Richard Ebert
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Lexikon: El Nino

El Niño bezeichnet eine Klimaanomalie, die sich hauptsächlich im Pazifikraum zwischen der Westküste Südamerikas und dem südostasiatischen Raum (Indonesien, Australien) abspielt. Sie ereignet sich in zwei bis siebenjährigen Abständen, häufig um die Weihnachszeit. Daher auch der Name "El Niño" (spanisch: Kind / Christkind).

El Niño führt zur Erwärmung der normalerweise kalten Gewässer im Ostpazifik. Dies verursacht gewaltige Niederschläge in Regionen, die normalerweise eher unter Dürre leiden, z.B. Südamerika und Südafrika, und umgekehrt zu Dürre in Regionen, die normalerweise reichlich Niederschläge bekommen, z.B. Indonesien, z.T. auch Australien.

Land-, Forst- und Fischwirtschaft - und damit Millionen von Menschen sind durch die El Niño Folgen in ihrer Ernährungsbasis bzw. wirtschafltichen Existenz immer wieder elementar und katatrophal bedroht.

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Jede Menge Hintergrundinformationen zu diesem für viele Rohstoffe wichtigen Klimaphänomen finden Sie auf der folgenden Seite:

http://learnline.de/angebote/agenda21/thema/elnino.htm

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
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Klimaforscher Mojib Latif im Interview: "Puzzle mit sehr vielen Teilen"

Frankfurter Rundschau (04.09.06) 2005 war mit "Katrina" und "Rita" die schwerste Hurrikan-Saison der Geschichte. 2006 ist bisher vergleichsweise ruhig verlaufen, auch wenn "John" jetzt Mexiko heimsucht. War 2005 nur ein böser Ausreißer?

Mojib Latif: Die Hurrikansaison 2005 hat viele Rekorde gebrochen. Es gab noch nie so viele tropische Wirbelstürme und starke Hurrikane in einer Saison.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/panorama/panorama/?em_cnt=961263)

Richard Ebert
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Klima: Droht neuer El Nino?

Vorarlberg Online (13.09.06) - Die Anzeichen für ein erneutes Auftreten des Wetterphänomens El Nino mit wärmeren Strömungen im Atlantik verdichten sich. Es wurden bereits einige typische Effekte beobachtet.

El Nino sorgt normalerweise für eine Abschwächung der Hurrikan-Aktivitäten im Atlantik, aber auch für Dürren und andere Klimaveränderungen weltweit.

Derzeit seien die Bedingungen, die für das Auftreten von El Nino notwendig seien, nur schwach, erklärte die US-Behörde für Meereskunde, NOAA, am Mittwoch. „Aber ist gibt die Möglichkeit, dass sie sich verstärken und zu einem moderaten El Nino im Winter führen.“ Einige typische El-Nino-Effekte seien bereits beobachtet worden.

Dazu gehöre etwa eine überdurchschnittliche Trockenheit in Indonesien, Malaysia und auf den Philippinen. Die Entwicklung könne auch erklären, weshalb die Hurrikan-Saison im Atlantik 2006 deutlich schwächer als vorhergesagt sei. So habe es erst sieben Tropenstürme und drei Hurrikane gegeben. Erwartet worden sei aber, dass es nach dem Rekord 2005 mit 28 Tropenstürmen und 15 Hurrikanen 2006 erneut ein überdurchschnittliches Jahr gebe.

Nordamerika werde wohl im Winter typische El-Nino-Effekte erleben, erklärte die NOAA. Dies bedeute wärmere Temperaturen in West- und Zentral-Kanada sowie im Westen und Norden der USA.

2005 waren bei heftigen Wirbelstürmen in den USA rund 1300 Menschen getötet worden, es entstand ein Sachschaden von 80 Milliarden Dollar. Die Folgen des Wirbelsturms „Katrina“ ließen weite Teile von New Orleans in den Fluten und Chaos versinken. Auch die Öl-Produktion war beeinträchtigt, was den Ölpreis steigen ließ.

Das Phänomen El Nino wird seit langer Zeit beobachtet und tritt in unregelmäßigen, mehrjährigen Abständen auf. Es ist schwer vorhersagbar.

