Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate
Österreich: Massiver Versorgungsengpass für Ferkel in Sicht
(17.02.05) – Auf der belebten Nachfrage bei knappem Angebot ist mit einem Versorgungsengpass bei Ferkeln zu rechnen.
Der Ferkelmarkt ist europaweit sehr belebt. Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot. Das bereits jetzt knappe Mengenangebot wird in den nächsten Wochen weiter sinken.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.landnet.at)
Geschrieben von Richard Ebert
am
Die hohen Ferkelpreise mögen für die Ferkelproduzenten gut sein, aber bei den Schweinemästern führt dies dazu, dass trotz eines "guten" Schweinepreises wieder einmal kein ausreichender Deckungsbeitrag erzielt werden kann. Ich hoffe, dessen sind sich alle bewusst! Aber auch hier regelt Angebot und Nachfrage den Markt. Jeder Mäster muss selbst entscheiden, ob er bei solchen Ferkelpreisen einstallt.
@Jeanly,
dagegen kann man was tun. Ich nutze schon seit einiger Zeit den sogenannten virtuellen Maststall. Wenn die Marge an der WTB zwischen Einkauf der Ferkel und Verkauf der Schweine passt, sichere ich beide Seiten ab. In den letzten Wochen waren nicht selten Deckungsbeiträge von ca. 30 Euro und mehr in der Absicherung möglich. Ich kann hierbei das Marktfax meines Brokers aus Lingen empfehlen. Die möglichen Margen im virtuellen Maststall werden fast täglich neu berechnet.
Gruß
Schweinespezi
@ Schweinespezi
da gebe ich dir Recht, im virtuellen Maststall läuft es fast immer besser.
Was soll uns das aber sagen; dass du wenn vorhanden deine eigene Mastkapazität frei läst in dieser Zeit ( du verdienst ja trotzdem) oder einfach sagst; was auf dem Hof läuft, ist doch eh egal.
Diese Ferkelpreise gehen ganz schön in die Liquidität; denn solche hohen Preise zu zahlen in der Hoffnung auf steigende Preise ist ebendso abenteuerlich; denn momentan wird an dem nun laufenden Durchgang verdient; mit Ferkeleinstandspreisen um 55-60 Euro.
Wenn du nun aber 2000 Ferkel mit 80 Euro einstallen musst; bist du ohne mit der Wimper zu zucken bei 20 Euro Differenz 40000 Euro mehr los; dass ist der momentane Gewinn.
Fakt ist also; dass im Endeffekt wiedermal nicht mehr Liqidität vorhanden ist.
Das gillt für alle Bestandsgrössen; egal wieviel.
In dem Sinn; in der hoffnung auf trockenes Wetter
MFG
Mühlenbach
Es ist immer das selbe Gejammer von den Mästern wenn die Ferkelpreise anziehen. Das im letzten Sommer und Herbst Ferkel zu Schleuderpreisen ohne Aufschläge für 40€ frei Hof eingestallt wurden wird schnell vergessen. Als Sauenhalter und Schweinemäster kann ich den betreffenden Mästern nur raten selbst in die Ferkelerzeugung einzusteigen. Weltweit ist das geschlossene System das am weitesten verbreitete Produktionssystem, da hier die maximale Wertschöpfung betrieben werden kann und in Durststrecken der kritische Produktionskostenpreis niedriger liegt. Wer ähnliche Effekte wie im geschlossenen System anstrebt sollte sich mit Ferkelerzeugern auf einen fairen Ferkelpreis einigen, der sich am Schlachtschweinepreis orientiert ( z.B. 45 % des Mastschweineerlöses)oder konsequent über die Börse absichern. Das Gejammer über die höhen Ferkelpreise ist aus Sicht eines Ferkelerzeugers Balsam für die Wunden, da bis Mitte November jede Partie bis zum letzten Cent ausgequetscht wurde und Partien trotz Abnahmeverpflichtungen geschoben wurden um den Druck zu erhöhen.
Gruß
Jörn Ahlers
Ohne Aufschläge frei Hof? Für größere Partien, ab 200 Ferkel aus einem Betrieb, mußten schon immer Aufschläge zwischen 10-13€ gezahlt werden, egal wie groß Angebot und Nachfrage ist. Das ist in Wildeshausen auch nicht anders!
Viele Mäster haben gar nicht die Möglichkeit in die Ferkelerzeugung einzusteigen, dies hat viele Gründe. Zur Zeit überlegen sich sicher einige Mastbetriebe zu diesen Ferkelpreisen einzustallen. Denn ich würde nicht darauf wetten, dass der ZMP Preis im Juni bei 1,70€ liegt. Ich kann mich daran erinnern, dass vor ca. 1 Jahr eine ähnliche Situation stattfand.
Schauen wir mal wie es weiterläuft.
Gruß
@ Hof- Ahlers
Die Landwirte sind ja auch grundsätzlich bereit 10€ Aufschlag in guten und in schlechten Zeiten zu bezahlen, nur die Qualität die hinter den Ferkeln steht ist ausschlaggebend.
Wenn ich Sie in den Süden verkaufen muss bekomme, ich halt nicht den hohen Grundpreis aber wenn ich sie in Südoldenburg an den "Mann" bringen kann, bekommt man auch schon mal 12 € im Direktverkauf. Die Sprünge sind einfach zu gross.
Wir werden halt sehen ob der den von den Ferkelerzeugern für gut gehaltene Preis sich auch langfristig durch die Geldknappheit beim Mäster auszahlen wird.
mfg. picprofi
Keine Panik, ich bin nicht derjenige, der es den Sauenhaltern nicht gönnt. Ich will lediglich darauf hinweisen, dass entweder die Börse massiv unterbewertet ist oder aber der nächste Durchgang Kostenbereinigt auf eine glatte Null hinausläuft.
Mehrere Kollegen aus diesem Forum vertreten ebendso wie ich eine Meinung, das der Schweinepreis in relation zum jetzigen Ferkelpreis nicht oder nur annähernd erreicht werden wird.
Allerorts redet man davon, dass die Landwirte ja nun verdienen; doch nach dem Ferkelkauf habe ich davon nichts mehr gemerkt.
Also wenn alle so euphorisch sind bzgl. des Sommers; warum den keine enormen Kaufpositionen? Oder traut man seinen eigenen Ansichten nicht?
Schönen Wochenauftakt noch.
MFG
Die folgende Grafik zeigt den Schweinepreis Juni (schwarz), den aktuellen Ferkelpreis Februar (rot) und das Verhältnis von Schweine- zu Ferkelpreis (blau).
Von der Tendenz her ist ein hohes Verhältnis (blau) für die Schweinemäster eher vorteilhaft, eine niedrige blaue Linie bringt hingegen wenig Gewinn.
Futterkosten und weitere Kosten werden nicht berücksichtigt, die Grafik zeigt nur den Ferkelpreis (Einkauf) und den Schweinepreis nach 4 Monaten (Verkauf).