Milch: Frankreichs Milchpreise steigen um 10 % auf 33 Cent
Zehn Prozent höhere Milchpreise in Frankreich
Agrarheute.com / dlz agrarmagazin, Paris (19.08.10) - In Frankreich haben sich Landwirte und Molkereien auf eine Milchpreiserhöhung für das zweite Halbjahr 2010 geeinigt. Für das Kalenderjahr ist ein Durchschnittspreis von 30,1 Cent je Liter angestrebt.
Außerdem vereinbarten sie, den Erzeugerpreis ab 2011 an das deutsche Auszahlungsniveau zu koppeln. Bei einem Treffen führender Verbände der Erzeuger- und Verarbeiterseite beschlossen beide Seiten gestern, den Milchpreis für das dritte und vierte Quartal 2010 um 3,1 Cent auf 33 Cent je Liter Milch anzuheben. Für das Kalenderjahr soll dadurch ein Durchschnittspreis von 30,1 Cent je Liter erreicht werden.
Das branchenweite Abkommen folgt der Vereinbarung, die in der Vorwoche mit der Käserei Bel und der Privatmolkerei Lactalis getroffen wurde. Vertreter der Molkereien und des Milcherzeugerverbandes FNPL äußerten sich zufrieden. FNPL-Präsident Henri Brichart sagte, alle Forderungen der Milchviehhalter seien erfüllt worden.
Kommendes Jahr Preise an Deutschland gekoppelt
Ab 2011 soll der französische Milcherzeugerpreis nur noch in einer festen Bandbreite um das deutsche Preisniveau schwanken dürfen. Im gleitenden Durchschnitt von zwölf Monaten beträgt die maximal tolerierte Abweichung 0,8 Cent je Liter nach oben oder nach unten. Auf monatlicher Basis ist eine Differenz von bis zu einem Cent je Liter ohne saisonale Zu- und Abschläge erlaubt.
Die Kopplung wird auf Wunsch der Milchindustrie eingeführt. Sie sieht sich im Wettbewerb mit deutschen Molkereien im Nachteil. Laut Angaben der französischen Verarbeiter zahlten sie 2009 im Durchschnitt 3,5 Cent je Liter Milch mehr als die deutschen Molkereien. Daher hat wesentlich zu einem kräftigen Anstieg der grenzüberschreitenden Trinkmilch-Lieferungen geführt.
(Quelle: http://www.agrarheute.com/milchpreise_frankreich1908)
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