Preisunterschied Juni/Juli-Schweine 10 Cents. Warum ?
Juni-Schweine werden an der WTB derzeit 10 Cents (20 Pf.) höher gehandelt als der Juli-Kontrakt. Mir erscheint dies ungewöhnlich viel.
Gibt es dafür einen Grund und wie sieht dieser aus ?
Wer der Meinung ist, daß sich die Differenz wieder annähern wird, kann
- Juni-Schweine verkaufen ('short gehen') und
- Juli-Schweine kaufen ('long gehen').
Gewinn entsteht dann immer, wenn die Preise weiter zusammengehen und Verlust immer, wenn diese noch weiter auseinandergehen. Dabei ist es unwichtig, wohin sich das Preisniveau für Schweine entwickelt.
Juli-Schweine wurden in den letzten Tagen kaum gehandelt und stehen tatsächlich im Preis ungewöhnlich weit hinter den vorderen Monaten zurück. Sollten die Kontraktpreise der vorderen Monate in den nächsten Tagen anziehen, wird der Juli sicherlich neue Beachtung finden und umso deutlicher anziehen.
Juli-Schweine werden auch im tatsächlichen Verkauf später gesucht sein, da das Ferkelangebot der letzten Wochen immer noch knapp war.
Egal wie sich MKS entwickelt, im Juli gibt es kein Überangebot von Schweinefleisch.
Zum Börsenschluß am heutigen Mittwoch notierten Juni-Schweine bei 192,3 Cents,
der Juli-Kontrakt bei 182 Cents. Differenz: 10,3 Cents oder 20,4 Pfennig.
Noch immer stellt sich für mich die Frage, ob und wie die Preisdifferenz zu begründen ist. Warum ist man (sind die Einkäufer der Fleischfabriken) bereit, für Juni-Schweine fast 6 % mehr zu zahlen als für den Folgekontrakt.
Warum sind die Schweinemäster bereit, im Juli Schweine zu 5,4 % niedrigeren Preisen über die Börse abzugeben, wie bei einem Verkauf vier Wochen vorher ?
Welche fundamentalen oder technischen Gründe gibt es hierfür ?
Ich bitte alle, auch die WTB-Broker, ihre Meinung zu äußern !
Wer aber meint, daß die Differenz in dieser Höhe ungerechtfertigt ist, handelt morgen, indem er Juli-Schweine kauft und Juni-Schweine 10 Cents höher verkauft. Damit verdient er - unabhänig vom Preisverlauf der Schweine - an einer Verringerung der Preisdifferenz auf z.B. 5 oder 2 Cents, während Verluste nur bei einer nochmaligen Erweiterung des Spreads (Preisdiffernz) entstehen.
Im Juli liegt der Ferienbeginn mit dem üblichen Preiszugeständnissen von etwa 10 C. im Durchschnitt der letzen 20 Jahre! In der 2. Jahreshälfte produzieren die Schweine 2% mehr schlachtreife Tiere. Die Fruchtbarkeit der Schweine läuft gegensätzlich zur Grillsaison! Die Börsen (auch in Chicago) kennen den Effekt und übertreiben im ersten Halbjahr nach oben und im zweiten Halbjahr nach unten. Sondereffekte mit MKS und BSE überlagern diese Bewegungen.
MfG. B.Bonekamp
Ihre Aussage, Herr Bonekamp, ist auf Jahre gesehen schon korrekt, nur haben wir kein normales Jahr und es sprechen 2 Gründe dagegen daß es dieses Jahr wieder so sein wird!
1. Wir haben MKS in Europa und der Markt dreht sich je nach dem aktuellen Stand der Seuche nach oben oder unten.
2. Durch die ausgesprochen warme Vorsommerwitterung 2000, hat sich das in jedem Jahr erkennbare sogenannte Ferkelloch, um fast 2 Monate verschoben.Anhand der gehandelten Ferkelstückzahlen kann ich dies auch belegen.
Ich würde mich auf eine Stellungname von ihrer Seite freuen!
MfG
Alex
Ich habe in den letzten Tagen schon häufig darauf hingewiesen, daß mir der Juli
im Preis zu niedrig erscheint. Ich habe vor 3 Wochen einen Juli-Kontrakt für 1,85 Euro gekauft, obwohl ich Landwirt bin.
Im Moment bin ich nicht bereit, für diesen Preis die Schweine im Sommer zu verkaufen.
Hallo Alex! Alle Informationen stelle ich als Broker nicht ins Netz. Unsere Kunden haben Anspruch auf ein Mehr an Information.
MFG. Bernhard
Na also - Spread wieder 'normal'.
Am 2.4. und 11.4. haben wir auf den außergewöhnlich hohen Spread der Juni/Juli-Schweine von 10 bis 11 Cents hingewiesen und empfohlen, diese Sondersituation zu nutzen (siehe Texte oben).
Heute ist die Differenz auf aktuell 3-4 Cents zurückgegangen und somit kann ein Gewinn von 560 Euro je Spread (vor Commissionen) realisiert werden.
Spread jetzt auflösen - 1.360 Euro Gewinn je Kontrakt !
Unsere Spread-Empfehlung vom 2.4. hat sich gelohnt; Juni-Schweine shorten und Juli-Schweine kaufen bei einer wochenlangen Preisdifferenz von 10-12 Cents.
Lagen damals die Juni-Schweine ca. 11 Cents über dem Juli-Future, so notieren sie aktuell sogar 8 Cents unter dem Juli-Termin.
Der (fast risikolose) Spread kann daher aktuell mit einem Gewinn von 1.360 Euro vor Commission aufgelöst werden, je nach Broker viele hundert Prozent Gewinn in zweieinhalb Monaten.
So macht Börse richtig Spaß.
Zur Zeit haben wir wieder einen starken Preisunterschied zwischen zwei einzelnen Monaten. Der September steht über 10 Cent höher als der Oktober.
Mit der gleichen Vorgehensweise wie Juni/Juli (siehe oben) gibt das ein sicheres Geschäft.
Heute zeigt sich, dass der Normaluntersched zwischen Juni und Juli etwa 10 Cent ausmachen kann. Mit Ferienbeginn und Wirschaftsjahrende der Bauern (1.7. wegen der anstehenden neuen Ernte) sind noch in jedem Jahr Preisrückgänge zu verzeichnen gewesen.
Auch mit dem Wissen um solche Ereignisse läßt sich Geld verdienen - genau so wie mit dem zwischenzeitlich erfolgreichen Spreadhandel. Wichtig ist die Positionen zielgerichtet einzugehen und (!) rechtzeitig aufzulösen !
MfG. B.Bonekamp
Paul's Tip vom 20.6. ist voll aufgegangen. Der September-Future, damit noch 10 Cents über dem Oktober, wurde heute sogar kurz vor Börsenschluß knapp unter den Oktober-Schweinen gehandelt. Die Settlement-Preise lagen 1 Cent auseinander.
Herr Bonekamp hat mit seinem Beitrag recht, der Spreadhandel begrenzt die Risiken in fast allen Fällen, bei durchaus hohen Chancen !
In der Vergangenheit lagen die Schweinepreise im Oktober deutlich unter den Preisen im September. Da würde sich doch jetzt eigentlich ein Spreadhandel in der umgekehrten Richtung anbieten, oder?
S_M