(Quelle: http://www.vol.at/engine.aspx/page/vol-article-detail-page/dc/tp:vol:news-welt/cn/news-20060913-06101087)

Richard Ebert
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Anzeichen für neuen El Nino - Schwache Hurrikan-Saison und Trockenheit in Südostasien deuten daraufhin

Houston / pte (15.09.06) - Forscher der US-National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA http://www.noaa.gov sehen deutliche Anzeichen für einen weiteren El-Nino, berichtet BBC-Online. Einerseits sorgt dieses Wetterphänomen für eine abgeschwächte Hurrikan-Saison in der Karibik, andererseits sorgt es für verminderte Niederschläge in Indonesien, Malaysia und den Philippinen. Die Experten sind aber der Meinung, dass die Anzeichen für den neuen El Nino derzeit nur sehr schwach seien.

"Bereits im Laufe des Jahres hat sich der El-Nino abgezeichnet", so Herbert Formayer, vom Institut für Meteorologie an der Universität für Bodenkultur in Wien http://www.boku.ac.at, im pressetext-Interview. Die Angaben der NOAA deuten tatsächlich daraufhin, dass es sich um einen schwächeren bis mittleren El-Nino handeln werde. Typisch für den El-Nino-Effekt sei eine schwächere Hurrikan-Aktivität und verringerte Niederschläge in Südostasien. "Die erste Phase der Hurrikan-Saison verlief tatsächlich erstaunlich ruhig", so der Wissenschaftler. Allerdings müsse man davon ausgehen, dass eine Hurrikan-Saison wie 2005 mit 28 Stürmen und 15 Hurrikans wohl kaum zu übertreffen sei. Dennoch hat die NOAA davor gewarnt, dass auch in diesem Jahr eine starke Hurrikan-Periode bevorsteht. "Man soll nicht vergessen, dass die vorjährige Saison bis Anfang Januar angedauert hat." Der Jahreszeit entsprechend haben die Wirbelstürme derzeit andere Zugbahnen - weit ab von Inseln und der US-Ostküste, dennoch entstehen derzeit weit draußen fast täglich Zyklone. "Derzeit baut sich gerade Helene zu einem Hurrikan auf."

Das Oberflächenwasser im Zentral-Atlantik - dort wo die Hurrikans entstehen - sei allerdings um einiges kühler als im Vorjahr. Zudem sorge die starke vertikale Scherung der Winde für eine schwächere Sturmaktivität. Der Wissenschaftler warnt aber dennoch vor dem Unterschätzen der Gefahren. "Die Medien beschränken sich bei der Hurrikan-Berichterstattung zu oft nur auf die Windgeschwindigkeit. Auch die heftigen Niederschläge sowie die extreme Brandung sind für die Menschen der betroffenen Region eine ernste Gefahr, die große Schäden verursachen."

Die El-Nino-Phase wird das Wetter des gesamten Planeten beeinflussen: Die Winter in West- und Zentralkanada und den USA werden deutlich wärmer sein. In Südostasien wird es zu weniger Niederschlägen kommen und das Wasser im Ost-Pazifik wird deutlich wärmer - in manchen Regionen wurden sogar Temperaturanstiege um fünf Grad Celsius gemessen. Umweltschützer und Ökologen erinnern sich mit Schrecken an die Folgen des 1997 El-Nino. Damals ist es durch die hohen Temperaturen zu katastrophalen Zerstörungen an Korallenriffen der Welt gekommen. Wie stark der El-Nino diesmal sein wird, wagt niemand vorherzusagen.

(Quelle: http://www.pressetext.ch/pte.mc?pte=060915023)

Richard Ebert
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Heißer Draht zwischen Ozeanen: Über den Zusammenhang von Golfstrom und El Nino

Deutschlandfunk, Klimatologie (27.10.06) - Atlantik und Pazifik könnten sich durchaus gegenseitig beeinflussen, obwohl der amerikanische Doppelkontinent die beiden Ozeane trennt. Die Folgen für das Klima könnten drastisch sein. Britische Klimaforscher stellten jetzt auf einer Fachtagung über rapide Klimaänderungen in Birmingham eine Studie vor, dass ein sich stark abschwächender Golfstrom für einen stärkeren El-Nino im Pazifik führen könnte.

Zwischen Atlantik und Pazifik liegen zwar Kontinente. Aber die zwei größten Weltmeere kommunizieren dennoch miteinander. Eine Klimaschwankung in einem der beiden Ozeane wird wie ein Ferngespräch zum anderen durchgestellt. Die Frage ist nur: Wer stellt die Verbindung her?

