Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Internet Schweinebörse vom 07.03.97

Auktionsergebnisse der Internet Schweinebörse vom 07.03.2007

Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am Mittwoch, dem 7. März wurden von insgesamt 655 angebotenen Schweinen 485 Schweine in drei Partien zu einem Durchschnittspreis von 1,32 EUR/kg SG in einer Spanne von 1,32 EUR bis 1,32 EUR verkauft.

Veilingsresultaten van Teleporc op 7-Maart-2007

In de veiling van de internetbeurs Teleporc op woensdag 7. Maart, 2007 werden van de 655 aangeboden varkens alle varkens verkocht, waarvan 485 varkens uit Duitsland voor een gemiddelde prijs van 1,32 EUR/kg geslacht gewicht met een marge van 1,32 EUR tot 1,32 EUR.

Results of the Internet Schweinebörse pig auction on March 7, 2007

On Wednesday, 7 March 2007, 655 pigs were offered during the Internet Schweinebörse pig auction (north-west German internet pig market). As much as 485 of them were auctioned off. So all pigs from Germany were sold at an average price of 1.32 Euros per kg carcass weight with a price margin from 1,32 to 1,32 Euro.

Bild entfernt.

Rein statistisch ist am Freitag dieser Woche ein Rückgang des V-Preises um 4 Cent auf 1,28 Euro zu erwarten, sofern sich am Kassamarkt keine wesentlichen neuen Aspekte ergeben.

Geschrieben von Richard Ebert am
PorkyPig
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Land unter und Prost Mahlzeit!

p.
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

@ Herr Ebert

Vor zwei Wochen hätte der Preis statistisch um 4 cent steigen müssen Ihre Anmerkung dazu blieb aus. Gestern meldet die Internet-Börse 4 cent runter, Ihre Anmerkung zur Preisfindung kommt unverzüglich. Für eine bessere Übersicht und einer kompletten Statistik würde ich mich darüber freuen, wenn auch Preissteigerungen der Internetbörse mit einem Hinweis auf die kommende Notierung vermerkt werden.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ p. [#3]

Vor zwei Wochen habe keine 'statistische Prognose' abgegeben, weil, soweit ich mich erinnere, diese meiner 'gefühlten Überzeugung' (Bauchgefühl) widersprochen hat. Diese sagte mir, dass die Preise NICHT steigen werden.

Der Optimismus auf steigende Preise vor zwei Wochen war so extrem gross, dass die Wahrscheinlichkeit einer Preissteigerung nicht gegeben war. Sehen Sie dazu bitte auch die Umfrage, die eine Woche vor dem V-Preis der vergangenen Woche gemacht wurde, oder die Umfrage zur Preisentwicklung zum Ende dieses Monats.

Dass ich mit meiner Zurückhaltung recht behalten habe, sehen Sie an der Entwicklung des V-Preises vor zwei Wochen; unverändert statt plus 4 Cent.

Keine statistische Prognose abzugeben, kommt bei mir sehr selten vor. Wenn doch, kann dies verschiedene Gründe haben. Ich werde auch künftig lieber schweigen, als etwas zu schreiben, was ich nicht vertreten kann.

Gruss, Richard Ebert

paul
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Na,na Herr Ebert, das widerspricht sich aber ein wenig.

Ihre Feststellung "Der Optimismus auf steigende Preise vor zwei Wochen war so extrem gross, dass die Wahrscheinlichkeit einer Preissteigerung nicht gegeben war" kann man auch derzeit umdrehen.

Zur Zeit könnte Ihre Feststellung lauten:"Der Pessimismus derzeit ist so extrem gross, dass die Wahrscheinlichkeit einer Preissenkung nicht gegeben ist."
Konsequent wäre ---.
Ich stelle fest,daß der Optimismus an der ISN-Börse gehandelt wird;
der Pessimismus unterstützt den Preisdruck der Schlachtbetriebe.

Gruß Paul

Muehlenbach
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Rein Statistisch gesehen müssten wir nun langsam eine Woche trockenes Wetter bekommen;wenn ich die Prognosen aber so sehe ist dem nicht so.
Und irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los;dass sich der Pessimismus wegen dem schlechten Wetter festigt...
Auch mal ein gutes Argument für die Rote Seite;schlechtes Wetter und eine depressiven Abnehmerkreis.....

