Richard Ebert
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Gute Herbststimmung in der Landwirtschaft

Konjunkturbarometer Agrar: Insgesamt gute Herbststimmung - Deutsche Landwirte wollen 7 Milliarden Euro im Halbjahr investieren

Bauernverband.de (21.10.10) - Die Stimmung der deutschen Landwirte hat sich zum Herbst hin weiter verbessert. Dies geht aus dem jüngsten Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervor. Die Stimmungskurve, die die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung in Form eines Index zusammenfasst, tendierte im September weiter nach oben. Das Konjunkturbarometer weist einen Wert von 28,2 aus, nach 21,0 im Juni. Ursache sind vor allem die deutlich gestiegenen Getreidepreise, aber auch höhere Milchpreise und stabile Kartoffel-, Obst- und Gemüsepreise. Die Stimmungslage der deutschen Bauern wäre sicherlich noch deutlich besser ausgefallen, wenn die Schlachtschweinepreise nicht unter Druck gestanden hätten. Auch werden die anziehenden Preise auf der Kostenseite, insbesondere bei Dünge- und Futtermitteln, schmerzhaft spürbar.

Das Stimmungsbild über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft hat sich nach den Ergebnissen aus September 2010 besonders in den Ackerbau- und den Milchviehbetrieben weiter deutlich verbessert. Lediglich bei den Veredlungsbetrieben fällt die Lagebeurteilung gegenüber der vorangegangenen Erhebung im Juni schlechter aus. Absolut gesehen ist die wirtschaftliche Zufriedenheit in allen Betriebsformen in etwa gleich hoch. Dies gilt grundsätzlich auch für die Zukunftsaussichten zur wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten 2 bis 3 Jahren. Sie fallen in allen Betriebsformen relativ positiv aus. Allerdings haben sich die Aussichten in den Milchviehbetrieben nicht weiter verbessert, während Ackerbau- und Veredlungsbetriebe klare Aufwärtstendenzen zeigen.

Mit der weiteren Aufhellung der Stimmung hat sich die Investitionsbereitschaft der Betriebe allerdings nicht verbessert. 38 Prozent der Betriebe wollen in den nächsten sechs Monaten investieren. Das ist genau soviel wie vor einem Jahr. Dafür aber ist das Investitionsvolumen kräftig gestiegen. Knapp 7 Milliarden Euro wollen die deutschen Landwirte im nächsten halben Jahr investieren. Das ist gut eine Milliarde mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Kräftige Investitionszuwächse gibt es bei Maschinen, Wirtschaftsgebäuden und Erneuerbaren Energien. Vom absoluten Niveau her stehen Investitionen in Photovoltaik- und Biogasanlagen nach wie vor an der Spitze.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Befragungsrunde aus September 2010 befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt rund 1.000 Landwirte und Lohnunternehmer.

(Quelle und Link für ein Video zum Thema: http://www.bauernverband.de/index.php?redid=152813&mid=361013)

Geschrieben von Richard Ebert am
Muehlenbach
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Stimmung in der Landwirtschaft gut?

Man kann auch jeden Text so auslegen; wie man es möchte.

Ich finde eher; dass die Landwirtschaft keine Zukunftsperspektive in den eigentlichen Märkten hat.

Alleine die Aussage; dass 60% der möglichen Investitionen in Erneuerbare Energien fallen; sollte einem doch stark zu denken geben!

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

Bauer Bernie
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Richard Ebert [#1]

Wie Sie schon schreiben ist die Stimmung sehr differenziert. Daß Milchviehhalter und Biogaser sowie Ackerbauern jubilieren kann ich nachvollziehen.
Ich habe heute eine Schlachtschweineabrechnung bekommen. Brutto 133,80 € pro Tier.
Für diese Tiere habe ich im juli 65,80 € als Ferkel bezahlt und ca 60 € Futter reingesteckt.
Mehr muß ich dazu wohl nicht schreiben.

Mfg
BB

Schweinetreiber
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ muehlenbach

Ja, aber ist nicht genau da das Problem? Die Landwirtschaft ist in den letzten Jahrzehnten zum Rohstofflieferanten für die Nahrungsmittelindustrie verkommen.

Früher haben Landwirte immer Energie vom Acker erzeugt(Hafer für Pferde, Raps für Öllampen usw). Warum sollte die Landwirtschaft nicht wieder stärker diese Rolle übernehmen? Nahrungsmittel haben wir doch zumindest in Westeuropa genug, und auf vollen Märkten sind die Spannen nun mal sehr gering. Einzig bei den Biogasanlagen gehört für mich schnellstens eingegriffen. Es dürften sich nur Biogaasanlagen rechnnen und genehmigt werden, die eine hundertprozentige sinnvolle(ersetzen von fossilen Energieträgern) Wärnenutzung haben.

Muehlenbach
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Dann rechnet sich keine einzige Solaranlage; Schweinetreiber. Warum störten denn grade die Biogasanlagen soviele Leute?

Weil auch hier der Spruch gillt: "Mach du mich nicht nass; dann mach ich dich nicht nass".

Grade die Abnehmer der Landwirte haben hier doch schlimmste Befürchtungen. Und genau deswegen sage ich heute: Biogasanlagen bauen was das Zeug hält; so lange das noch geht. Die Biogasanlagen werden heute doch nur deswegen vorgeschoben; weil man genau weiss; dass die Schraube "überdreht" wurde.

Genauso ist die Definition "Landwirtschaft" mit den neuen Geschäftfeldern völlig Irreführend; weil alle Investitionen rein Gewerblich sind; und damit aus 90% der Ürsprünglichen Landwirtschaft rausfallen.

Unsere Vorfahren haben die Energie nur aus reiner Selbstversorgung gemacht. Mit Landwirtschaft hat das ganze nichts zu schaffen. Und deshalb ist die Überschrift " Gute Herbststimmung in der Landwirtschaft" nichts anderes als Schönrederei.

Denn die "Landwirte" investieren wenig in der Landwirtschaft; und viel ausserhalb der Landwirtschaft; und auch nur deswegen; weil die Rahmenbedingungen beinahe Täglich geändert werden.

Wer heute eine grosse Biogasanlage plant; weiss noch nicht wirklich; welche Vergütungssätze man im schlimmsten Falle bei einer Inbetriebnahme in 2012 bekommt.

Und deshalb ist es schon vollkommen unsinnig; nur noch Biogasanlagen zu genehmigen; die ein Top Wärmekonzept haben; weil das in den Planungen heute schon Grundvoraussetzung ist; zumindest in den Grössenordnungen ab 200 kw.

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

Bauer Bernie
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

@ Muehlenbach [#5]

Jetzt widersprechen Sie sich aber. Es ist noch keine 2 Wochen her da haben wir miteinander diskutiert und Sie meinten damals, dass bei Ihnen Schweineställe gebaut werden wie verrückt und dass sämtliche Bauunternehmer ausgebucht seien.

Mfg
BB

Muehlenbach
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Bauer Bernie; das ist auch nach wie vor. Das ist aber eine ganz andere Geschichte.

Was mir in dem obigen Statement des Verbandes "sauer" aufstösst; ist die Tatsache wie ich diese oben beschrieben hatte.

Wenn man die vier mill. von den sieben mill. abzieht; und die bereinigte Summe miteinander vergleicht; die wirklich in der Landwirtschaft investiert wird; dann sieht die Relation ganz anders aus.

Ansonsten müsste man die ganzen Investitionen aus den nachgelagerten Bereichen auch miteinbeziehen; denn das ist ja auch "Landwirtschaftlich".

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

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