Kommt die Versicherung gegen Ernteschäden ?
Agrarminister Seehofer will Klimarisiken der Bauern versichern lassen – andere Staaten tun das schon lange
Von Dagmar Dehmer
Der Tagesspiegel, Berlin (08.05.07) - Berlin - Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) will Klimarisiken der Bauern künftig versichern lassen. In der ARD sprach er sich für eine Ernteversicherung aus. Er sagte, die Bundesregierung solle sich Frankreichs „Ernteversicherung“ zum Beispiel nehmen. „Bis jetzt kenne ich keinen besseren Vorschlag als den, der schon seit einiger Zeit aus Frankreich kommt.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/archiv/08.05.2007/3249398.asp)
Vollkasko gegen die Katastrophe - Bauern können sich gegen Naturereignisse bisher kaum versichern. Jetzt soll ihnen der Staat helfen
Von Heike Jahberg
Der Tagesspiegel, Berlin (25.09.07) - Die deutschen Bauern verlieren jedes Jahr knapp 370 Millionen Euro, weil ihnen Naturkatastrophen die Ernte verderben. Versichern können sie sich gegen die meisten Schäden nicht, sagte Stefan Richter, Geschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Montag in Berlin zur Eröffnung des Weltkongresses der Hagel- und Landwirtschaftsversicherer. Das wollen die Versicherungsunternehmen jetzt ändern, rufen dazu aber nach Hilfe vom Staat.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/;art271,2386509)
Hallo,
ich war bisher der Meinung, dass die Landwirte die Ernte gegen Hagel versichern können und dies auch tun. Ich dachte auch, diese Versicherung schliesse andere Wetterschäden ein.
Freilich wird es bei nicht durch Hagel verursachte Schäden mit der Abgrenzung schwierig. Regen ist ja gut für die Ernte. Aber bei wie viel Regen in einer bestimmten Zeiteinheit wird es zum Schaden?
Das bringt meine sorglose Meinung als Nichtlandwirt durcheinander.
Was fühlt der Landwirt, wenn er seine unversicherte Ernte (Weizen oder Kartoffeln) am Terminmarkt zu einem relativ guten Preis vor der Ernte verkauft hat. Schwelgt er in Hochstimmung oder sitzt er auf einer heissen Herdplatte?
Tatsache ist, dass der Besitz der Ernte einem Long Call gleichkommt. Der Aufwand für den Call sind die bisher angefallenen Kosten (Saatgut, Betriebskosten etz).
Verkauft der Landwirt die Ernte vor der Ernte am Terminmarkt, und wird die Ernte vernichtet oder geschmälert durch Hagel, Sturm wochenlagen Regen, dann ist er in der Zwickmühle.
Er hat die Ernte verkauft, kann sie aber nicht liefern, weil sie vernichtet oder gemindert ist. Und er muss die Futures zurückkaufen, die nach solchen Ereignissen meist höher notieren.
Der Long Call, (sein Ernte) ist wertlos oder gemindert und er hat dadurch keinen bzw geringeren Erlös. Darüberhinaus hat er einen Verlust am Terminmarkt.
Grüsse
Marzell
Klimawandel treibt Versicherer an: Branche entwickelt Entschädigungsmodell bei Ernteausfällen durch Extremwetterlagen / Bund und Land bleiben skeptisch
Von Gerald Dietz
Märkische Allgemeine Zeitung, Berlin (26.09.07) - Die Versicherungswirtschaft startet einen neuen Anlauf für eine Absicherung von Ernteausfällen durch vom Klimawandel bedingte Extremwetterlagen. Daran soll sich auch der Staat beteiligen. "Für die Finanzierung eines derartigen Versicherungsprodukts scheint eine Risikopartnerschaft zwischen Landwirtschaft, Versicherungswirtschaft und Staat durchaus sinnvoll", sagte der Vorstandschef der Vereinigten Hagelversicherung Gießen, Rainer Langner, jetzt beim Weltkongress der Internationalen Vereinigung der Hagel- und Landwirtschaftsversicherer (AIAG) in Berlin.
Die deutsche Versicherungswirtschaft habe bereits ein Modell dafür entwickelt, könne das Produkt aber nicht flächendeckend in den Markt einführen, so Langner weiter.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11028280/485072/)