Schweine: Erzeuger hoffen auf unveränderte Preise
Der Markt scheint sich langsam zu stabilisieren. Es sieht so aus, als liesse der Druck seitens der Schlachtbranche nach. Sprach man gestern noch von einer Preisspanne zwischen 1,38 und 1,38 Euro, so geht man heute von unveränderten Hauspreisen mit 1,38 Euro aus. Nun hofft man, dass sich die Erzeuger mit dem V-Preis morgen daran orientieren werden.
Ob dies der Fall sein wird, ist heute noch nicht eindeutig zu erkennen, denn die angebotenen Stückzahlen sind nach wie vor problemlos am Markt zu platzieren, so dass einige Marktteilnehmer die Hoffnung auf einen unveränderten V-Preis bei 1,40 Euro noch nicht aufgegeben haben.
(Quelle: Hansa Terminhandel)
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Am Donnerstag waren August Schweine der meistgehandelte Kontrakt mit einem Anstieg um 1,5 Cent auf 1,39 Euro.
Ich glaube, man hat sich bereits auf 1,38 Euro geeinigt.
Eigentlich ist die Überschrift falsch.Erzeuger hoffen auf steigende Preise.Der Lebendviehmarkt zeigt eine sehr große Nachfrage.Die Ostblockstaaten verlangen auch plötzlich lebende Ware in größerem Umfang.Man hört von den Hauspreismeldern nichts, die haben Angst das Sie gar kein Schwein mehr bekommen. ZMP sollte heute den Markt realistisch einschätzen und den Preis auf 1,42 Euro setzten. Die großen werden schon mitziehen.Für Spannung ist gesorgt.
Mfg
Die Schweine für 1,42 zu verkaufen könnte sehr gut möglich sein. Sollte uns allerdings die ZMP mit 1,38 in den Rücken fallen, dann sind alle Möglichkeiten auf einen höheren Preis verflossen. Einem höheren Diktat der ZMP steht schon jetzt ein Diktat einiger Schlachtbetriebe gegenüber. Insofern bedeutet die totale Abhängkeit vom Nord-West-Preis auch indirekt die totale Abhängigkeit von den Preisvorgaben einiger Großer.
One ZMP-Diktat werden die Landwirte sehr schnell die dynamischen Möglichkeiten im Markt nutzen können.
Hallo,
für steigende Schweinepreise spricht die Aussage
Arbeitsspitze gleich Preisspitze .
Seit 1999 ziehen die Septembernotierungen an der Terminbörse im Zeitraum von 22. Juli bis 12. August bis auf Ausnahme eines Jahres an .
Grund könnte sein ,daß vor Erntebeginn insbesondere kleinere Schweinemäster wegen der bevorstehenden hohen Arbeitsbelastung die Ställe räumen. Damit fallen diese dann als Anbieter aus. Da die letzte Einheit den Preis bestimmt, ist das dann nicht ohne Auswirkung auf das Preisgeschehen.
Gruß
Hallo zusammen!
Ich sage der Preis wird heute unverändert bei 1,40€ bleiben und es wird keine Hauspreise geben!
Gruß Brontosaurus
Neue Situation: Toenies gibt keinen Preis mehr heraus und Vion hofft auf einen Nord-West-Preis von 1,38 bis 1,39.
Verkauf der Schweine ist zur Zeit möglich zwischen 1,41 und 1,43, aber natürlich nur wenn die ZMP uns nicht mit einen tieferen Preis in den Rücken fällt.
Schlachtstätten der Vion haben für Lieferung Montag,Dienstag schon ZMP zugesagt, trotzdem werden Sie nur mit kleiner Stückzahl leben müßen, oder aber die fehlenden 2 ct nachzahlen .
mfg
Zur Zeit ist es so, dass die Nachfrage höher ist als das Angebot; hinzu kommt, dass aus DK weniger lebende Schweine kommen, da es "Betrugsversuche" einiger Exporteure gegeben hat wegen Umgehungsversuche der Transportzeiten; um Sauen nach Tönnies liefern zu können.
Dadurch sind zwei Exportstationen geschlossen worden; und bei anderen wird energisch kontrolliert; Folglich kommen erstens weniger Schweine nach Deutschland; zweitens wenn dann verspätet´; und drittens bekommt Tönnies nach NRW garkeine mehr.
