Mais: Europas Märkte reagieren auf extreme Trockenheit
Hitze treibt die Körnermaispreise
Deutsches Maiskomitee, Bonn (31.07.06) - Die witterungsbedingten Ernteunsicherheiten beflügeln an den Märkten die Spekulation.
In vielen Teilen Europas werden im Zuge der ungewöhnlichen Trockenheit und Hitze zunehmende Ertragseinbußen befürchtet. Wie Rainer Stratmann, ZMP, in einer DMK-Meldung schreibt, reagieren die Körnermaismärkte bereits mit Preisanstieg. So notiert am europäischen Terminmarkt Matif die November-Position des Maiskontraktes bereits Saisonspitzen über 140 EUR/t, bei lebhaftem Umsatz. Daran würden auch die relativ hohen Maisbestände aus dem vorigen Wirtschaftsjahr wenig ändern, so Stratmann. Allein in Interventionslägern Ungarns, Tschechiens und Polens befinden sich ja rund 5,6 Mio. t. Gleichzeitig werden aber aus anderen wichtigen Mais-Erzeugungsgebieten Europas nach schwieriger Aussaat-/Vegetationszeit Anbaurückgänge gemeldet, besonders aus Frankreich um mehr als 130.000 ha gegenüber 2005 auf 1,53 Mio. ha.
Der allerdings noch regional unterschiedlich stark ausgeprägten Hausse in Europa würden die Märkte in Übersee eher zögernd folgen. Die Börse Chicago bewertete in den vergangenen Tagen den Maiskontrakt sogar schwächer. Immerhin war der weltweit mit 31,5 Mio. ha dominierende US-Maisanbau gegenüber dem Vorjahr um rund 1,5 Mio. ha reduziert worden; aus dem US-Maisgürtel kommen jedoch positive Ertragsschätzungen. So veranschlagte Mitte Juli das US-Landwirtschaftsministerium die US-Maisernte mit 272,8 (Vj.: 282,22) Mio. t um gut 2,8 Mio. t höher als im Juni. Dennoch wird mittelfristig am US-Maismarkt größeres Preispotenzial nach oben vermutet, weil Inlandsverbrauch und Export 2006/07 sehr positiv einzuschätzen sind. Die Maisbestände könnten nach Jahren des Zuwachses bis Ende 2006/07 sogar auf rund 27,4 Mio. t fast halbiert werden.
Furore mache in den USA vor allem die Bioethanol-Herstellung auf Maisbasis, bei der die Rohstoffverarbeitung auf 54,6 Mio. t ansteigen dürfte und damit 14 Mio. t höher als im Vorjahr bzw. und 21 Mio. t höher als 2004/05 wäre, schließt Stratmann seinen Beitrag.
(Quelle: http://www.veredlungsproduktion.de/pages/de/markt/cpd/1187.html?ls=0e6413217bcf6102aa807fec151517c2)