im westlichen Niedersachsen ist dem nicht so.
Ach ja; ich habe 10 Monate Lagerkapazität; und im Herbst wird bei mir grundsätzlich nicht gefahren; das ist nichts anderes wie Gülleverklappung.
Dafür ist mir die zu wertvoll; und in den letzten zwei Jahren der Dünger zu teuer gewesen.
In den vergangenen Jahren wurde immer im Februar auf Frost gefahren mit 6 ltr Piadin als Zusatz; dieses Jahr gab es keinen Frost; sondern nur Schnee.
Nach Schnee die schmelze; danach in relmässigem Abstand Regen.
Hab jetzt meine Maisflächen meist fertig ( mit Piadin; wer ist noch so "Umweltbewusst?).
Trotz dessen braucht das Getreide; besonders der Raps den Dünger ( ich meine als Gülle; der Rest währe zu teuer).

Und irgendwann wird es Zeit.
Oder soll man die Blütenbehandlung im Raps mit Gülle machen?

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

fritz44
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Wenn ich die Beiträge hier so lese,kommt mir der ganz starke Verdacht.
Bei manchen sind die Ställe zu groß .Die Güllebehälter zu groß.Die Arbeitskräfte zu wenig.Das Wetter ist doch nur eine Ausrede.
Güllefahren am Sonntag ist bei uns in Bayern ,Störung der Sonntagsruhe
und wird Angezeigt und Bestraft.

MFG
fritz

paul
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Muehlenbach [#12]

Um es mit Deinen Worten zu sagen: Mühlenbach bleib ganz Ruhig. Es geht doch nur ums Güllefahren an Feiertagen und um Rücksichtnahme auf die Anwohner; nicht um Herbstgülle, Kosten und Umweltfreundlichkeit. Bist halt ein echter Unternehmer der für sich entscheidet.

Ich gratuliere allen, die gemeinsam mit anderen die Feiertage ohne Güllefahren gelebt haben.

Der Wetterbericht sagt für die nächste Zeit ideale Bedingungen zum Gülleausbringen voraus, alles noch rechtzeitig für unsere Kulturen.

Aber einige warten sicher wieder bis Samstagmittag um aktiv zu werden.

Schöne Woche
Gruß Paul

Bauer Bernie
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ alle die an Sonn- und Feiertagen Gülle fahren müssen

ich wünsche Euch fünf bis zehntausend Mastplätze mehr und soviel Land und Schweinegülle bis ihr 25 Stunden am Tag malochen dürft auf dass ihr zur Einsicht kommt dass manchmal weniger mehr sein kann.

Ich nehme mir diese Frechheit heraus weil ich gesundheitsbedingt meine Ställe für ein viertel Jahr leerstehen lasse und Euch somit den sowieso schon vollen Markt nicht noch weiter vollstopfe.
Im Gegensatz zu Euch habe ich trotzdem keine Angst, dass mein Betrieb deshalb den Bach runtergeht.

Mfg
BB

Muehlenbach
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

BauerBernie; das gönne ich anderen auch.
Allerdings ist der Acker wetterbedingt; und wenn kein Wetter mitspielt; dann können 500 Mastplätze und 20 ha schon schweisstreibend sein.
Zwar habe ich dieses Jahr zwischen den Tagen keine Gülle gefahren; weil es eh zu nass war ( und nach den 15 ltr Ostersonntag Abend wieder zu nass; ich hoffe mal auf das Wochenende..); aber ich habe auch schon vor zwei Jahren am Karsamstag fahren lassen.
Insofern will ich andere in ihrem Verhalten auch nicht beurteilen; vielleicht haben die andere Gründe.
Es ist aber aus der gesamten Sicht viel besser; man fährt Karsamstag mit anschliessenden Schauer als ein paaar Tage weiter; und dann liegt die Suppe zwei Wochen bei schönstem Grillwetter obenauf.
Leider weiss man das nachher immer besser.

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

picprofi
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ mühlenbach

Wohne auch in Südoldenburg, hättste das hier gemacht wo ich wohne, dann aber nur einmal.

Das hat auch mit guter sachlicher Praxis nichts zu tun, auch wie Du es schreibst, so nötig ist es noch nirgends wenn mineralisch angedüngt wurde, es ist wie Bauer Berni schreibt, immmer mehr, immer rücksichtsloser und für die Normalos mehr Auflagen an Die sich dann solche sowieso nicht halten.

mfg

papuawenzel
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@picprofi

Kann Dir nur zustimmen. Wohne auch in SO. Wenn denn einige Landwirte meinen am Karsamtag oder auch sonst am Samstagabend noch Gülle ausbringen zu müssen, brauchen wir auf das Echo nicht mehr lang warten. Noch toleriert hier auf dem Lande die Bevölkerung die intensive Tierhaltung mit den damit verbundenen Kennzeichen/Auswirkungen. Wie lange noch, wenn es immer wieder Personen gibt, die alles nicht interessiert und keine Rücksicht auf die Belange der Mitbewohner nehmen sondern nur die eigenen im Kopf haben ?

mfg

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