Kartoffeln: Beste Qualitäten könnten knapp werden
Frühkartoffelkampagne schließt mit hohen Preisen ab - Beste Qualitäten könnten knapp werden
ZMP, Bonn (11.08.06) – Die diesjährige Frühkartoffelsaison endet auf einem Preisniveau, von dem die Landwirte in anderen Jahren nur träumen konnten. Vieles deutet darauf hin, dass sich diese Kurse bis in die Haupternte fortschreiben lassen. Schließlich roden die Landwirte, die auf ihren Feldern keine Beregnungsmöglichkeit haben, derzeit in weiten Teilen des Landes bis zu 40 Prozent weniger als im August 2005. Bis zur Haupt-ernte wird es zwar noch Zuwachs geben, von den aktuellen Niederschlägen dürften verbreitet aber nur die späten Sorten profitieren. Große Kaliber werden damit wohl knapp bleiben, und wenn schon jetzt Speisekartoffeln in Richtung Industrie fließen, scheinen Engpässe in den kommenden Monaten nicht mehr ganz unwahrscheinlich.
Auch wenn verlässliche Zahlen noch fehlen - die Erntemenge 2006 wird sicherlich nicht nur in Deutschland deutlich kleiner ausfallen als im vorigen Jahr. Und nach dem extrem heißen Juli dürfte auch nicht jede Partie für die Langzeitlagerung geeignet sein. Die Berichte über im Boden gekeimte Knollen, beginnenden Zwiewuchs und andere Beeinträchtigungen lassen vermuten, dass beste Qualitäten in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres womöglich Seltenheitswert haben werden.
Von dem hohen Kursniveau haben aber nicht alle Frühkartoffelerzeuger profitieren können. So wurden im Speisekartoffelanbau noch recht gute Erträge verzeichnet, vor allem bei Beregnung; die Lieferanten der Fritten- und Chipshersteller sind jedoch weit weniger zufrieden. Aufgrund von Lieferverträgen müssen sie einen Großteil ihrer Ernte zu Festpreisen liefern, die schon immer als nur gerade ausreichend betrachtet werden. Häufig wird der Gewinn bei Frittenkartoffeln erst mit besonders hohen Erträgen erwirtschaftet. Die blieben bisher allerdings aus. Und viel freie Mengen dürften sie in diesem Jahr nicht haben.
(Quelle: http://www.zmp.de)