Schleppender Frühkartoffelabsatz und Trockenheit in Benelux

Bei idealen Wachstumsbedingungen in Niedersachsen ist es für norddeutsche Landwirte kaum vorstellbar, dass im Norden Hollands, einem Kerngebiet des europäischen Kartoffelanbaus, eine Trockenheit beklagt wird. In den Poldern im Norden der Niederlande sollen selbst viele Gräben trocken liegen. Es sind schon Trockenrisse im Kleyboden auszumachen. Die Kartoffeln haben dort aufgrund von späten Pflanzungen, Bodenstrukturproblemen und kritischem Pflanzgut immer noch keinen Reihenschluß erreicht. Diese Bestände fangen jetzt an zu blühen und haben einen geringen Knollenansatz von 10-12 Kartoffeln.

Auch im belgischen Flandern, einem Gebiet mit mittelfrühen Anschlußsorten, ist es zu trocken.

Der prompte Frühkartoffelmarkt leidet unter mangelnder Nachfrage. Die Industrie kann immer noch bei alterntigem Rohstoff aus dem Vollen schöpfen. Auch viele Packbetriebe, insbesondere in den neuen Bundesländern, setzen preiswerte Absortierungen aus Verarbeitungskartoffeln ein. Das führt dazu, dass in der Pfalz lediglich 40 % der Frühkartoffelflächen geräumt worden sind. „Mittlerweile schieben wir wieder einen Berg von ein paar tausend Tonnen Frühkartoffeln vor uns her“, war heute bei der ZMP in Bonn zu hören. Das erklärt auch den weiter fortschreitenden Preisverfall bei den frischen Frühkartoffeln. Je nach Reifegrad der Ware werden heute an die Erzeuger zwischen 28 und 38 DM/dt bezahlt.

Immer noch sehr teuer sind komplett schalenfeste Kartoffeln, die aus Südeuropa zu uns geliefert werden. Einkäufer von Packstationen müssen dafür mehr als 100 DM/dt anlegen. Das dortige Angebot nimmt nun aber rasch ab und könnte in ein paar Tagen auch aus heimischer Produktion bedient werden. Aus diesem Grund empfehlen wir dringend, erntereife Kartoffeln nicht zu jedem Preis zu verschleudern, sondern mit der Reifeförderung zu beginnen. Qualitätsaufschläge werden auch noch in den nächsten Wochen bezahlt.

So wird schon jetzt darüber spekuliert, dass die losschaligen Kartoffeln bald zwanzig DM kosten werden, gleichzeitig bewilligt man für schalenfeste Kartoffeln einen Preisaufschlag, der zurzeit mehr als 50 DM/dt ausmacht.

Die Experten sind sich sicher, dass bei nachlassender Qualität alter Kartoffeln und damit einhergehender Nachfragebelebung neuer Kartoffeln schon Mitte Juli ein vorläufiger Tiefstand bei den Kassamarktpreisen erreicht sein wird.

Geschrieben von HANSA Terminhandel am
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