Kartoffeln: Rückläufige Preise bei steigenden Temperaturen ?
Während fast überall in Europa ein grosses Kartoffelangebot bei rückläufiger Nachfrage für erheblichen Preisdruck am Markt sorgt, bleibt, zum Teil witterungsbedingt, in weiten Teilen Deutschlands das Angebot hinter der Nachfrage zurück.
Die Packbetriebe greifen notfalls auf manchmal auch überteuerte Ware aus Westeuropa zurück. Die gegenläufigen Markttendenzen spiegeln sich an den Terminbörsen wider: Die WTB notierte in der vergangenen Woche kontinuierlich höhere Preise für deutsche Speisekartoffeln als die Amsterdamer Börsen für Veredelungskartoffeln. Heute betrug die Differenz über 1 Euro !
Ob sich die Preise bei ansteigenden Temperaturen auf dem jetzigen Niveau halten ?
(Quelle: Hansa Terminhandel)
Kartoffeln: Holland exportiert weniger als erwartet
Auf der Homepage: http://www.aardappelmarkt.nl wird berichtet, dass die Kartoffelexporte aus Holland im Monat Januar 2003 nur geringfügig über den Exporten des Vorjahres lagen. Bisher hatte man vermutet, dass insbesondere die Exporte nach Osteuropa die Exportziffern deutlich höher ausfallen lassen würden.
Die offiziellen Zahlen lauten: 112.000 to für den Monat Januar 2003, davon lediglich 10.500 to nach Russland.
Auch die Exportzahlen seit der letzten Ernte fallen kleiner aus, als erwartet. Dank des niedrigen Preisniveaus wurden bisher 551.500 to aus der Ernte 2002 exportiert. Das sind lediglich 54.000 to mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres aber 137.000 Tonnen weniger als in der gleichen Periode der Ernte 2000.
Nach Deutschland exportierte man bisher 128.000 to aus der Ernte 2002, das sind 45.000 to mehr als im Vergleichszeitraum der vorherigen Saison.
Insgesamt setzt sich mit den letzten Zahlen der holländischen Statistiker die Einsicht durch, dass ein Preisanstieg in der laufenden Saison in weiter Ferne liegt. Immerhin sollen in Europa knapp 46 Mio. Tonnen Kartoffeln aus der letzten Ernte zur Verfügung gestanden haben. Demgegenüber steht ein europäischer Eigenbedarf von nur 44 Mio Tonnen. Der Rest muss in Drittländer exportiert werden. Auch wenn der Export mit steigenden Tagestemperaturen sprunghaft ansteigen sollte, ist kaum noch mit höheren Erzeugerpreisen zu rechnen.
Deutlicher Indikator für die pessimistische Einschätzung ist der WTB-Potatoe-Index, der in der laufenden Woche die 5,00 €-Marke unterschreiten könnte.