Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Kartoffeln: Versorgungsengpass erwartet / Preise steigen

Kartoffelpreise steigen wieder / Anbau in der EU konzentriert sich in Mitteleuropa

Farven, den 08.05.03 (hth) Nach einer raschen Umstellung des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) von heimischen auf Importkartoffeln, steigen die Preise hierfür nun spürbar an. Der deutsche Markt wird zurzeit maßgeblich mit ägyptischen Herkünften bedient, die in diesem Jahr, wegen der dort immer wieder vorkommenden Schleimfäule, einer in der EU geächteten Quarantänekrankheit, nur in begrenzten Mengen zur Verfügung stehen. Packstationen müssen dafür zurzeit mehr als 40 €/dt anlegen. Auch Angebote aus Spanien und Italien werden in diesem Jahr nur in eingeschränkter Menge angeboten, denn zum einen wurde dort, wegen der unbefriedigenden Ertragssituation in den letzten Jahren, die Anbaufläche um bis zu 20 % verkleinert und zum anderen werden, wegen widriger Wetterbedingungen während der letzten Vegetationszeit, zumindest bei Frühkartoffeln 15 % weniger vom Hektar geerntet, meldet das spanische Landwirtschaftsministerium. Für Ende Mai wird in Deutschland sogar ein Versorgungsengpass bei Speisekartoffeln erwartet.

Auch in Mitteleuropa soll nach unseren ersten Schätzungen die Anbaufläche um zirka 3 % kleiner ausfallen, daraus ergibt sich jedoch eine weitere Konzentration auf den idealen Standorten der ohnehin schon im Kartoffelbau dominanten Nationen in Mitteleuropa. Marktbeobachter bezweifeln allerdings, daß die Rekorderträge des Vorjahres in diesem Jahr wiederholt werden können. Zwar konnte überall frühzeitig gepflanzt werden, jedoch die allgemeine Frühjahrstrockenheit in Mitteleuropa und die scharfen Wechselfrösten in Deutschland hat den sehr frühen Kartoffelbeständen zugesetzt, so daß eine Ernteverzögerung und Ertragsminderung vorprogrammiert sind. Folglich sind die Aussichten für höhere Erzeugerpreise auch in Mitteleuropa zunehmend besser.

In den von mildem Seeklima beherrschten Regionen in Großbritannien, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland werden mittlerweile mehr als 75 % aller in der EU gepflanzten Kartoffeln erzeugt. Hier sind die Boden- und Klimaverhältnisse so ideal, daß alljährlich stabile Spitzenerträge geerntet werden können. Im letzten Jahr lag der durchschnittliche Hektarertrag hier mit über 41 Tonnen sogar weltweit an der Spitze. Die Eigenversorgung der EU lag bei 107 %, was zur Folge hatte, daß die durchschnittlich erzielten Erzeugerpreise von 6 €/dt die Produktionskosten von zirka 8 €/dt nicht decken konnten. Durch umfangreiche Exporte nach Osteuropa werden nun allerdings die Übermengen verkauft, so daß bald wieder ausgeglichene Marktverhältnisse einkehren sollten.

(Quelle: Hansa Terminhandel)

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Bild entfernt.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich