Richard Ebert
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Kartoffeln: Neues Kontraktmodell soll erprobt werden

Neues Kontraktmodell für Speisekartoffeln soll erprobt werden

Agrarheute, Den Haag (07.03.07) - In den Niederlanden soll ein neues Kontraktmodell für Speisekartoffeln getestet werden, das auf Initiative der Fachgruppe Ackerbau des holländischen Bauernverbandes (LTO) entwickelt wurde.

Dabei wird nach Angaben des LTO die Marktentwicklung stärker als in den bisherigen Verträgen berücksichtigt. Dies soll durch eine Koppelung des Preises an den Terminmarkt geschehen. Den endgültigen Erzeugerpreis können die Kartoffelbauern selbst mitbestimmen, indem sie ihn an der Terminnotierung "festklicken". Davon ausgehend erfolgt ein vereinbarter Preisabschlag. Weitere Kontraktelemente sind Festlegungen zwischen den Erzeugern und Ihren Abnehmern über Anbauflächen, Kartoffelsorte, Liefermenge und Qualität sowie ein Grundpreis.

Bereits für die Saison 2007 will das Kartoffel-Handelshaus Aviko Korteweg, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des Pommes-frites-Herstellers Aviko, für insgesamt etwa 20. 000 Tonnen Kartoffeln das neue System erproben, wozu inzwischen entsprechende Verträge mit Erzeugern abgeschlossen wurden. Falls sich das Modell in der Praxis bewährt, soll es laut Aussage des Vorsitzenden der LTO-Fachgruppe Ackerbau, Jaap Haanstra, in der Kampagne 2008 auf eine breitere Grundlage gestellt werden.

Als Vorteile der neuen Kontraktform nannte Haanstra ein besseres Zusammenspiel mit dem Marktverlauf, die Einflussnahme auf die Preisbildung und für die Abnehmer weniger Preisrisiko sowie eine größere Flexibilität bei den Anlieferungen der Kartoffelerzeuger. Neben der LTO-Fachgruppe und dem Handelshaus Aviko Korteweg beteiligt sich das Dienstleistungszentrum für Agrarmärkte in Lelystad an dem Modellprojekt. Als Vertreter des Handelsunternehmens erklärte Dick Zelhorst, er sehe in der Kontraktvariante Vorteile für die Verarbeitungsindustrie.

"Das wichtigste für uns ist, dass wir schon früh während der Saison wissen, wie es um die Rohstoffversorgung steht. In der neuen Vertragsform vollzieht sich die Preisbildung dichter an der Gegebenheit, dass wir unsere Pommes frites tatsächlich an die Abnehmer verkaufen. Unser Risiko wird kleiner und die Flexibilität während der gesamten Saison ist größer", sagte Zelhorst. Der Test sei wich-tig, um Erfahrungen mit einem veränderten Konzept zu sammeln, das sowohl den Kartoffelanbauern als auch den Abnehmern Vorteile biete. Der zusammen mit dem LTO konzipierte Probelauf sei eine einmalige Chance, um konkret Vertrauen zwischen Erzeugern und Verarbeitungsindustrie zu schaffen. (age)

(Quelle: http://www.agrarheute.com/index.php?redid=142908)

Geschrieben von Richard Ebert am
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