Schweine: Die Grillsaison ist da - steigen jetzt die Preise ?
Es ist Mitte April und die Sonne scheint. In den nächsten Tagen 20° Wärme, kaum eine Wolke am Himmel. Eine ganze Reihe von Feiertagen am Stück. Ich würde sagen, die Grillsaison ist eingeläutet.
Wenn es jetzt keine Nachfrageimpulse gibt - wann dann ?
Die Nordwest-Preisnotierung (unverändert 1,19 Euro) hatte auch schon einen positiven Grundtenor. Und Donnerstag könnten Schweine teurer werden. Größenordnung plus 1 bis plus 3 Cent auf 1,20 bis 1,22 Euro. Je nachdem, ob noch Euphorie aufkommt.
Zusätzlich wird die Lage auf dem Geflügelsektor immer dramatischer. In den Niederlanden sind, Stand 11.04., inzwischen 11,4 Mio. Stück Geflügel getötet worden. Sie lagen innerhalb des 3 km großen Sperrbezirkes eines mit der Suche befallenen Betriebes in Holland.
(Quelle: Fritte)
Grafik: Mai Schweine auf Tagesbasis an der WTB Hannover
Während die Kassapreise und der April Futures noch bei 1,19 Euro notieren, werden die Termine Mai und Juni seit heute über 1,30 Euro gehandelt. Ein Vorschuss auf viele Grillabende.
Aufgrund der sehr guten Wetterprognosen für die Ostertage hat die Nachfrage nach Grillartikeln deutlich zugenommen. Auch Edelteile können noch gut vermarktet werden, wobei die Geschäfte in diesem Bereich in den nächsten Tagen zurückgehen dürften.
Um die Nachfrage des LEH befriedigen zu können, werden die angebotenen Schlachtschweine zügig geordert. Allerdings können Schinken und besonders Schultern nur mit Mühe am Markt platziert werden. Hinzu kommen günstige Angebote aus den Nachbarländern.
Für Donnerstag lauten die Prognosen von unverändert bis plus 2 Cent.
An der WTB konnten sich die Kurse weiter befestigen. Der Aprilkontrakt hat am morgigen Mittwoch den letzten Handelstag. Der Schlusskurs lag mit 120,10 Cent um 1,10 Cent über dem Nord-West-Preis und spiegelt damit die etwas freundlichere Tendenz am Kassamarkt wieder.
(Quelle: Hansa Terminhandel)
Nicht nur die aktuelle Wetterlage zeigt sich derzeit freundlich. Auch die Aussichten für die kommende NW - Notierung deuten auf eine Preisbefestigung um die + 3 bis + 5 Cents hin. Unterstützt wird dieser Trend von den derzeitigen Verkäufen im Fleischgeschäft. Wobei man Bedenken sollte, dass vorwiegend für die Ostertage offeriert wird. Wie der Abverkauf nach Ostern aussieht, vermag derweil noch keiner zu prognostizieren. Zumal das Monatsende wieder vor der Tür steht.
Die Abgabebereitschaft der Mäster nimmt derweil deutlich ab, so dass bestehende Lieferverpflichtungen seitens der Erzeuger nur schwerlich zu erfüllen sind. Bleibt nur zu hoffen, dass die Impulse im Abverkauf weiter ausgebaut werden können, ansonsten könnten die aktuell fehlenden Stückzahlen für erneuten Druck auf die Einkaufspreise der Schlachtereien in der Woche nach Ostern sorgen. Sollte die freundlichere Wetterlage auch in der nächsten Woche Bestand haben, könnte das erreichte Preisniveau mind. gehalten werden. Eine wichtige Rolle spielen auch die Notierungen im europäischen Umfeld. Bei einer steigenden NW - Notierung sind ebenfalls höhere Notierungen von Nöten.
Zum anderen muß man die Entwicklung der Geflügelpest in NL und Belgien beobachten. Wie gestern Abend bekannt wurde, hat das Niederländische Agrarministerium ab sofort ein Verbringungsverbot für Schweine und Schweinemist aus den von der klassischen Geflügelpest betroffenen Gebieten angeordnet. Es ist bisher von einer Dauer von 72 Stunden die Rede.