Aber jetzt mal was Reales:
Einstallpreis Grossgruppen Ferkel guter Qualität bei 30 kg incl. MwSt.rund 65-67 Euro; Futterkosten dann rund 55 Euro. Zusatzkosten incl Stall 30 Euro.
Jetzt kann sich jeder ausdenken;was man im Juni/Juli wiederbekommen will(muss!).
Also mach ich selber erst mal schöne Osterferien und spekuliere lieber weiter....

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

agriculus
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

Wer ist denn jetzt Pessimist und wer ist Optimist. Derjenige der den April für 1,294 verkaufen will oder derjenige der kauft?
Wie weit kommt denn der Kassamarkt vor Ostern zurück vor dem Hintergrund der Exportnachfrage und des Fleischgeschäftes?

MfG
agriculus

Hanna
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

@ Herr Ebert

Natürlich haben sie das Recht, nur das zu schreiben, was sie vertreten können. Aber lassen sie doch dann in Zukunft am Anfang das "rein statistisch" weg. Denn die Statistik hat nichts mit Bauchgefühl oder "vertreten können" zu tun.

Dann erübrigt sich auch eine solche Anmerkung, wie die von p. (die im übrigen ein korrekter, freundlicher Hinweis war).

Bre
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Vielleicht hilft im Nebelgestochere eine Sammlung von Tatsachen rund um den Monatswechsel Febr. März 2007:

- trotz Ende der Karnevalszeit und trotz Monatswechsel (Gehaltsvorauszahlungen)ist die Inlandsnachfrage nicht angesprungen
- das europäische Umfeld zeigt keine nennenswerten Aufwärtsnotierungen. Die Vorreiterrolle Deutschlands sollte man nicht unter-, aber auch nicht überschätzen.
- seit Ende des Monats Febr. droht Russland aus Verärgerung über den Abzug der russischen Veterinäre aus europäischen Schlachthöfen mit einem Importverbot. Bis Ende März sollen angebliche /tatsächliche Fleischmängel (Wo?, Wer?) abgestellt werden. Politisches gewolltes Störmanöver sicherlich, aber günstige Aussichten für die Fortsetzung laufender Exportgeschäfte?
- Deutlicher Rückgang der US-Terminnotierungen von 68 ct auf 63 US-ct per pound (erst seit gestern ein Wiederanstieg)
- deutlicher Anstieg des Euro-Kurses

- wer weiß mehr ....

wo sind die Argumente für einen Anstieg der Preisnotierungen?
Bre

MissPiggy
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Hallo Bre,

eine Sache wurde vergessen:

Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Schweineschlachtungen im Vergleich zum Vorjahr um rund 550.000 Stück gestiegen! Das sind fast 8% mehr. Diese Menge war am Markt kaum unter zu bringen. Ich fürchte, die Kühlhäuser sind mittlerweile auch gut gefüllt, so dass der saisonale Preisanstieg im Frühjahr bescheiden ausfallen könnte. Allerdings müssten die Einfrierer ein Interesse daran haben, die Ware wieder teurer zu verkaufen, so dass vielleicht auch einige Schlachtunternehmen nichts gegen ein höheres Preisniveau für Schlachtschweine hätten, wenn dies die Fleischpreise steigen ließe. Aber erzwingen kann man höhere Fleischpreise leider nicht.

Gruß
MissPiggy

Landjus
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

Wo ist die Zahl der Schlachtungen gestiegen ?
Europaweit ?
Oder nur in Deutschland bei Rückgängen im Ausland ?
Die Zahl der Schlachtungen allein sagt rein gar nichts über die Frage aus, ob das Angebot gestiegen ist. Darauf kommt es aber im wesentlichen an.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Hanna [#8]

Den Hinweis auf die Statistik werde ich künftig nicht weglassen. Wenn ich ohne diesen Hinweis nur schreibe, dass ich einen Preisrückgang von 4 Cent erwarte, wird mir vermutlich vorgeworfen, den Preis nach unten reden zu wollen.

Ich sehe mich als absolut neutral und unabhängig an und habe keinerlei Interessen an einer Preisänderung in die eine oder andere Richtung.

---

Hier noch die Schlachtzahlen im Nord West Raum; sie liegen seit Monaten über denen des Vorjahres (siehe in der Grafik ganz oben), aktuell 11 % über dem Vorjahr.

