Schweine: Erneut drastischer Einbruch der Ferkelkurse bis zu 5 %
Tönnies: Neue Kapazitäten für frisches Fleisch
Schweine.net (12.08.10) - MLOG erweitert als Generalunternehmer das Frischelager der Tönnies Fleischwerke in Rheda-Wiedenbrück um 2.800 Palettenstellplätze. Zum Lieferumfang zählen neben den Regalbediengeräten und der Fördertechnik auch die Integration des MLOG Control Centers (MCC) zur Steuerung von Materialfluss und Lagerverwaltung.
Tönnies Fleisch liefert rund um die Uhr Fleischprodukte für den Handel oder die Weiterverarbeitung. Basis des "High-Speed-Logistik"-Konzeptes für Europas modernstes Fleischwerk sind zwei mit fortschrittlichster Kühltechnik ausgestattete Logistikterminals für Tiefkühl- und Frischwaren. Im Zuge der Erweiterung des Frischelagers bringt MLOG zwei MSINGLE-Regalbediengeräte des Typs B für die zweifach tiefe Lagerung ein. Die ebenfalls durch MLOG installierten Regale bieten Platz für 2.800 Paletten. Die Anbindung erfolgt über die neue Förderanlage mit 110 Antrieben.
Das System besteht aus mehreren Modulen, die je nach Einsatzzweck individuell konfiguriert werden können. Im Tönnies Frischelager kommt die Materialflusssteuerung MFLOW zur Anbindung an die bauseitig vorhandene Förderanlage zum Einsatz. Das Lagerverwaltungsmodul MWMS verwaltet das zweigassige, doppelt tiefe Hochregallager. Mithilfe des webbasierten Visualisierungssystems MVISU behalten die Anwender stets die Übersicht über die Auslastung der Förderanlagen und können Störungen schneller und effizienter beheben.
Die B. & C. Tönnies Fleischwerk GmbH & Co. KG produziert mit rund 5.000 Mitarbeitern Qualitätsfleisch. Die Kernkompetenzen sind Schlachtung, Zerlegung und Vermarktung von Schweinen, Sauen und Rindern. Die deutschen Produktionsbetriebe besitzen Zulassungen für den gesamten europäischen Raum, der Standort Rheda-Wiedenbrück zudem für die Märkte in Asien, den USA, Australien und Südafrika.
(Quelle: http://www.schweine.net/neue_kapazitaeten_fuer_frisches_fleisch.html)
Kassamarkt: Zunehmendes Lebendangebot
Der Schlachtschweine Markt tritt auf der Stelle. Ein zunehmendes Lebendangebot trifft auf eine große Aufnahmebereitschaft der Schlachtbetriebe.
Trotz einer leichten Belebung des inländischen Fleischabsatzes deutet sich für die morgige Notierung ein gleich bleibender Vereinigungspreis an.
Terminmarkt: Ferkelkurse in rasanter Abwärtsbewegung
Heute wurden weder Schweine noch Ferkel gehandelt. Der Index für Schweine gab um 0,02 Cent auf 1,4079 Euro nach, der für Ferkel brach um 1,48 Euro oder 3,6 % auf 40 Euro und damit fast den tiefsten Stand seit 1997 ein.
Der M 12 Index für Ferkel ist ein Stimmungsindikator, da er die erwarteten Kassapreise anhand der Terminmarktkurse "vorhersagt". So gesehen, ist die Stimmung derzeit rabenschwarz.
Die unten stehende Grafik zeigt die saisonale Preiserwartung für Ferkel anhand der Kursdaten aus den vergangenen neuen Jahren (rot) im Vergleich zu den aktuellen Terminkursen (blau) und den aktuellen Schlusskursen (blaues Häkchen rechts am Balken).
Ganz oben ist zu sehen, ob Ferkel am Terminmarkt zu hoch oder zu niedrig bewertet werden - aktuell werden sie bis zu 9 Cent oder 20 % unterhalb der saisonalen Kurse notiert.
Mich würden Meinungen der Ferkelerzeuger und der Schweinemäster zum Einbruch der Ferkelkurse sehr interessieren.
Sind die Kursrückgänge gerechtfertigt ? Oder ein "Schnäppchen" für die Mäster, wenn zu niedrigen Kursen zugegriffen wird ?
Wie werden sich die Ferkelerzeuger verhalten ? Werden sie im nächsten Jahr noch Geld verdienen oder die Ferkelproduktion zurück fahren ?
Schöne Grüsse, Richard Ebert
@ Richard Ebert [#2]
Also ich bin dabei die Leistungen des einzelnen Wurfes der Sau höher zu schrauben. Wer dem nicht standhält fliegt zum Schlachter. Denn infolge der stark steigenden Futterkosten und stark gefallenen Ferkelpreisen sind die Produktionskosten pro Ferkel zu hoch. Für mich bedeutet das ca. 5% Bestandsreduzierung.
Diese Sauen durch teure Jungsauen zu ersetzten lohnt sich für mich derzeit nicht, da bei mir auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Dadurch schrauben sich die Grenzkosten nämlich noch höher als die reinen Produktionskosten.
Gruß
Lukas
@ Richard Ebert [#2]
Ich bin Mäster und die drastisch gestiegenen Getreidepreise bereiten mir zunehmend Kopfschmerzen zumal meine Futterkontrakte bald auslaufen.
Im Ferkelbezug bin ich nicht mehr fest angebunden, so dass ich nun die Möglichkeit habe, meinen Stall auch mal ein paar Wochen leer stehen zu lassen. Dieses werde ich auch wohl machen, wenn wir uns in einem fallenden Markt befinden.
Die aktuellen Ferkelkurse würde ich (noch) nicht als Schnäppchen bezeichnen. Wenn die Futterkosten weiter hoch bleiben, dann werden die Ferkelkurse leider auch nachgeben.
Für die Ferkelerzeuger wird die nächste Zeit wohl wieder hart, denn eine schnelle Reaktion ist bei den Sauenhaltern kaum möglich.
Ein schwacher Euro und steigende Fleischexporte würde uns alle helfen, aber die (deutsche) Wirtschaft ist ja schon lange in Partylaune, so dass der Euro eher weiter stärker wird.
Bei Ferkeln besteht kaum Handel. Deshalb halte ich dies für wenig aussagekräftig.
MfG
topigs
Als Mäster haben wir die letzten Monate sehr teuere Ferkel eingekauft obwohl es der Schweinemarkt nicht immer zurück gab !
Preise von 70 - 75 .- Eur netto waren für Systemferkel in 300 Gruppen zu berappen. OK.
Deshalb ist es doch auch mal normal und nötig Ferkel mit 55 - 60 Eur zu bekommen. Auch OK
Mit Futter (Getreide und Ergänzer) habe ich mich glücklicherweise bis März 2011 schon im Juni eindecken können.
Leider habe ich meinen Raps zu früh verkauft! (nobody is perfect!) In meiner Region gibt es Mengen an Futterweizen aber keinen Backweizen!
Schon wieder Regen, 20 mm.
MfG Saubauer