Kartoffeln: Neues Legeverfahren getestet
Ottendorfer testen neues Legeverfahren
(18.04.04) Weniger Steine während der Kartoffelernte sollen Qualität erhöhen Ottendorf (OTZ/sand). Auf den Feldern nahe Hellborn ziehen Traktoren der Agrargenossenschaft Ottendorf ihre Bahnen, um die Saatkartoffeln in den Boden zu bringen. Zeitiger als sonst üblich sind die Bauern dafür auf den Feldern unterwegs.
"Die entsprechende Bodenwärme ist vorhanden, es ist trocken und deshalb nutzen wir die Zeit", begründet Reiner Ille, verantwortlich für die Feldwirtschaft, die Entscheidung. Erstmals bedienen sich die Ottendorfer der Erfahrungen der Landgenossenschaft Dittersdorf. Diese setzt seit Jahren einen Separator ein. Das Gerät filtert Steine aus dem Boden heraus. Deshalb tuckert Klaus Patzer von der benachbarten Genossenschaft mit einem schottischen Separator im Schlepptau über die Ottendorfer Felder. Zunächst wird auf dem Acker ein Damm vorgeformt. Anschließend nimmt der Separator in einem weiteren Arbeitsgang den Großteil des Dammes wieder auf und siebt die Erde durch. Kleinere Steine werden dabei sofort seitlich in die Furche abgelegt, größere Brocken später am Feldrand abgelagert. Erst danach werden die Kartoffeln in den dammförmig aufgeschütteten, ausgesiebten und dadurch lockeren Boden gelegt.
Für das erstmals in Ottendorf angewandte Verfahren wurde die Sorte Quarta ausgewählt. Aufgrund ihrer dünnen Schale reagiere die begehrte Speisekartoffeln auf "Steinkontakt" überaus empfindlich, deshalb habe sie den Zuschlag bekommen, so der Fachmann. Als wirkungsvoll aber sehr arbeitsaufwändig beschreibt er das neue System. Deshalb hoffen die Ottendorfer, die Früchte ihrer Mühen bei der Kartoffelernte einzufahren. Weniger Steine bedeuten geringere Qualitätsverluste und es werden knapp 70 Prozent weniger Arbeitskräfte für das Auslesen benötigt. "Arbeitskräfte, die wir in unserer Direktvermarktung in Eineborn einsetzen können", so Ille. 25 Hektar Kartoffeln werden angebaut, acht Hektar mehr als im letzten Jahr. Davon entfallen je zehn Hektar auf die Sorten Quarta und Walissa, der Rest auf Afra und Rikea. Von Ende August bis Mitte November werden die Erdfrüchte geerntet und in Eineborn direkt vermarktet.
Bis dahin gilt es aber immer wieder ein wachsames Auge auf das Naturprodukt zu werfen. Krautfäule, Kartoffelkäfer oder andere Schaderreger verursachen bei ungenügender Kontrolle erhebliche Ernteverluste.
(Quelle: Ottendorfer Zeitung, http://www.otz.de)
E-Mail an die Redaktion:
Guten Tag Herr Ebert,
ich nehme Bezug zu ihrem Artikel im WTB-Forum.
Der Maschinenring Husum-Eiderstedt hat diese Verfahren seit mehreren Jahren im Angebot, falls sie weitere Informationen wünschen, gibt es dort interessante Bilder im Netz unter http://www.mr-hus-eid.de Dort unter Steine roden.
Mit freundlichen Grüßen
Th. Holsteiner