Richard Ebert
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Kartoffeln: Höhere Preise lassen auf sich warten

Kartoffeln: Höhere Preise lassen auf sich warten

von Dr. Detlef Römer

ZMP (06.02.06) - Trotz der arg zusammengeschrumpften Lagerbestände in der Landwirtschaft reicht das Angebot von Speisekartoffeln für die Abpackung insgesamt aus.Große Preissprünge hierfür sind in den letzten Wochen ausgeblieben, lediglich die unteren Preisspannen wurden etwas nach oben genommen. Es fehlt an entscheidenden Marktimpulsen. So kam der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel in weiten Teilen Deutschlands bisher nicht richtig in Gang, was nicht zuletzt an den hohen Endpreisen liegen dürfte. Auch verhält sich die Verarbeitungsindustrie, anders als während der letzten Hausse, deutlich zurückhaltender.

Auch an der RMX in Hannover zeigten die Kurse in letzter Zeit wenig Neigung zu einem festeren Trend. Im Gegenteil: Der Februartermin bei Speisekartoffeln hat von seinen Höchstständen im Dezember fast zwei Euro je Dezitonne verloren und notierte Anfang der Woche bei nur noch 29,50 Euro je Dezitonne. Und auch der April´07-Kontrakt blieb in den letzten Tagen mit knapp 33 Euro je Dezitonne deutlich unter seinen bisherigen Maxima. Dabei könnte man angesichts der neuesten Bestandsmeldungen davon ausgehen, dass der Speisekartoffelmarkt vielleicht schon vor April weitgehend leergefegt ist.

Ob aus westeuropäischen Kühlhäusern genug Ware zur Versorgung des deutschen Marktes herangeschafft werden kann, muss sich noch zeigen. Auf jeden Fall wird diese Variante nicht billig, schließlich gehen die Forderungen für sehr gute französische Partien frachtfrei Norddeutschland schon jetzt klar in Richtung 40 Euro je Dezitonne.

Importierte Frühkartoffeln tun sich momentan noch schwer, im Markt Fuß zu fassen. Die wenigen Ladungen aus dem Mittelmeerraum, die bisher ihren Weg in die Läden fanden, wurden von den Verbrauchern kaum angenommen. Hier bietet sich eine große Chance für die verbliebenen deutschen Speisekartoffelbestände, solange sie den Ansprüchen der Verbraucher noch genügen können. Höhere Preise gelten im März oder April fast als sicher. Die spekulative Haltung vieler Lagerhalter ist aber nicht ohne Risiko: Nicht alle Partien, die jetzt zurückgehalten werden, können die Qualität bis März oder April halten, was wiederum für eine kontinuierliche Vermarktung spricht.

(Quelle: http://www.zmp.de)

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