Schweine: Abgabebereitschaft der Mäster sorgt für Preisdruck
Österreich: Fallender Verbrauch von Schweinefleisch
Fleischproduktion stagniert / Der Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch beträgt in Österreich 103 %
Topagrar.com (07.09.09] - Die heimische Landwirtschaft erzielt nach wie vor einen hohen Selbstversorgungsgrad bei Lebensmitteln aus tierischer Produktion. Das ist das wichtigste Ergebnis der Versorgungsbilanzen der Statistik Austria für das Kalenderjahr 2008, wobei sowohl Aufkommen als auch Verwendung ermittelt worden sind. Demnach wurden von der österreichischen Landwirtschaft unter anderem 897.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.topagrar.com/?option=com_content&task=blogcategory&id=25&Itemid=520)
Kassamarkt: Europäische Märkte geben weiter nach
Der europäische Schlachtschweinemarkt zeigt sich in der aktuellen Schlachtwoche insgesamt schwächer. Saisonbedingt präsentieren sich die Fleischgeschäfte in Europa ohne Impulse. Insbesondere die Edelteile fuhren Preisrückgänge ein.
Das Exportgeschäft nach Osteuropa konnte diese Schwäche aktuell nicht kompensieren. So reagierten die Schlachtunternehmen mit Forderungen nach rückläufigen Notierungen. Das Lebendangebot wird allgemein als gut ausreichend beschrieben.
Deutsche Erzeuger müssen mit korrigierten minus 6 Cent den größten Preisrückgang verkraften. Die niederländische Noterung zog wie gewohnt nach. Auch Belgien und Österreich korrigierten ihre Notierung deutlich nach unten.
Die dänische Notierung behauptet sich mit 1,38 Euro auf der letzten Position. Grossbritannien konnte aufgrund des Wechselkurses einen leichten Preisanstieg verzeichnen. Die schwedische Notierung musste aus demselben Grund leicht nachgeben.
Das Angebot an Schlachtschweinen bleibt kurzfristig umfangreich. Ob der Preisabschlag den Fleischmarkt beleben kann, bleibt abzuwarten.
(Quelle: ISW, Damme)
Terminmarkt: Abwärtstrend setzt sich fort
Am Terminmarkt der Eurex in Frankfurt kam es bei einem Umsatz von 11 Kontrakten zu deutlichen Kursabschlägen von 0,5 bis 2 Cent in den nahen Monaten September bis November. September Schweine schlossen bei 1,464 Cent und damit 3,6 Cent unter dem V-Preis vom vergangenen Freitag.
Der M 12 Index für Schweine gab um 0,30 Cent auf 1,3719 Euro nach - ein neues Jahrestief.
Aussichten für Freitag: Minus 1 Cent auf 1,49 Euro
Hoffnungen, nach dem Preisabschlag vom 6 Cent am vergangenen Freitag sei jetzt Ruhe, scheinen sich zunächst nicht zu erfüllen. Die Abgabebereitschaft der Mäster, die sich in erhöhten Stückzahlen zeigt, deutet eher auf fallende Preise hin, zumal die Fleischgeschäfte als nicht zufrieden stellend beschrieben werden. Absatzprobleme soll es insbesondere bei Edelteilen und Grillartikeln geben.
Die Frage ist, ob der Abgabedruck der Mäster in dieser Woche anhält und damit für weiter fallende Preise sorgen wird. Derzeit sieht es nach einem weiter fallenden V-Preis aus.
Die meisten Abnehmer hier wollen die Schweine nur zum neuen Kurs abnehmen; ansonsten brauchte man keine seit Freitag mehr liefern.
Heisst der Preis vom vergangenen Freitag ist nur Makulatur und betrifft die Auszahlende Hand wie Viehhandel/EZGs.
Deshalb: Der Erste Schaden ist der beste. Alles was weg kann muss raus. Denn ich glaube persönlich nicht an eine nur "sanfte" Korrektur.
Zudem Ferkel wieder unter die 35 Euro rutschen werden. Dann müssen wir uns im nächsten Sommer wieder genau den selben Nonsens anhören der Roten Seite wie in diesem. Obwohl das dann deren eigenen selbst gemachten Probleme sind.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
@ Muehlenbach [#2]
Ich befürchte viel eher das es zu einer erneuten "Sauenwelle" kommen wird, und die Betriebe die vor 2 Jahren nicht aufgehört haben, jetzt aufhören. Ich habe bereits von 3 großen Anlagen gehört mit insgesamt 3500 Sauen die aufgelöst werden.
