HANSA Terminhandel
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

* Kartoffeln: Aldi minus 2 Cent / Wettbewerb am Kartoffelmarkt

Bei der heutigen Ausschreibung für die nächsten 14 Tage hat ALDI eine Preissenkung von 2 ct. für die 5-kg-Tüte bei runden Sorten durchsetzen können.

Ob sich das auf die Erzeugerpreise auswirken wird bleibt abzuwarten. Es wird zumindest vorerst keine Preissteigerungen geben. Darüber sind sich alle Marktbeteiligten einig.

Der Absatz wird als "zügig" bezeichnet.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Tietjen
HANSA Terminhandel GmbH

Geschrieben von HANSA Terminhandel am
HENSEN
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Wenn die Agrata in Behlen das Geschäft bei Aldi macht, kann doch nicht ganz Deutschland den Erzeugerpreis senken! Oder vielleicht doch?

Vielleicht schreibt Aldi Montag in den Zeitungen: "Geiz ist Geil" oder: "Kartoffeln wieder billiger".

Aber: Gut und billig geht nicht.

Augen auf,

Gruss Ulrike

HANSA Terminhandel
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo Ulrike, liebe Forumsteilnehmer,

dem Thema Preisdruck durch Discounter oder Werteverfall in unserer Gesellschaft widmen sich in der heutigen Ausgabe der 'Kartoffelwirtschaft' des Ernährungsdienst gleich zwei Beiträge.

Darin wird gefordert, das Preisdumping zu ahnden, wenn unter dem Einstand angeboten wird. Ich denke, dass das Moralisieren hier fehl am Platze ist. Die Discounter verhalten sich kaufmännisch korrekt, wenn sie aus den Offerten der Packer die billigsten Angebote heraussuchen. Das Problem liegt ganz woanders: Genau wie in der Schlachtindustrie Deutschlands gibt es zurzeit im Kartoffelhandel ein Strukturproblem, das zu einem ruinösen Wettbewerb führt.

Der Frisch-Kartoffelmarkt schrumpft seit Jahren, denn der Verbraucher wendet sich anderen Lebensmitteln zu (Pizza, Pasta). Erschwerend kommt in diesem Jahr hinzu, dass auch der Verbrauch an Kartoffelprodukten in Deutschland um ca. 10 % zurückgeht. Überall gibt es zuviel Kapazitäten: Zuviel Kartoffeln, zuviele Händler, zuviele Packmaschinen. Kaum irgendwo ist noch eine Wertschöpfung möglich. Die gesamte Kartoffelbranche ist krank und kämpft ums Überleben.

Der einzige Ausweg aus dieser Krise ist die Bereinigung der misslichen Umstände. Um einen ausgeglichenen Markt für die Kartoffelerzeuger herbeizuführen benötigen wir in Europa in diesem Jahr 7 % weniger Anbaufläche bei gleichen Hektarertägen. Doch die werden wahrscheinlich kommen, da das Know-how der Landwirte, Züchter, Pflanzenschutz- und Maschinenhersteller immer besser wird, kann man davon ausgehen, dass der Ertrag in Zukunft nicht mehr die großen Schwankungen aufweist, wie noch vor Jahren.

Gleichzeitig muss jeder, der im Markt bleiben will, seinen Markt gegen den Wettbewerber ob aus dem In- oder Ausland verteidigen. In unseren Nachbarländern sieht es nämlich ähnlich schwierig aus. Wer zukünftig am Markt überleben will, muss seine Risiken kennen und ihnen intelligent begegnen. In aller erster Linie sollte man sich verläßliche Vertragspartner suchen und Verträge abschließen.

Als Risikomanagement eignet sich aber in aller erster Linie die Absicherung an der Börse.

Die Kontrakte für die Ernte 2003 sind vor ein paar Tagen aufgelegt worden. Ich weiß, dass auch vom Handel und der Industrie Interesse am Börsenhandel besteht, zum Beispiel Prämienverträge (EFP) in Bezug auf die WTB-Kurse abzuschließen oder die Börse auch so zu nutzen. Deshalb fordere ich alle, die die dieses lesen, jetzt, weit vor der Ernte, den Futureshandel besser zu nutzen.

Noch sind die Preise, die geboten werden sind, fair. Die Handels-Beteiligten an der Börse würdigen fachlichen Argument. Um sich zu Wort zu melden, ist dieses Forum sehr gut geeignet. Ich würde mich freuen, wenn nicht nur die Börse, sondern auch dieses Forum zukünftig mehr für die Markttransparenz im Kartoffelmarkt beitragen kann.

mit freundlichen Grüßen

Joachim Tietjen
HANSA Terminhandel GmbH

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