Richard Ebert
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Kartoffeln: EU Anbauflächen schrumpfen kontinuierlich

EU-weit ausreichend Kartoffeln - Anbauflächen schrumpfen kontinuierlich

ZMP (17.12.04) – In der seit 1. Mai 2004 um zehn Länder erweiterten Europäischen Union konnte in diesem Jahr eine ausreichende Kartoffelernte eingebracht werden, wenn auch regional mit deutlichen Unterschieden. Nach Angaben des Statistischen Amtes der EU und aktuellen Schätzungen der ZMP belief sich die Ernte der EU-25 auf insgesamt 64,9 Millionen Tonnen Kartoffeln. Das sind rund zehn Prozent mehr als im witterungsbedingt defizitären Jahr 2003; gleichzeitig ist es aber die zweitkleinste Ernte der vergangenen fünf Jahre. 2000 belief sich die Kartoffelernte der 25 Mitgliedstaaten beispielsweise noch auf 78,5 Millionen Tonnen.

Ursache für das geringere Aufkommen war die von 2000 bis 2004 drastisch reduzierte Anbaufläche. Sie sank in diesem Zeitraum kontinuierlich auf zuletzt 2,19 Millionen Hektar, das sind zwei Prozent weniger als im vergangenen Jahr und ein Viertel weniger als 2000. Die Kartoffelerträge beliefen sich im jetzt zu Ende gehenden Jahr auf 296 Dezitonnen pro Hektar, 32 Dezitonnen mehr als 2003 und 28 Dezitonnen mehr als 2000.

EU-15 mit hohen Erträgen

Die Kartoffelernte 2004 in der EU-15 erreicht nach neueren Schätzungen rund 46,7 Millionen Tonnen. Damit fiel die Ernte so groß aus wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Ursache für den reichlichen Erntesegen in dieser Kampagne waren die guten Erträge. Im Mittel holten die Landwirte in der EU-15 rund 381 Dezitonnen Kartoffeln vom Hektar, das waren fast zwölf Prozent mehr als im Vorjahr und die höchste Menge seit vielen Jahren. Die Anbauflächen in den 15 alten EU-Ländern waren 2004 lediglich um 1,7 Prozent auf 1,23 Millionen Hektar ausgedehnt worden, gegenüber dem Jahr 2000 ergibt sich ein Minus von 7,5 Prozent.

Strukturwandel setzte sich fort

In den zehn neuen Mitgliedstaaten ernteten die Anbauer zusammen 18,2 Millionen Tonnen Kartoffeln, gut ein Prozent mehr als im Vorjahr, aber 40 Prozent weniger als noch 2000. Grund für die rückläufige Kartoffelerzeugung ist der anhaltende Strukturwandel in den osteuropäischen Beitrittsländern. So nahm die Anbaufläche der zehn neuen Mitglieder von 1,60 Millionen Hektar im Jahr 2000 auf nur noch 965.000 Hektar in diesem Jahr ab. Die Erträge liegen – gemessen an denen der alten EU-Länder – deutlich niedriger; sie reichten 2004 von durchschnittlich 103 Dezitonnen pro Hektar in Estland bis 249 Dezitonnen pro Hektar, die die Landwirte in Polen und Tschechien einbrachten.

Kommende Jahre mit Chancen und Risiken

Der Ausblick auf die nächsten Jahre lässt erwarten, dass innerhalb der EU-25 auch künftig keine strukturbedingten Veränderungen des Kartoffelmarktes durch die Osterweiterung auftreten. Vielmehr wird das Wechselspiel der einzelnen Marktplätze umfangreicher und schwieriger zu überschauen sein. Gibt es etwa in Deutschland wieder witterungsbedingt eine zu kleine Ernte, so ist bei entsprechender Verfügbarkeit in Polen auch von dort ein Ausgleich möglich. Bei überall in der EU großen Erträgen werden es die traditionellen Versandgebiete in Deutschland künftig noch schwieriger haben, ihre Überschüsse zu platzieren. Sie können aber in trockenen Jahren in Osteuropa, die wegen des kontinentalen Klimas dort eher die Regel als die Ausnahme sind, unter Umständen ihrerseits auch viel mehr verkaufen.

(Quelle: http://www.zmp.de)

Geschrieben von Richard Ebert am
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