Richard Ebert
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Schweine: Gammelfleisch und Preissteigerungen verdarben Deutschen den Appetit

Gammelfleisch und Preissteigerungen verdarben Deutschen den Appetit

BW Agrar / ZMP (10.11.06) - Auch die Sommerhitze dämpfte den Fleischverbrauch. Zum Jahresende werden wieder steigende Verkaufsmengen erwartet. Im Dezember erreichen die privaten Fleischkäufe regelmäßig ihren Jahreshöchststand.

Die Fleischeinkäufe der Privathaushalte in Deutschland bleiben im laufenden Jahr deutlich hinter den Vorjahresmengen zurück. Wie ZMP Presse Online meldet, beläuft sich von Januar bis Ende September das Minus auf fast drei Prozent. Die Rindfleischkäufe nahmen in dieser Zeit nur moderat ab, um knapp ein Prozent; die Privatnachfrage nach Schweinefleisch sank dagegen um 3,4 Prozent. Mehrere Gründe bremsten 2006 die Privatnachfrage nach Fleisch von Rind, Schwein und Lamm: Zunächst wirkte sich Anfang des Jahres noch die Kaufzurückhaltung wegen des Gammelfleischskandals im Herbst 2005 aus. Nach einem Wiederanstieg der Käufe im Frühjahr bremste dann die drückende Hitze ab Mitte Juni den Konsum.

Neuerliche Funde von Gammelfleisch führten im September ein weiteres Mal zu Absatzeinbrüchen. Allein in diesem Monat sanken die Einkaufsmengen der Privathaushalte um nahezu acht Prozent. Darüber hinaus sind in diesem Jahr die Fleischpreise für die meisten Teilstücke von Rind und Schwein deutlich gestiegen. Von Januar bis Oktober dieses Jahres verteuerte sich Suppenfleisch, Rinderbraten und Rinderhack um durchschnittlich fünf bis sieben Prozent. Für beliebte Teilstücke vom Schwein wie beispielsweise Koteletts oder Kasseler, Schnitzel oder Braten zahlten die Verbraucher – im Bundesdurchschnitt aller Geschäftstypen vom Discounter bis zum Fachgeschäft – zwischen fünf
und zehn Prozent mehr. Mit einem durchschnittlichen Kilopreis von 5,06 Euro ist Schweinebraten um zehn Prozent teurer als im Oktober 2005. Für Schweinefilet zahlten die Konsumenten zuletzt durchschnittlich rund zehn Euro pro Kilo, gut neun Prozent mehr als im Herbst vorigen Jahres. Und Schweineschnitzel sind bei einem Kilopreis von 6,30 Euro noch um fünf Prozent teurer als 2005.

Zum Jahresende hin dürfte die Bilanz dann aber wieder anders aussehen: Denn bei kühleren Temperaturen stehen generell mehr Fleischgerichte auf dem Speiseplan, außerdem beleben die Weihnachtsfeiertage das Kaufinteresse. Vor allem im Dezember kaufen die Privathaushalte so viel Fleisch wie in keinem anderen Monat im Jahr.

10.11.2006

Geschrieben von Richard Ebert am
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