Wenn die Mäster weiter wie bisher neue Ställe bauen, fürchte ich, werden die Preise im kommenden Jahr nochmals unter denen dieses Jahres notieren. Warum wird nur so viel in Mastplätze investiert, weil die Mast so hohe Gewinne bringt oder weil sie keine Gewinne bring ?

Bild entfernt.

hfx0
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

Ganz einfach wirkt hier der Schweinezyklus.

Vor allem haben viele Mäster Angst etwas Steuer zu zahlen, deswegen stehen massenweise Ansparabschreibungen in den Bilanzen, die aufgelöst werden müssen.

Außerdem wird ab heuer die Austockung von Schweineställen staatlich gefördert. Wo es Zuschuß gibt, wird gerne investiert.

Zum erstenmal greift nun doch der Staat in den Schweinemarkt ein.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ hfx0 [#13]

'Außerdem wird ab heuer die Austockung von Schweineställen staatlich gefördert.'

Mit welcher Begründung ?

'Vor allem haben viele Mäster Angst etwas Steuer zu zahlen, deswegen stehen massenweise Ansparabschreibungen in den Bilanzen, die aufgelöst werden müssen.'

Wenn Mäster wirklich, wie Sie schreiben, Angst vor Steuerzahlungen haben, dann kommen ihnen niedrige Verkaufspreise doch sehr zugute. Hohe Einkaufspreise und niedrige Verkaufspreise = keine Gewinne, und schon brauchen keine Steuern mehr gezahlt zu werden.

Es kann doch wohl nicht sein, dass jeder Gewinn in Erweiterungen der Mastplätze gesteckt wird, um Steuern zu zahlen. Bei 10 % mehr Mastplätzen pro Jahr ergibt sich in 7 Jahren ein Verdopplung der Kapazität.

Hallo, wo bin ich denn ? In Deutschland oder in Absurdistan ?

Muehlenbach
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Nun,in manchen Dingen ist es die halbe Wahrheit....
Schweineställe werden nur in bestimmten Bundesländern gefördert;die Sauenhaltung überall.
Dort gibt es im AFP-Programm einen Zuschuss bis max 30% der Bausumme.
Das ist deshalb Schwachsinn;weilwir Süd-Oldenburger nicht zu dem erlauchten Kreis gehören dürfen( Entschuldigung;ist aber so).
Des weiteren sind in den vergangenen Jahren Bauanträge gestellt worden um den event. Standortverlust durch Ausweisung von Bauvorranggebieten für Gewerbe und Siedlungen zuvor zu kommen;von denen die Gemeinden vorallen hier im Nord-Westen rege Gebrauch gemacht haben; und wenn so ein Bebauungsplan erst mal auf dem Tisch ist dann ist Sense mit der Betriebserweiterung;und da hat sich die Genehmigungsbehörde noch ein Türchen aufgehalten mit der Formulierung dass Anlagen die unter BImSchG fallen innerhalb der nächsten drei Jahre ohne Gewährung von Aufschubfristen ab Genehmigungserteilung im Betrieb sein müssen.
Des weiteren ist es nunmal so dass für den Bau von 100 Mastplätzen oder für 10000 die selben Kosten ( ausgenommen die Genehmigungskosten für den Bau selber; hier nach Bausumme) anfallen; wie Gutachter usw.
Noch weiter ist es so dass Schweinemast Arbeitswirtschaftlich interessant ist; so kann man problemlos die Aufstockung von 1000 Tiere auf 2000 Tiere machen;von 150 Sauen auf 300 wird aber arbeitswirtschaftlich ein Problem.
Zusätzlich drängen hier sehr viele Bullenmäster als auch Milcherzeuger auf den Schweinemarkt; da die Prämienleistungen abgekoppelt sind von der tatsächlichen Produktion und man quasi mit Geld von Brüssel einen Schweinemaststall bauen kann, da die Situation grade auf demMilchmarkt auch nicht die beste ist.
Zu guter letzt ist die Auflösung von Bärbel Höhn u.co. ein Grund für den aufgestauten Investitionswille unserer Kollegen in NRW.
Dazu kommt dann noch die Investitionsbereitschaft von Kollegen aus den Niederlanden und Dänemark; die hier ihre Schweine mästen wollen aufgrund "etwas" besserer Durchführbarkeit seitens der Behörden.