Zudem sind z.Zt. sehr viele "überschüssige "Ferkel als Spanferkel abgegeben worden; sodass hier also eine nicht unerhebliche Anzahl Schweine im Spätherbst fehlen wird; besonders Vermehrungsbörge; die von den Schlachtereien zumeist deutlich unter Basispreis eingekauft wurden; um diese dann gut zu exportieren.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
@ Caesar [#4]
Zitat: 'Sollte uns allerdings die ZMP mit 1,38 in den Rücken fallen'
Zitat: 'aber natürlich nur wenn die ZMP uns nicht mit einen tieferen Preis in den Rücken fällt'
Wenn ich richtig informiert bin wird der V-Preis nicht von der ZMP festgelegt, sondern von der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften, also den Vertretern der Mäster.
Wenn von 'in den Rücken fallen' schreiben, dann schreiben Sie bitte, dass Ihnen Ihre eigenen Vertreter in den Rücken fallen, und zwar die Vertreter, die Sie selbst gewählt haben.
Herr Ebert
zu Punkt 1) Ich meine damit natürlich den von der ZMP publizierten Preis welcher von der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften "ausgedacht" wird.
zu Punkt 2) In wie weit diese Vertreter von den Landwirten gewählt wurden, ist mir nicht bekannt. Mir ist aber sehr wohl bekannt dass die Mehrheit der Landwirte noch der Vision der ISN von vor ca. 10 Jahren nacheifert nach die der Preis den Schlachthöfen diktiert werden müsste. Aber das funktioniert einfach nicht mehr. Durch diese dann entstehenden Blockaden wird sehr viel an Vermarktungsmöglichkeiten verschenkt.
Moin!
Herr Ebert, Sie haben vollkommen Recht, der sogenannte ZMP-Preis wird von der VEZG per Telefonkonferenz festgelegt und dann über die ZMP veröffentlicht. Die VEZG ist ein eingetragener Verein mit ca. 30 EZGs aus dem gesamten Bundesgebiet als Mitglieder. Wer allerdings dort Mitglied ist, wird weitestgehend geheim gehalten, damit Schlachtunternehmen nicht Einfluß auf die Entscheidung der EZG nehmen können.
Spricht man mit Marktreferenten der LWK Niedersachsen, so sind sie der Meinung, dass der Vereinigungspreis durchaus die breite des Marktes wiederspiegelt. Es ist dabei immer möglich, vereinzelt einen besseren Basispreis zu erzielen, aber man müsse dabei natürlich auch immer Vorkosten, Ausschlachtung und Maske im Blick halten (Stichwort Maskenschlupf und tatsächler Auszahlungspreis).
Ich bin immer wieder irritiert, warum hier immer wieder gegen den sog. ZMP-Preis gewettert wird! Ich bin mir ziemlich sicher, dass die große Mehrheit der Erzeuger FÜR diesen einheitlichen Preis sind.
Ich frage mich, ob wir nicht alle ein großes Interesse haben sollten, eine möglichst große Transparenz zu haben. Sehr bedeutend ist da auf jeden Fall der VEZG-Preis udn die Schlachthofvergleiche.
Das soll erstmal genügen...
MfG S_M
Hallo S_M
Wo ist denn beim V-Preis die Transparenz?
Wenn das V-Preis-Diktat niedrig genug ist wird der Preis von den Schlachthöfen akzeptiert. Ansonsten Diktat von der anderen Seite.
Das ist Blockade und keine Transparenz!
@ Caesar
Hast vollkommen recht. Wenn den grossen der Preis passt, heisst es ok.
Wenn es nicht nach ihrem Geschmack ist, heisst es Hauspreise, aber glaubt mir das dauert nicht mehr lange und das mit den Hauspreisen ist dann vorbei.
Es macht wirklich keinen Spass mehr, würd liebend gerne 10 € mehr für die Ferkel bezahlen, wenn wir es auch hinten wiederbekommen würden. Heut muss mindestens der Preis stehen bleiben.
mfg picprofi
Hmm, wenn wir keinen "ZMP-Preis" mehr hätten, dann würden wir doch sicher kein höheres Preisniveau insgesamt haben, oder?
Der Preis ist stehen geblieben, die Befürchtungen vom Wochenbeginn sind Gott sei Dank nicht peingetreten.
