paul
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Quovadis Schweinepreis: Wo steht er im Dezember ?

Wohin geht der Schweinepreis ? Oder viel mehr, welche Tiefen wird der Preis in den nächsten Wochen erreichen ?

Die Schlachtereien schlachten in großen Stückzahlen. So wird am morgigen Donnerstag der Preis mit ein wenig Schwäche noch erträglich bleiben. Das Ergebnis der heutigen Internetbörse zeigt aber schon den Druck für die nächste Woche an.

Und die nächste Woche ist erst die erste Dezemberwoche. In früheren Jahren kam der echte Druck auf den Markt immer erst in den letzten beiden Wochen vor Weihnachten, dann wenn die Verarbeitung nur noch edle Stücke nachfragte und für Massenware nur noch wenig Absatz blieb.

Eine positive Brüsseler Entscheidung zur PLH wird den Dezembermarkt nicht mehr beeinflussen. Eine Marktwirkung einer möglichen PLH wäre warscheinlich erst im Februar zu spüren.

Bleibt die Erwartung an das Frühjahr: PLH und die geringere Anzahl an Schlachttieren könnten dann eine rasche Marktwende herbeiführen.

Geschrieben von paul am
Schweinchendick
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo Paul

Ganz so schlimm wird es glaube ich nicht kommen.

In den letzten 5 Jahren hatten wir 3 Jahre dabei in denen der Kassapreis ab der 48. Woche wieder gestiegen ist.

mfG pp

Schweinchendick
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Trendwende bei Schweinepreisen möglich !

Anfang Dezember könnten sich die Handelsaktivitäten mit Schweinefleisch auch durch Aktionen wieder beleben. Daher sei nicht auszuschließen, dass sich in der kommenden Woche eine preisliche Wende nach oben anbahnt, erklärte die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP), Hamburg.

(Quelle: vwd)

Joachim Ruhmann
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo,

bei der Diskussion über die künftigen Schweinepreise wurde bisher die Exportproblematik nicht angesprochen. Derzeit beginnen Verhandlungen mit dem Ziel, Rußland eine besondere Getreideimportquote für die EU zu gewähren. Die EU-Kommission zeigt sich aber nicht verhandlungsbereit. Nun droht Rußland mit Vergeltungsmaßnahmen, d.h. Stopp von Schweine- und Rindfleischimporten. Und dieser Staat ist ja ein bedeutender Abnehmer dieser Produkte aus der EU.

Wegen dieser unsicheren Lage, noch mehr Weizenimporte, ist derzeit am Terminmarkt für Futterweizen in Paris kaum jemand bereit eine Position einzugehen. Könnte die Preisentwicklung der letzten Tage auch bei Schweinen darauf zurückzuführen sein ?

Gruß

Joachim Ruhmann

HANSA Terminhandel
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo Herr Ruhmann,

ich glaube auch, dass der Handelsstreit zwischen der EU und Russland auf den Fleischmarkt einen Einfluss nehmen wird.

Da die Kommission in Brüssel die Einfuhr von Getreide schwacher Qualitäten aus Drittländern in der Menge auf ca. 2,5 Mio Tonnen begrenzen will und dafür auch noch 12 €/t Zoll erheben will, wollen nun die Russen entweder die Einfuhr von Fleisch aus der EU boykottieren oder ebenfalls mit Zoll belegen.

Russland und die Ukraine wollen im kommenden Wirtschaftjahr mehr als 10 Mio. Tonnen Getreide exportieren. Wird der Zugang zur EU durch die neuen Brüsseler Beschlüsse wirksam verhindert, so werden die Newcomer auf dem internationalen Markt ihr Getreide bevorzugt nach Nordafrika liefern, wo bislang europäisches und US-Getreide abgeladen werden konnte.

Die Brüsseler Kommission könnte einen Preisverfall vorübergehend durch eine Bezuschussung der privaten Lagerhaltung stützen. Die Entscheidung darüber fällt bekanntlich am 10.12.02.

Gast

Was die PLH betrifft, gibt es wohl dazu geteilte Meinungen. Anfänglicher "Segen" kann sich zum Zeitpunkt der Auslagerung der Ware als "Fluch" erweisen. Höhepunkte in der jährlichen Entwicklung des Schweinepreises können damit "gedeckelt" werden. Es lässt sich schwer voraussagen, ob unterm Strich die PLH für die Erzeuger wirklich Vorteile bringt.

Was die Fleischexporte in Richtung Russland betrifft, sieht es in der derzeitigen Phase des Handelsstreites mit Russland für den EU-Fleischmarkt in der Tat nicht gut aus. Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als Entscheidungen abzuwarten.

Zum aktuellen Schweinepreis: Die letzte Preisfeststellung der Vereinigungen der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland mit unverändert 1,26 EUR/kg SG wurde von zahlreichen Schlachtbetrieben als nicht marktgerecht beurteilt.

Schlachter wollen am folgenden Montag 5 Ct/kg Preisabschlag sehen. Ansonsten werden Hauspreise und eine starke Reduzierung der Schlachtungen angekündigt. In welchem Umfange dies kommt, hängt wohl wiederum von der Einigkeit/Uneinigkeit der Schlachtunternehmen ab.

Nicht nur die finanzielle Lage der Schweinemäster, sondern auch die der Schlachtunternehmen scheint alles andere als gut zu sein.

Gruß
Johannes

HANSA Terminhandel
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu hören ist, wird bezweifelt, dass Brüssel die neuen Einfuhrregelungen für Getreide nicht, wie beabsichtigt, um 01.01.03 wird umsetzen können.

Das heißt, dass aus Russland noch keine Sanktionen beim Export von Fleisch zu beschlossen sind.

Joachim Tietjen
HANSA Terminhandel GmbH

Joachim Ruhmann
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Herr Tietjen,

es kann wohl sein, dass es bei der EU noch Überlegungsbedarf gibt. Denn, so meldet Reuters, sollte Russland mit der EU wegen der Getreideimportquote nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen, sehen die möglichen Konsequenzen im Schweinebereich wie folgt aus:

- Schweineimportquote 340.000 (Vorjahr 348.000 Schweineimporte)
- eine Steigerung der Importabgabe um 533 % von 15 % auf 80 %.

Die Reutersmeldung sagt leider nichts darüber wie sich die Importabgaben bei Schweinen errechnen.

Gruß

Joachim Ruhmann

PS: Nicht nur quo vadis, sondern auch hic Rhodos hic salta.

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