paul
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Schweine: Der Optimismus macht sich breit

Infolge der gestiegenen Notierungen für Schlachtschweine zogen auch die Einstandspreise für Schweinehälften auf den Großmärkten um bis zu 6 Cent/kg an. Auch beim Weiterverkauf des Hälftenmaterials konnten Preisaufschläge in der gleichen Höhe erzielt werden. Im Mittelpunkt des Schweinefleischhandels standen Grillartikel. Für rege nachgefragte Nacken, magere Bäuche und Kotelettstränge konnten deutliche Preisaufschläge durchgesetzt werden.

Ebenfalls zufrieden stellend verlief der Handel mit Schultern und Backen zur Grillwurstproduktion. Die Preisaufschläge für diese Artikel bewegten sich jedoch in engeren Grenzen. Nur mit Mühe ließen sich Preisaufschläge für weniger gefragte Schinken erzielen. Verarbeitungsartikel vom Schwein sowie Fett- und Speckwaren wurden vergleichsweise verhalten geordert.

Sauenfleisch war am Hamburger Platz nur begrenzt verfügbar. Die Einstandspreise für Sauenhälften deutscher und ausländischer Herkunft zogen um 5 bis 8 Cent/kg gegenüber der Vorwoche an. Auf der Abgabestufe waren im Sauenfleischbereich in erster Linie Lachse gefolgt von Schultern gefragt. Auch hier ließen sich deutliche Preisaufschläge durchsetzen.

29. April 2003

Quelle: ZMP - Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle, Bonn
afz - allgemeine fleischer zeitung 18/2003

Geschrieben von paul am
Bernd D.
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Ich unterstütze aus beruflicher Sicht grundsätzlich steigende Preise.

Mit der heutigen Nord-West-Notierung (+ 1 Cent auf 1,33 Euro) hat man den Bezug zur Realität am aktuellen Schweinemarkt gnadenlos verfehlt! Die Schweine werden nun vermehrt abbestellt, und man erreicht hiermit nur einen zusätzlichen Druck am Schlachtschweinemarkt.

Die Zeche werden wir bei der Montagsnotierung zu spüren bekommen. Die ersten Preismelder beabsichtigen aufgrund der nicht mehr marktorientierten Preismeldungen einiger Kollegen des Meldegremiums, sich für einen gewissen Zeitabschnitt von der Preismeldung zu distanzieren.

M.f.G.

Bernd D.

zocka

Zweifelsohne ist es sehr schwer, punktgenau marktgerecht zu notieren. Es ist auch aus Erfahrung bekannt, dass der Schweinepreis kurzzeitig falschen Einschätzungen/Informationen folgen kann. Doch anschließend korrigiert der Markt sehr schnell den falschen Preis.

Ich glaube, nicht nur die Erzeuger wünschen sich ein höheres Preisniveau. Doch mit offensichtlich fehlerhaften Notierungen kann man am Markt seine Wünsche nicht "erzwingen".

Nur der Wettergott kann der Nord-West-Notierungskommission am Ende Recht geben.
Gutes Grillwetter hat in der Vergangenheit schon Wunder bewirkt, leider zu selten.

Sollte es schief gehen, dann wird wohl die Arbeit der Notierungskommission einer harten Kritik ausgesetzt sein.

zocka

@ Bernd D.

Herzlichen Glückwunsch Bernd D. zu Ihrer offenen Meinung.

Was ich heute erlebe, gab es bis jetzt 2-3 Mal in diesem Jahr. Aus dem Ausland kommt bezüglich der Notierung ein Schmunzeln und als Dankeschön gleich Preisreduzierungen. Selbst in Holland versucht man am heutigen Feiertag Mengen abzudrücken, um am Freitag kein Fiasko zu erleben. Man muß heute schnell sein, um die wenigen Bedarfsmengen als erster abzudecken.

@ Paul

Es ist lieb gemeint, nach der heutigen Notierung von + 1 cent die vermeintliche Thermik als Segelflieger nach oben auszunutzen, in dem man noch den Segelwetterbericht von letzter Woche heranzieht. Weiterhin guten Flug.

MFG
Porkdealer

paul
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo Porkdealer,

der ZMP Bericht von gestern ist nicht der Segelflugwetterbericht der letzten Woche. Jedenfalls reicht der Wetterbericht für das kommende Wochenende für einen ordentlichen Absatz von Grillware aus.

Die Meinung von Bernd D. halte ich für eine nette Geste an die Abnehmer. Das Zutreffen seiner Meinung werte ich wie bisher.

Gruß Paul

Schweinespezi.
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Wir werden am Montag sehen, wohin die Reise geht. Jedenfalls wurde heute Nachmittag bereits gut geordert. Die ersten Stimmen aus dem Markt schliessen für Montag ein weitere leichte Preissteigerung nicht mehr aus.

Endlich mal wieder was los im Forum. Nicht aufregen, der Markt wird es richten.

Ich wünsche allen Forumsteilnehmern einen schönen Feiertag mit viel Spass, Grillfleisch und entsprechenden Getränken.

Schweinespezi

Joachim Ruhmann
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo,

meine 30 Tage Wettervorhersage für das Preisgeschehen am Schweinemarkt lautet 1,286 € /kg Durchschnittspreis (April 1,249 €/kg).

Dieses System für saisonale Schwankungen, mit dem ich arbeite, sagte für April 1,24 €/kg voraus.

Gruß JR

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Plus 1 Cent auf 1,33 € war am Mittwoch für viele doch sehr überraschend. Uns eingeschlossen.

Es gibt aber inzwischen doch einige Stimmen, auch von der "Roten Seite", die die weitere Entwicklung der Schweinepreise zumindest unverändert, wenn nicht sogar positiv sehen.

Allerdings gibt es auch genug Stimmen, die die heutige Preiserhöhung, um es einmal jugendfrei auszudrücken, absolut nicht nachvollziehen können.

Wer sich mit seiner Marktmeinung letztendlich durchsetzen wird, wird man wohl frühestens Freitag, vielleicht auch erst Montag wissen. Eins sollte hierbei aber allen klar sein, wenn der NW-Preis Montag unverändert (oder sogar positiv notiert), werden die Schweinpreise zum Ende nächster Woche steigen.

(Quelle: ATG Terminhandel)

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Bild entfernt.

paul
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Den Skeptikern eine kleine Hilfe:

http://www-6.wetteronline.de/feature/trend.htm

Bernd D.
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo Paul,

die Realisten schauen auf den sehr zu bedauernden Trend am Terminmarkt ("nur als kleine Hilfe").

Der Optimismus fing bereits Montagnachmittag zu schwinden, Absicherer nutzten ihre Chance zur Wochenmitte am Terminmarkt.

Gruß

Bernd D.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Nach dem überraschenden Kassapreisanstieg vom Mittwoch hat sich die Stimmung am Markt merklich verschlechtert. Die Schlachthöfe reagieren teilweise mit Abbestellungen, sodass die angebotenen Stückzahlen nicht mehr so reibungslos abfliessen wie noch zu Wochenbeginn.

Zusätzlich bereitet die Fleischvermarktung zunehmend Probleme. Gut gefüllte Läger, unbeständiges Wetter und billige Angebote aus den Nachbarländern sorgen für Preisdruck.

Einige Erzeugergemeinschaften hoffen zwar auf einen unveränderten Nord-West-Preis am Montag, allerdings gehen wir davon aus, dass der Preis schwächer tendieren wird.

(Quelle: Hansa Terminhandel)

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