@ Spekulatius_Maximus [#12] [#15]
'Ich bin immer wieder irritiert, warum hier immer wieder gegen den sog. ZMP-Preis gewettert wird! Ich bin mir ziemlich sicher, dass die große Mehrheit der Erzeuger FÜR diesen einheitlichen Preis sind. Ich frage mich, ob wir nicht alle ein großes Interesse haben sollten, eine möglichst große Transparenz zu haben.'
'Hmm, wenn wir keinen "ZMP-Preis" mehr hätten, dann würden wir doch sicher kein höheres Preisniveau insgesamt haben, oder?'
Es wird doch nicht gegen den V-Preis gewettert, sondern nur dagegen, dass er nicht jede Woche steigt. Jeden Freitag plus 1 Cent, dann sind alle Schweinemäster mehr als zufrieden und alle von der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften und der ZMP als Moderator begeistert. Dann machen alle Mäster soviel Gewinn, dass sie aus Angst vor fälligen Steuerzahlungen gleich ihre Kapazitäten verdoppeln können.
Ganz einfach - oder ?
@ Richard Ebert
Schafft der V-Preis Transparenz oder in Puncto Vermarktung zunehmend inaktive Mäster, die nur noch ihre Produktion optimieren aber ihr Vermarktungsgeschick völlig verkümmern lassen?
Meines Wissens können bis zu 60% des Erfolges in der Schweinemast von Faktoren außerhalb der direkten Produktionsleistungen bestimmt werden. Heutzutage sind jedoch zu viele meiner Kollegen bereit dieses Potential an schwache Händler und EZGs zu verschenken.
Und entschuldigen sie bitte Herr Ebert, natürlich führen gute Erlöse in einer Marktwirtschaft zu Kapazitätsausweitungen und umgekehrt schlechte Erlöse zu Kapazitätsabbau. Sie wissen doch wie dieses Phaenomen genannt wird: Das ist schlichtweg der Allen bekannte Schweinezyklus. Den hat es immer schon gegeben auch vor Einführung des V-Preises. Das hat etwas mit Marktgesetzen zu tun und nicht mit dummen, gierigen Bauern, die sich den eigenen Ast absägen, auf dem sie sitzen.
@ Glücksritter [#17]
Das Wort 'Marktwirtschaft' sagt mir schon etwas, sonst hätte ich nich so viele Jahre mit der selbst aufgebauten Firma überlebt.
Das Wort 'Schweinezyklus' bedeutet für mich jedoch, dass die neuen Ställe, kaum gebaut, dafür sorgen, dass die Schweinepreise wieder ins Jammertal zurückfallen.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass Ställe auf 'Teufel komm raus' gebaut werden, unabhängig davon, ob sie sich langfristig wirtschaftlich rentieren.
Sie schreiben auch:
'natürlich führen gute Erlöse in einer Marktwirtschaft zu Kapazitätsausweitungen und umgekehrt schlechte Erlöse zu Kapazitätsabbau.'
Das habe ich hier im Forum schon ganz anders gelesen, dass nämlich nur die Erweiterung der Kapazitäten in schlechten Zeiten dafür sorgen kann, finanziell nicht ganz unterzugehen.
Ihr erster Satz
'Schafft der V-Preis Transparenz oder in Puncto Vermarktung zunehmend inaktive Mäster, die nur noch ihre Produktion optimieren aber ihr Vermarktungsgeschick völlig verkümmern lassen ?'
hat mich lange nachdenken lassen. Vielleicht sollten das die Mäster auch tun, statt die 'Schuld' an der unbefriedigenden Situation bei Dritten zu suchen.
@ Richard Ebert
Gut! Dann sind wir ja einer Meinung.
Glücksritter schrieb: 'Schafft der V-Preis Transparenz oder in Puncto Vermarktung zunehmend inaktive Mäster, die nur noch ihre Produktion optimieren aber ihr Vermarktungsgeschick völlig verkümmern lassen?
Meines Wissens können bis zu 60% des Erfolges in der Schweinemast von Faktoren außerhalb der direkten Produktionsleistungen bestimmt werden. Heutzutage sind jedoch zu viele meiner Kollegen bereit dieses Potential an schwache Händler und EZGs zu verschenken.'
Noch schlimmer: Landwirte machen einen langfristigen Liefervertrag mit Ihrem meist genossenschaftlichen Abnehmer, damit man auch wirklich keine Vermarktungsmöglichkeiten mehr hat. Diese Landwirte sind dann vielleicht nach einigen Jahren tatsächlich in der freien Marktwirtschaft "nicht mehr zu Hause".