Kartoffeln: Gute Qualitäten ab März knapp ?
EU-Kartoffelernte 2003 bedarfsdeckend
(ZMP) – Hitze und Trockenheit im Sommer 2003 sorgten in den meisten Mitgliedstaaten der Europäischen Union für relativ kleine Kartoffelernten. Während für das Wirtschaftsjahr 2002/03 insgesamt noch rund 46,5 Millionen Tonnen zusammenkamen, stehen für die Vermarktung im Wirtschaftsjahr 2003/04 nur 40,6 Millionen Tonnen zur Verfügung. Diese Menge reicht aber offensichtlich knapp aus, um den Bedarf zu decken.
Im Herbst 2003 kletterten die Kartoffelpreise aufgrund der erwarteten geringeren Erträge zunächst nach oben – bei Verarbeitungsrohstoff sogar ziemlich kräftig. Seit Ende November hat sich die Entwicklung allerdings umgekehrt. Nach schwachem Verkauf erreichen die Kartoffelvorräte mittlerweile fast das Niveau "normaler" Jahre.
Ein großer Teil der gegenüber 2002 fehlenden Erntemenge resultiert in Westeuropa aus einer kleineren Erzeugung an Stärkekartoffeln. Diese Ware wird wegen der vorhandenen Marktordnung nur in vertraglich produziertem Rahmen genutzt. Insofern sind die Fehlmengen nicht marktrelevant. Der Mangel an besonders dicken Kartoffeln für die Frittenherstellung musste von den Verarbeitern durch Anpassungen beim Sortiermaß kompensiert werden, so dass die Fritten aus der diesjährigen Produktion tendenziell etwas kürzer ausfallen. Einen echten Mangel an Rohstoff gibt es aber selbst dort nicht.
Qualitäten könnten für Überraschungen sorgen
Für den weiteren Marktverlauf kann aber noch die Qualitätssituation Überraschungen bergen. Bei hohen Stärkegehalten sind viele Partien empfindlich gegenüber mechanischer Belastung, was sich in Flächenlagern in frühzeitig auftretenden Druckstellen ausprägt. Darüber hinaus ist bei empfindlichen Sorten die Keimruhe früher gebrochen als sonst üblich.
Diese Situation trägt dazu bei, dass im Januar und Februar auf Seiten der Landwirte eine fortgesetzt gute Abgabebereitschaft für Lagerware bestehen dürfte. Insofern rechnen die Marktbeteiligten bis Ende Februar mit einer eher ausgeglichenen Marktlage, in welcher der Bedarf meist zu decken ist.
Je nach Umfang der Schwierigkeiten im Langzeitlager könnte es dann im März und April aber noch einmal spannend werden. Gute Qualitäten bevorzugter Sorten wird es dann in einigen Regionen Deutschlands nicht mehr geben. Für die Vermarktung im Premiumsegment wird dann der Import aus Frankreich oder den Benelux-Ländern stärker zunehmen als in anderen Jahren. Da diese Qualitäten aber viel teurer sind als das hierzulande offerierte Mittelmaß, wird der Mengenausgleich einer Preisbefestigung bei guten Qualitäten nicht im Wege stehen.
Alternative: Frühkartoffeln?
Als Alternative werden ab März auch umfangreicher Speisefrühkartoffeln aus Nordafrika zur Verfügung stehen, wobei sich bislang kein größeres Gesamtangebot abzeichnet als in den Vorjahren. Wie sich die Anbieter strategisch auf die Situation einstellen, bleibt abzuwarten. Sicherlich könnte man etwas früher mehr verkaufen als sonst. Ob dies aber nötig ist, wird vom Beginn der Zufuhren aus Südeuropa abhängen, die von Sizilien schon im April umfangreicher einsetzen dürften, aus Spanien Anfang Mai. Dies muss aber nicht so sein; schon oft haben ungünstige Witterungsbedingungen im Frühjahr die Belieferung zeitlich verzögert.
Hallo
Nachdem es heute an der Börse zu panikartigen Verkäufen kam scheint aus charttechnischer Sicht der Boden erreicht zu sein.
Gute Qualitäten und wenig Vorrat können so ab März für nochmals kräftige Preissteigerungen an der Börse sorgen. Der April hat dann wieder Potenzial bis 17 € wenn nicht sogar bis 19 €.
Oder wie seht Ihr das?
Gruß pp
Hallo!
Auch ich wollte es lange nicht glauben daß die Preise so verkommen. Aber spricht man mit Verarbeitern so sind die meisten bis zum Schluß mit Rohstoff eingedeckt. Bin jetzt endgültig short gegangen.
Was glauben meine Kollegen ?
Gruß W. K.
@ Frittenbauer
Ich hoffe, dass du deine short Positionen wieder glatt gestellt hast. Jetzt wird nämlich die Wende eingeläutet.
Der negative Abwärtstrend scheint mit überschreiten der 14 € Marke für April durchbrochen zu sein. Auch in den Nachbarländern ist dies der Fall.
Gruss pp