"Grundsätzlich gibt es zwei Übermittlungswege: entweder durch den Ozean oder durch die Atmosphäre."

Der britische Atmosphärenphysiker Rowan Sutton. Ob ein Klimasignal durchs Wasser oder durch die Luft wandert, macht einen himmelweiten Unterschied. Das eine ist Schneckenpost, das andere eher ein Blitzgespräch. Der Meteorologe und gebürtige Chinese Buwen Dong:

"Wenn ein Signal durch die Atmosphäre übertragen wird, braucht es nur Tage oder Wochen vom Atlantik bis zum Pazifik. Wandert es durch den Ozean, dauert das bis zu einem Jahrzehnt."

Sutton und Dong glauben jetzt eine ganz besondere Blitz-Verbindung im Klimasystem der Erde ausgemacht zu haben. Die beiden Forscher der Universität Reading in England sprechen von einer "atmosphärischen Brücke". Sie verbinde den Atlantik über den amerikanischen Kontinent hinweg mit dem Pazifik. Noch gibt es diesen kurzen Draht zwischen den Ozeanen gar nicht. Doch laut Sutton könnte sich das in Zukunft ändern. Die Voraussetzung: Der Golfstrom müsste im Zuge der Klimaerwärmung stark einbrechen. Nach den Modellsimulationen der Briten öffnet sich in diesem Fall der schnelle Signalweg durch die Atmosphäre, über den der Atlantik dann Klimasignale in den Pazifik aussenden kann. Sutton:

"Es gibt die Sorge, dass sich die Meereszirkulation im Atlantik durch den Klimawandel stark abschwächen könnte. Das Neue an unserer Studie ist, dass wir zeigen können: Als Reaktion darauf käme es auch zu Veränderungen im tropischen Pazifik, und El Ninos würden sich verstärken. In bisherigen Studien hat man untersucht, ob sich ein Ereignis wie ein El Nino bis in den Atlantik auswirkt. Wir aber wollten wissen: Können Klimaveränderungen im Atlantik umgekehrt auch El Ninos beeinflussen? Und die Antwort ist: Ja!"

Die entscheidenden Prozesse laufen offenbar in den Tropen ab. Dort öffnet sich nach den Computersimulationen der Briten der Luftpost-Weg für Klimasignale aus dem Atlantik. Der Zusammenhang: Wenn die Meereszirkulation nachlässt, verändern sich Niederschlagsmuster und Wärmetransport über dem tropischen Atlantik. Dadurch entstehen starke Wellenbewegungen in der Atmosphäre. Sutton:

"Es handelt sich hier um sehr großräumige atmosphärische Wellen. Sie übermitteln die Information, dass sich das Klima verändert hat, von einem Ozeanbecken in das andere. Man kann sich das vorstellen wie in einem See: Man schmeißt etwas ins Wasser, es entstehen Wellen, und die wandern auch an die entlegensten Stellen. Also: Die atmosphärischen Wellen wandern vom tropischen Atlantik bis in den tropischen Pazifik. Wenn sie dort ankommen, ändert sich die Luftzirkulation. Und das beeinflusst El Nino."

Schon heute verliert der Golfstrom an Kraft. Und es ist anzunehmen, dass sich dieser Trend fortsetzt. Das legen Simulationen mit verschiedenen Klimamodellen nahe. Demnach könnte sich die Zirkulation im Atlantik bis Ende des Jahrhunderts um 20 oder sogar 30 Prozent abschwächen. Doch es ist fraglich, ob das genügt, um die atmosphärische Brücke zwischen dem Atlantik und dem Pazifik aufzuspannen. Rowan Sutton und Buwen Dong unterstellen in ihrem Klimamodell, dass der Golfstrom sogar um 75 Prozent nachlässt. Damit ist nach heutigem Stand nicht zu rechnen. Andererseits wisse niemand genau, wie sich das Klimasystem wirklich in Zukunft verhalte, sagt Meteorologe Dong. Und ein Modell könne die Entwicklung auch unterschätzen. Dong:

"Wir sagen nicht, dass es schon in zehn Jahren passiert. Wir weisen nur darauf hin, dass El Ninos durch Veränderungen im Atlantik verstärkt werden könnten."

(Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/557609/)

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