Raps: Umfangreiche Glattstellungen
Raps Mai-Kontrakt wird umfangreich glattgestellt
Von Wienke von Schenck
AMI (19.04.11) – Die 15. Kalenderwoche war geprägt von mehr oder minder starken Kursrücknahmen, Turbulenzen an den Finanzmärkten und einem ruhigem Kassahandel. Auslöser für die zweistelligen Verluste der Ölsaatenkurse sowohl bei und als auch in Übersee waren die heftigen Liquidationen vor dem Hintergrund negativer Wirtschaftsaussichten.
Geldanleger zogen massiv ihre Finanzen aus allen Rohstoffen, auch Gold und Rohöl mussten genau wie die Agrarrohstoffe Notizverluste hinnehmen. Daher konnten sich am folgenden Tag die Kurse immerhin wieder leicht erholen, blieben aber deutlich unter den bisherigen Niveaus.An der Pariser Terminbörse kam es gleichzeitig zu massiven Abbau des Open Interest.
Das kräftige Abrutschen der Kurse zog eine Schwäche der Kassamarktpreise mit sich, die den Handel ausbremste. Immerhin hatte sich an der Versorgungslage an sich nichts geändert. Die Einflüsse kamen nur von außen. Während die Erzeugerpreise kaum nachgaben, zeigen auch die Kassamarktpreise für Raps deutliche Schwäche. Zusätzlich schwindet das Interesse der Ölmühlen an alterntiger Ware, so dass die Prämien auf Matif bröckeln. Für neuerntige Termine bleiben sie aber stabil. Immerhin sind die Aussichten auf die kommende Rapsernte wenig euphorisch.
Die US-Sojanotierungen werden belastet durch den rückläufigen Export aufgrund der wachsenden Konkurrenz aus der Rekordernte in Brasilien. Auch in Argentinien wurde jüngst die Ernteprognose nach oben korrigiert und öffnet so den Preisspielraum nach unten.
Das spiegeln auch die Sojaschrotpreise wider, die in den vergangenen Tagen spürbar zurückgenommen wurden. Fob Hamburg wurde mit 276 EUR/t für 44er Ware ein Niveau erreicht wie zuletzt vor 13 Monaten und auch Rapsschrot ist mit 181 EUR/t für vordere Ware so günstig wie zu Beginn des Wirtschaftsjahres.
Der Rückgang der Rohstoffpreise zog auch die Pflanzenölpreise mit nach unten. Vor allem die Forderungen für Soja- und Palmöl wurden vor dem Hintergrund schwacher Terminmarktkurse kräftig nach unten korrigiert. Zusätzlich kam Druck vom schwachen Dollarkurs. Demgegenüber konnten sich die knapp offerierten Öle wie Raps- und Sonnenblumenöl besser gegen die allgemeine Schwäche behaupten. Vor allem Rapsöl mit Nachhaltigkeitszertifikat erzielt noch immer deutliche Aufgelder.