Wie man sieht ist das nicht mal ebend mit einigen Worten geklärt;Fakt ist aber dass wenn wir alle Schlachthoferweiterungen zusammenzählen unter der Vorraussetzung von nicht-Stillegung alter Betriebe es dennoch nicht schaffen werden diese Auszulasten.

Alles in allem hatten wir all diesen Nonsens schon vor Jahren; zuletzt im Dezember anfang Januar.
Obwohl diese "Machenschaften" aller Übelster Sorte sind kann ich den Abnehmern es nicht vorwerfen; die Dämlichkeit der Landwirte schamlos auszunutzen.
Auch Landwirte versuchen alles um irgendwas so billig wie möglich zu bekommen; sind zumeist nicht ehrlich zu sich selbst ( wenn ich die Diskussion hier im Forum sehe mit Gewerblich oder nicht; wo andere Betriebskosten oder Pachtkosten gar nicht mit in die Berechnung einfliessen); so ist es ein leichtes Spiel erstmal die eigene Gewinnmaximierung zu verfolgen; jeder Bauer würde das auch so machen.

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

OS
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

Sehr geehrter Herr Ebert,

Sie leben nicht in Absurdistan, aber folgender Sachverhalt ist zu bedenken: Die Kalkulation von „Glücksritter“ (Thema: Aktuelle Kalkulation, gewerblich oder pauschalierend) hört, wie bei den meisten Landwirten, beim Deckungsbeitrag auf. Erst wenn dieser negativ wird, fangen die meisten Landwirte an zu heulen.

Lohnansatz, Verzinsung des Eigenkapital, AfA etc. sind meist Fremdwörter. Auch im relativ guten letzten Jahr haben ca. 30% der Schweinemäster ihre Vollkosten nicht erwirtschaften können. Tagesaktuell kann es keiner, setzt man ein Kostenschema, wie z.B. Vion oder Tönnies es tun, an.

Zudem gibt es sehr starke psychologische Argumente:

Nicht nur Landwirten, auch vielen anderen Selbständigen, ist ihre Selbständigkeit sehr, sehr viel wert, auch wenn sie für einen negativen Stundenlohn arbeiten bzw. viel geerbtes Kapital verbrennen. Zudem geht Prestige vor einem dicken Bankkonto, was ja keiner sehen kann! Landwirte besuchen zwar Veranstaltungen wie die Agrar-Unternehmertage zu tausenden, sie verhalten sich aber nicht wie Unternehmer. Das trifft leider auch auf manchen ostdeutschen Großbetrieb zu!

Der Schweinezyklus wird auch in den nächsten Jahren greifen, doch baut ein Landwirt auf Grund der Euphorie des letzten WM-Sommers schneller einen Stall, als das er tagesaktuell die Bude genauso schnell schließt. Das Sterben in der Landwirtschaft ist viel langsamer als in den meisten anderen Gewerben. Darum verläuft der Schweinezyklus meist länger gegen die Landwirte als für sie, da langsam gestorben wird (Betriebe aus der Produktion aussteigen), schneller wird aber Gas gegeben, nach dem Motto „positiv Denken“, 6 b- Rücklagen aktivieren etc.

Leider hat, so weit ich weis, kein Ökonom die Kapitalvernichtung in der deutschen Landwirtschaft in den letzten 20 Jahren mal berechnet. Wenn man offiziellen Auswertungen der letzten Jahren glauben darf, liegt die Eigenkapitalverzinsung nur von absoluten Spitzenbetrieben über 6%. In den meisten Betrieben wird Eigenkapital vernichtet und kaum ein „Mindestlohn“ erreicht (vielleicht können Landwirte ja beim Wirtschaftsminister demnächst einen Mindestlohn einfordern?!).

Ein klassisches Verhalten zeigen hier in meinen Augen die dänischen Schweinehalter: Sie sind Eigentümer der meisten Schlachthöfe (Tönnies hat auch einen kleinen) und zahlen ihren „ Mitarbeitern“ am Schlachtband einen Stundenlohn von ca. 30 €, selber haben sie (die "Arbeitgeber") aber nach meinem Wissen höchstens 5 € in den letzten Jahren erwirtschaftet (wenn es überhaupt soviel war).

Für rein mathematisch, logisch strukturierte Ökonomen oder Broker ein Wahnsinn aber empirisch leicht nach zu weisen.