Setzt sich der Trend fort?
Wie ist da die Meinung?
sapa
@ sapa [#3]
Ich habe bereits von 3 großen Anlagen gehört mit insgesamt 3500 Sauen die aufgelöst werden.
Drei Betriebe ist für mich noch kein Trend. Wenn es einen nachhaltigen Trend zur Abstockung der Schweinemast gebe würde, müssten die Terminkurse des kommenden Jahres schon steigen.
Sie fallen aber. März Schweine wurden heute mehrfach zu 1,30 Euro und das muss ja einen Grund haben. Und wie sich der Index heute entwickelt hat - er zeigt die Aussichten für die kommenden 12 Monate - sehen Sie in der Grafik in Beitrag [#1] ganz unten.
Hallo Herr Ebert,
ich finde es ja in Ordnung, dass Sie immer wieder versuchen die EUREX Terminbörse hochzuhalten, damit diese vielleicht endlich in Fahrt kommt. Leider wird hier viel zu wenig gehandelt.
Auf den Preis März 2010 hat für mich bei 13 offene Positionen überhaupt keine Aussagekraft.
Bei diesen Preisen verkaufen oder kaufen ist für mich reine Lotterie, da ich weder den Einkaufspreis der Ferkel noch die Futterpreise Anfang Dezember kenne.
@ Turbocall [#5]
ich finde es ja in Ordnung, dass Sie immer wieder versuchen die EUREX Terminbörse hochzuhalten,
Nicht die Terminbörse Eurex, sondern den Terminhandel, um eine vernünftige Planung statt einer Preis-Lotterie durchzuführen. Das betrifft die sog. Matif Paris genauso wie die Terminbörsen in London, Chicago und New York. Ich habe darin 30 Jahre praktische (!) Erfahrung.
Leider wird hier viel zu wenig gehandelt.
Das Argument kenne ich. Die Mäster wollen nicht am Terminmarkt verkaufen, weil zu wenige Abnehmer die Gegenseite einnehmen wollen. Die Schlachtbetriebe klagen, dass sie sich erst beteiligen, wenn eine genügend hohe Zahl von Mästern dabei sind. Versuchen Sie doch mal, nicht einen sondern 10 oder 20 Kontrakte Schweine zu Ihrem Wunschkurs zu handeln. Entweder es funktioniert, dann haben Sie was Sie wollen, oder es funktioniert mangels Umsatz nicht, dann kostet Sie das ausser einem Fax oder einen Anruf rein gar nichts.
Auf den Preis März 2010 hat für mich bei 13 offene Positionen überhaupt keine Aussagekraft.
Wann denn ? Wenn es 100 wären oder 200 oder 500 oder noch mehr, käme hier im Forum die gleiche Aussagekraft. Chancen und Risiken suchen oder vermeiden ist nicht von der Zahl der offenen Kontrakte abhängig, sondern von einem vernünftigen Konzept. Alles andere, nehmen Sie das bitte nicht persönlich, sind nur Ausflüchte, um sich nicht mit dem Terminhandel ernsthaft beschäftigen zu müssen. Lieber wird täglich neu gejammert, nicht Sie persönlich, aber andere hier im Forum.
Bei diesen Preisen verkaufen oder kaufen ist für mich reine Lotterie, da ich weder den Einkaufspreis der Ferkel noch die Futterpreise Anfang Dezember kenne.
Das sehe ich anders. Die Einkaufspreise für Ferkel Anfang Dezember können Sie über November- und Dezember Futures bestimmen. Steigt der Kassapreis, steigen die Terminpreise mit. Das Risiko ist wesentlich geringer.
Die Futterpreise Anfang Dezember können Sie zwar nicht ideal, aber ich meine zu 75 % über die Matif Preise (Liffe Euronext Paris) für Mais oder Weizen ableiten. Wenn Sie im Dezember mehr als heute zahlen müssen, können Sie Ihre Kaufposition am Terminmarkt mit entsprechendem Gewinn glattstellen.
Sie meinen am Terminmarkt zu kaufen oder zu verkaufen sei reine Lotterie. Ich meine, Risiken nicht wenn möglich und sinnvoll abzusichern, macht die Schweinemast zum reinen Glücksspiel.
Schöne Grüsse, Richard Ebert