Schweine: Gigantische Fusion in der dänischen Schlachtbranche geplant
In Dänemark steht erneut eine umfangreiche Fusion in der Fleischbranche bevor. Der Marktführer Danish Crown hat sich bereit gezeigt, die Genossenschaft Steff-Houlberg zu übernehmen. Diese hatte selbst den Wunsch dazu bekundet, da sie sich nicht in der Lage sah, den Erzeugern und Lieferanten die gleichen Finanzergebnisse zu bieten wie der große Schwesternkonzern.
Die Fusion soll nach der Genehmigung der Mitgliederversammlungen und der europäischen Wettbewerbsbehörde rückwirkend zum 1. Oktober vollzogen werden. Steff-Houlberg würde der Danish Crown ein Aufkommen von 3,5 Mill. Schweinen pro Jahr hinzufügen, wodurch deren Volumen dann auf knapp 20 Mill. Tiere steigt.
Nach der Fusion verbliebe in Dänemark nur noch eine selbstständige Fleischkooperation, die viel kleinere Tican im Norden Jütlands mit einem jährlichen Verarbeitungsvolumen von etwa 1 Million Mastschweinen.
Ob die Wettbewerbsbehörde in Brüssel ohne weiteres mit der Verschmelzung einverstanden sein wird, ist nach Ansicht von Branchenbeobachtern fraglich. Denn auch 1998 hat die Behörde zahlreiche Forderungen für die Fusion zwischen Danish Crown und den damaligen Konkurenten Vestjyske Slagterier gestellt.
Ich stelle mir in diesem Zusammenhang die Frage, ob ein solches Mammutgebilde in der Fleischbranche im Interesse der Landwirte sein kann. Hier kann schon kein Wettbewerb im Bezug auf der Beschaffung des Rohstoffes vorliegen, und somit liegt der Verdacht eines Preisdiktates nahe.
Gerne würde ich die Meinung anderer Forumleser zu diesem Thema einmal hören,und vebleibe in Erwartung Ihrer Antwort.
M.f.G.
Bernd D.
Wir in Deutschland haben nun ja die Möglichkeit zu beobachten, was in unserem Nachbarland passiert, um uns dann eine Meinung zu bilden. In Deutschland werden ja vergleichbare Strukturen gefordert.
Es ist nur fraglich, ob unsere kaputten Fleischgenossenschaften NFZ und Westfleisch, die sich nur durch Schuldenerlass und durch das Geld der Genossen noch am Leben erhalten können, durch eine Fusion rentabel werden. Das fehlende Geld um Gewinne zu machen werden sie sich bei den Landwirten und nicht beim Großhandel holen.
Im Vergleich dazu sollte man sich einmal D+S anschauen. Diese private Firma ist groß geworden durch Manpower und das in der kurzen Zeit von gut 10 Jahren. Wie schlecht z.B. die NFZ arbeitet sieht man daran, daß sie über Jahre zu Spottpreisen für D+S in Lohn geschlachtet hat.
Man kann also sagen, sie haben sich die Konkurrenz D+S selber herangezüchtet. Aber die Genossen sollen ja auch arbeiten nach dem Motto 'Einer für alle, alle für einen'.
Gruß
Bauer Heinz
Es würde mich auch einmal interessieren, wie der Auszahlungspreis je kg Schlachtgewicht im Verhältnis zu unserer ZMP-Notierung war. Für eine Information wäre ich dankbar.
M.f.G.
Bernd D.