ISN - Schweinebörse: 310 Schweine in 2 Partien. 180 Schweine aus NL. Verkaufspreis: EUR 1.24. 130 Schweine aus D. Verkaufspreis: EUR 1.25. Differenz zur Vorwoche: plus 6 Cents.
(Quelle: RPM Agrarvermittlung)
Die Nord-West-Notierung konnte sich heute um 6 Cent auf 1,25 Euro befestigen.
Dieser deutliche Preisanstieg ist nur durch die aktuelle Entwicklung bezüglich der Geflügelpest möglich gewesen. Hier ist es, bedingt durch einen 'Stand Still' in einigen Regionen der Niederlande zu einer entsprechenden Angebotsverknappung mit Schweinen gekommen.
Im Teilstückehandel konnte die aktuelle Preissteigerung voll umgesetzt werden. Die Nachfrage wurde durch Grillartikel bestimmt. Der Absatz der Verarbeitungsware bekam heute neue Impulse.
Tendenz: Niederlande plus 5-7 Cent, Nord-West-Notierung plus 1 Cent.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken)
Grillwetter und Geflügelpest beeinflussen Börsenkurse
Nord-West-Preis plus 6 Cent auf 1,19 Euro, Belgien plus 6 Cent, Frankreich unverändert.
Der Markt hat sich seit Wochenbeginn komplett gedreht. Sonniges Wetter und die Osterfeiertage haben für einen spürbaren Nachfrageschub gesorgt. Sollte das Wetter auch nach Ostern weiter zum Grillen einladen, könnte der Markt weiter stabil bleiben.
Ein weiterer Einflussfaktor könnte die Geflügelpest in Holland sein. Sollten dort und in Belgien die Sperrgebiete ausgedehnt werden, könnte der Markt zusätzliche Impulse erhalten und für weiter steigende Notierungen sorgen.
(Quelle: Hansa Terminhandel)
Der aktuelle Schlachtschweinemarkt zeigt sich am Dienstag in Europa mindestens unverändert bis deutlich freundlicher. Vleuten meldete am vergangenen Freitag ein Plus von 6 Cent auf umgerechnet 1,20 Euro.
Aufgrund der regen Nachfrage und der guten Fleischgeschäfte am Osterwochenende konnte sich die Nord-West-Notierung um einen weiteren Cent auf 1,26 Euro befestigen. Für den weiteren Wochenverlauf erwarten die Erzeuger eine festere Marktentwicklung. Notierungsaufschläge in einer Spanne von 2 bis 4 Cent auf 1,28 bis 1,30 Euro sind denkbar.
Die Fleischgeschäfte zeigen sich nach den Feiertagen weiter freundlich, erfüllen jedoch zum Teil nicht immer die Erwartungen. Schlachtschweine gelten jedoch weiterhin als gesucht.
Die Transportsperre für Schweine in den von der Geflügelpest betroffenen Regionen in den Niederlanden besteht weiterhin und sorgte für Engpässe bei den niederländischen Schlachtstätten. Die niederländischen Behörden wollen noch weitere Untersuchungen abwarten, bevor ein Termin zur Aufhebung der Transportsperren bekanntgegeben wird.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken)
Die Fleischnachfrage zeigt sich derzeit stetig, kann aber nicht immer die Erwartungen der Schlachtereien erfüllen. Grillartikel erweisen sich weiterhin als begehrt, unverändert bis schwächer bisher der Schinken. Die Schlachtindustrie hat daher bedenken, dass eine deutliche Preisanhebung der morgigen NW - Notierung im Abverkauf zerlegter Ware weitergegeben werden kann.
Die Erzeugerseite berichtet auch weiterhin von einer zügigen Aufnahme der vorhanden Schweine und daraufhin sieht man die morgige NW - Notierung um die EUR 1.30 für gerechtfertigt an. Über die weitere Entwicklung und ob das dann erreichte Preisniveau gefestigt werden kann, wird derweil unterschiedlich bewertet.