MfG
OS

kotti
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

Die Frage ist wo führt das hin,denn so wirtschaften kann sich auf Dauer ja keiner Erlauben.Nun müssen solche vorhaben (Mastställe,Sauenställe,usw)ja auch finanziert werden und die sind doch auch nicht blöd.Wahrscheinlich müss es erst wieder richtig weh tun (4Quartal 2007 1Quartal2008)bevor wieder Vernunft einsetzt.Dies gilt nicht nur für Landwirte sondern auch für Banken(Finanzierung) und Politik die sich solche Fördermassnahmen einfallen lassen.

MfG
Kotti

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Muehlenbach [#15]
@ OS [#16]

Vielen Dank für Ihre Antworten. Es ist schwer für mich, diese besondere Denkweise zu verstehen und ehrlich gesagt kann ich sie kaum nachvollziehen.

Heute hat mich ein Vertreter der 'grünen Seite' angerufen und meinte, wenn wir im Durchschnitt dieses Jahre einen Schweinepreis bei 1,30 Euro haben, könnten wir uns noch freuen.

Da werden von den einen die Mastkapazitäten kräftig ausgebaut, weil die Preise so niedrig sind, von anderen weil die Preise (nicht aktuell) so hoch sind. Oder weil Steuern gespart werden sollen oder weil es der Bebauungsplan zulässt oder weil es staatliche Zuschüsse gibt oder oder oder.

Wie wäre es denn mit der Begründung: Ich investiere nur dann, wenn auf absehbare Zeit der Ferkeleinkauf, der Einkauf von Futtermitteln und Energie und der Schweineverkauf an der RMX mehr als kostendeckend abgesichert werden kann.

Die RMX wäre sicher bereit, auch Laufzeiten von mehr als 12 Monaten anzubieten, allerdings werden noch nicht mal die aktuellen Angebote angenommen.

Bin ich vielleicht doch in Absurdistan ?

Muehlenbach
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Herrn Ebert

Natürlich sind manche Dinge absurd; andere nicht.

Ein Stallbau ist nicht mal ebend so ein Ding, was einem beim Frühstück einfällt und man zum Abendbrot schon die ersten sicheren Gewinne einfährt; eine Immobilie wird über einen längeren Zeitraum betrachtet; eine Mietswohnung kann auch für einige Zeit leerstehen oder aber die Mieter zahlen nicht und gehen einem dann stiften.

Genauso ist es wenn in der Schlachtbranche seit Jahrzehnten nichts verdient wurde, wieso dann diese Expansionspläne? Aus Gefallen um die Schweine dann abzunehmen?

Nein, egal wie man es dreht; so absurd ist das alles nicht. Gut; Bauern sind ein anderes Klientel; die denken nicht "Heuschreckenhaft" sondern haben ein Herdendenken; was mein Nachbar hat muss ich auch haben, nur eine Nummer besser.

Zur Absicherung eines längeren Zeitraumes gilt es zu sagen dass dies in der nächsten Zeit absolut Tödlich ist; denn die Landwirtschaft macht z.Zt. eine so gravierende Veränderung durch wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Angesichts der Klimadebatte und anderen Nonsens ändert sich der Markt schneller als gewollt; auch der Schweinemarkt wird dies machen; nur z.Zt. noch nicht, da wird versucht sich mit aller Gewalt zu wehren solange wie es geht; aber die Änderung kommt; und dann mit einem wahnsinns Knall.

Genauso schnell kann es in ein paar Jahren auch wieder bergab gehen; wenn festgestellt wird dass es andere Alternativen gibt wie Biogas; Bioethanol u.a. da die Ernährungssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann oder es volkswirtschaftlich (schliesslich zahlt jeder Verbraucher doppelt; zum einen die erhöhten Nahrungsmittelpreise als auch die Energie durch EEG-Aufschlag; Zuschlag Beimischungspflicht Mineralöl) günstigere Alternativen gibt.

Wenn jemand vor zwei Jahren gesagt hätte die Schweine kosten mal 1,75 Euro; der Weizen 16 Euro; der Roggen 14 Euro hätte jeder diese Person für verrückt erklärt.

Und wenn sich nicht in diesem Sommer eine wahnsinns Rekordernte einfahren läst; dann bleiben die Preise weiterhin so hoch; und dann wird auch irgendwann der Schweinepreis nachrücken müssen.

Denn dank unserer Globalen Welt ist uns Landwirten eines sicher: die Produktionskosten steigen auch in allen Mitbewerberstaaten.

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

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