Schweine: Aktueller Stand Private Lagerhaltung (PLH)
Bis zum 10.1.03 verteilen sich nachstehende Antragsmengen auf die genannten EU-Länder:
DK 23.500 to.
NL 8.000 to.
I 5.600 to.
F 5.000 to.
D 3.500 to.
B 2.300 to.
E 2.300 to.
FIN 760 to.
A 730 to.
S 240 to.
IRL 150 to.
Diese Gesamtmenge von ca. 52.000 to. verteilt sich auf die Lagerzeiten von:
3 Monate 15 %
4 Monate 8 %
5 Monate 77 %
Abgesehen davon, dass die Hauptmengen von Dänemark für den asiatischen Raum gedacht sind, wird der EU Markt doch zum Sommeranfang mehr Schweinefleisch verkraften müssen. Genaue Prognosen im Punkto Verbraucherverhalten (Geldmangel) und Exportausichten kämen jetzt sehr gelegen.
Ein bildhafter Vergleich mit den Naturgegebenheiten sagt mir, sich wie in den bedrohten Hochwassergebieten hierauf vorzubereiten. Der Pegel steigt langsam und man ist froh, dass einiges an Wasser auf gefrosteten Feldern noch gebunden ist. Aber Schnee und Eis sind auch Wasser und fliessen irgendwann vorbei.
Aktuell aus dem Tagesgeschäft ist zu berichten, dass die Schweineanmeldungen höher sind, als der Markt z.Zt. verkraften möchte. Zurückhaltende Vorverkäufe für diese Woche bestätigen sich auch heute Morgen. Der Handel stellt sich auf ein schweres Geschäft ein und sucht nach Billigangeboten, die dem Verbraucher präsentiert werden können.
MFG
Porkdealer
ZMP Notierung Montag 13.01.03 unverändert 1,22/kg
Warum ?
Die Märkte heute:
Es gibt für Kotelett weniger Geld,
es gibt für Schinken weniger Geld,
es gibt für Nacken weniger Geld,
es gibt gleiches Geld für Schultern und Bäuche.
Diese ergibt summasumarum unverändert. Viel Spass beim Einkauf.
Hier kommt mal zum Spass eine andere Aufgabe, die wirklich lösbar und nicht so schwierig ist, wie sie aussieht.
Aufgabe:
Eine Mutter ist 21 Jahre älter als Ihr Kind.
In 6 Jahren wird das Kind 5 mal jünger sein als die Mutter.
Frage:
Wo ist der Vater?
Das Ergebnis ist einfacher darstellbar als die ZMP Notierung. Wirklich.
Mfg.
Porkdealer
Hallo Porkdealer !
Wenn ich Ihren Beitrag lese, kann es wohl nur am PLH liegen, daß die Preise sich halten konnten, oder ?
Ist der Einfluß wirklich so groß ?
MfG
s_m
Im Westfalen sind die Schweine problemlos zu vermarkten. Der ZMP Preis geht mit unverändert in Ordnung. Obwohl die Teilstücke etwas günstiger geworden sind, wird fleißig weiter geordert.
Wahrscheinlich mit der Annahme, die Preise werden nicht wesentlich unter Druck kommen und/oder das der Preis für die PLH lukrativ ist.
An Spekulatius Maximus:
Natürlich hat die PLH meiner Meinung nach eine relative Wirkung auf das jetzige Markgeschehen.
Nehmen Sie nur unsere Nachbarn Dänemark und Holland mit ihren PLH Mengen. Ohne PLH wären diese jetzt als Frischware zusätzlich auf dem EU Markt, der die Nachfrage auf dem jetzigen Preisniveau nicht anbieten könnte. Für Deutschland gesprochen, können wir froh sein, dass zum Beispiel Holland Schultern, Middels und Schinken nicht verstärkt anbietet und bei einem eventuellen Mengendruck über den Kanal PLH keine großen Preiszugeständnisse machen muss.
Dänemark bereitet sich für das II. Quartal auf Asien vor, da sie ja bekanntlich mengenmässig bis zum 31.3.03 nicht wie im Vorjahr (Zoll) zum Zuge kommen.
Also kurzfristig hat die PLH schon einen preishaltenden Faktor. Hier in Deutschland freut man sich über die PLH, um für die sowie geplanten Einlagerungen von zum Beispiel Nacken, die Kosten (Lagerung, Verzinsung) mit den EU-Beihilfen abdecken zu dürfen.
Fragen Sie hier doch einmal im Forum, ob ein Mäster aufgrund der PLH jetzt weniger an Ferkel einstallt. Wohlweislich, dass wir Verbraucher demnächst nicht 2 Kotelett zum Mittag oder die doppelte Menge Wurst zum Abendbrot essen werden.
Wenn wir keinen Antrieb im Exportbereich erhalten, um die Ware weit weg zu bringen, werden wir uns im Inland Gedanken machen müssen, wie mehr Fleisch (zu Lasten Fisch, Geflügel, Gemüse, etc.) verzehrt werden kann, damit der Preis auf einem angemessenen Level bleiben kann.
Selten sprechen wir im Handel derartig ahnungslos über Prognosen wie heute. Es gibt zu viele Faktoren und Indikatoren, die ihre Bedeutung noch nicht gezeigt haben.
Vielleicht äußern sich auch andere Forumteilnehmer. Wäre schön.
MFG
Porkdealer
Hallo Porkdealer!
Leider sind die Märkte für Teilstücke und Schweine unterschiedlich. Durch den Wettbewerb um Auslastung kommt es immer wieder zu unzureichenden Margen. Das ist der Preis der Marktwirtschaft.
Würde es Sinn machen, Teilstücke auf Termin zu handeln ? Die WTB denkt darüber nach ! Bitte Rückmeldungen !
Nun zu den Marktaussichten in 2003:
Mit 10 % Export in der EU wird dieser immer mehr Marktbestimmend ! In Europa ist der Schweinefleischkonsum etwa unverändert zu erwarten. Die Schweineproduktion nimmt bei uns um 1% zu. Unsere wichtigsten Mittbewerber Spanien, Frankreich und Dänemark sowie Holland weden die Produktion im Schnitt nicht ausdehnen. Aufgrund der Preise in letzen Jahr wird zum 2. Halbjahr 2003 eher mit rückläufiger Produktion zu rechnen sein.
In USA und Canada sind die Bestände schon um 2 bis 3 % reduziert worden. Brasilien meldet keinen Zuwachs mehr. Entscheidend bleibt die Nachfrage.
Neben Japan sind die Russen einer der wichtigste Kunde der EU. Diese haben mit 450.000 t. das Importkontingent großzügig über dem von 2002 festgesetzt! Zur gleichen Zeit wird der brasilianisches Schweinefleischimport wegen vorgeschobener AK - Probleme behindert!
Schweinefleisch sollen ihre Rohöl- und Weizenkäufer liefern, die EU! Der feste Euro wirkt hier aber abschwächend. Nur: Dollar-Schweinefleisch wird es weniger geben!
In 2003 wird der Export von USA und Canada um 40% reduziert. Der von Brasilien und Europa bleibt etwa unverändert.
MfG. B.Bonekamp