Einige Marktteilnehmer sehen in einer Aufhebung des Verbringungsverbotes in NL, falls es in den nächsten Tagen dazu kommt, für durchaus preisdämpfend. In erster Linie hat diese Situation Auswirkungen auf den Markt in NL. Einig ist man in der Wetterfrage. Eine Wetterverschlechterung könnte sich in der Tat negativ auf die Fleischnachfrage auswirken.
Der Terminmarkt reagiert auf diese Aussichten mit leicht schwächeren Kursen, die aber weiterhin deutlich über Kassamarktniveau liegen. Auch wenn die NW - Notierung am morgigen Donnerstag ansteigt, ist eine Seitwärtsbewegung, bzw. eine Kursschwäche möglich.
ISN - Schweinebörse: 506 Schweine in 3 Partien. 180 Schweine aus NL. Verkaufspreis EUR 1.31., 326 Schweine aus D. Verkaufspreis EUR 1.31. Differenz zur Vorwoche: (+ 6 Cents).
(Quelle: RPM Agrarvermittlung)
Tendenz heute:
Nord-Westpreis: + 4 bis + 6 Cent.
M.f.G.
Bernd D.
Nord-West-Preis heute plus 6 Cent auf 1,32 Euro.
Geht das so weiter ?
Regional stellt sich der Schweinemarkt uneinheitlich dar. Während er im Osten nahezu ausgeglichen erscheint, fehlen in einigen westdeutschen Gebieten die Schweine.
Heutige Notierung: plus 6 Cent auf 1,32 EUR/kg SG.
Die Schlachtbetriebe halten Krisensitzungen ab. Einziger Ausweg: Sich in den Preisverhandlungen mit dem LEH stärker durchsetzen! Hoffentlich fallen einige Unternehmen in den Preisverhandlungen nicht wieder um.
Das Geschehen um die Geflügelpest in den Niederlanden und Belgien scheint den Schweinemarkt immer stärker zu beeinflussen. Für den deutschen Schweinemarkt sind sowohl positive wie leider auch negative Auswirkungen denkbar. Möge es bei der positiven Auswirkung bleiben!
MfG
In der zweiten Wochenhälfte zeigt sich der Schlachtschweinemarkt überwiegend deutlich freundlicher. Die Nord-West-Notierung konnte sich überraschend deutlich mit einem Plus von 6 Cent auf 1,32 Euro befestigen. Begründet wurde diese Entscheidung mit der besseren Nachfrage und dem weiterhin begrenzten hiesigen und niederländischen Schlachtschweineangebot.
Nach bisher unbestätigten Informationen soll ein Teil des Sperrgebietes für Schweine in der kommenden Nacht aufgehoben werden. Marktbeobachter gehen davon aus, dass damit ca. 1/3 der von der Sperrung betroffenen Schweinebestände wieder frei wird.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken)
Der niederländische Landwirtschaftsminister Veerman hat das Verbringungsverbot für Schweine seit gestern 24 Uhr zum Teil aufgehoben.
1. Transport von Schweinen in der Kategorie 3 (Betriebe ohne Tiere, die an Geflügelpest erkranken können) wurden gestern vollständig wieder freigegeben.
2. Transport von Schweinen in der Kategorie 2 (Betriebe mit Tieren, die an Geflügelpest erkranken können, aber nicht infiziert sind) ist innerhalb des Bezirks möglich. Ferkel dürfen innerhalb des Bezirks zu leeren Ställen und auch in leere Abteile transportiert werden. Schlachtschweine dürfen zu Schlachtereinen innerhalb des Bezirks verbracht werden.
3. Für Schweine in der Kategorie 1 (Betriebe mit Tieren, die an Geflügelpest erkrankt sind) ist keine neue Regelung vorgesehen. Das bestehende Verbringungsverbot bleibt weiterhin in Kraft.
Quelle: ISN
mfg
Wolfgang Sabel
Kaack Terminhandel GmbH
Laut Agro Online gibt es in den Niederlanden und Belgien Handelsbeschränkungen bis zum 12.05.
Der gestrige Preisanstieg scheint sich im Fleischverkauf einigermaßen umsetzen zu lassen. Euphorie will dennoch nicht so recht aufkommen. Das liegt zum einen am schlechten Wetterbericht, denn Grillen in Gummistiefeln und unterm Regenschirm macht nicht wirklich Spaß. Zum anderen können Schweine aus den Sperrgebieten in Holland zumindest teilweise wieder exportiert werden.
Dieses "Die Holländer können wieder exportieren" hängt wie ein Damoklesschwert über dem deutschen Schweinemarkt, weil durch größeres Angebot auch ein gewisser Preisdruck nicht auszuschließen wäre. Genaueres hierzu wird man aber erst nächste Woche sagen können.
Andererseits soll es im Einzelhandel schon zu deutlichen Umsatzeinbußen beim Geflügel gekommen sein. Man spricht von 20 %. Immerhin ist ein Mensch mehr oder weniger direkt an Geflügelpest gestorben.
Der Schweinefleischverbrauch sollte von diesem Rückgang im Geflügelfleischabsatz über kurz oder lang aber profitieren können. Vielleicht ist es sogar schon soweit, denn einige Schlachthöfe haben heute nachmittag für nächste Woche massiv Schweine nachgeordert.
Unsere Prognose für Montag liegt deshalb auch bei mindestens Unverändert.
(Quelle: ATG, Quakenbrück)
Im Hälftenhandel lässt sich die Preissteigerung vom Donnerstag überwiegend durchsetzen. Ausländische Hälften werden in einer Spanne von 6 bis 8 Cent teurer als vor 8 Tagen angeboten. Im Handel mit den edlen Teilstücken werden entsprechende Aufschläge erzielt. Für Verarbeitungsware lassen sich nicht immer entsprechend höhere Erlöse erzielen.
Die Erzeuger erwarten für die kommende Woche weiterhin ein geringes Schlachtschweineangebot. In Belgien sollen, bedingt durch die Geflügelpest, Schweinebestände von einer Sperrung betroffen sein.
Tendenz: Niederlands plus 6 bis 7 Cent, Nord-West-Notierung: unverändert 1,32 Euro bis plus 2 Cent auf 1,34 Euro.
(Quelle: Auszüge Schweinefax spezial 25.04.03, Agrarberatung der Volksbanken)
Zu Beginn der 18. KW zeigt sich der Schlachtschweinemarkt in Europa weiterhin freundlich. Vleuten notierte umgerechnet auf hiesige Qualitäten ein Plus von 5 Cent auf 1,25 €/kg/SG. Dieser deutliche Kassamarktanstieg ist trotz der Freigabe von Schlachtschweinen aus den gesperrten Regionen möglich gewesen.
Dänemark notiert weiterhin unverändert. In der vorläufigen spanischen und italienischen Preisfindung wurde ein Plus von 1 Cent bzw. unverändert auf 1,33 €/kg/SG und 1,08 €/kg Lebendgewicht festgesetzt
Die Nord-West-Notierung konnte sich mit 1,32 €/kg/SG behaupten. Trotz einer Zunahme des Schlachtschweineangebotes wird der Markt überwiegend als ausgeglichen beschrieben. In Norddeutschland werden von einigen Unternehmen weiterhin Schlachtschweine gesucht. Für den weiteren Wochenverlauf gehen wir davon aus, dass sich bedingt durch den Ausfall eines Schlachttages keine Überhänge bilden werden. Der Schlachtschweinemarkt dürfte sich für den weiteren Wochenverlauf auf unverändertem Niveau behaupten können.
Börse: Die nicht erfüllte Hoffnung auf eine weitere Preissteigerung im Kassamarkt und das zusätzliche Schlachtschweinangebot aus den Niederlanden führte an der Börse zum Kursrückgang. Aus charttechnischer Sicht dürften sich die Kurse in den kommenden Tagen wieder erholen. Nutzen Sie diese Gelegenheit zur Teilabsicherung.
Das aktuelle Ferkelangebot fällt weiterhin auf eine mittlere Nachfrage, so das sich das Jahreszeitlich zunehmende Angebot gut platzieren lässt.
(Quelle: Schweinefax spezial, Agrarberarung der Volksbanken)