Schweine: Großes Angebot verursacht keinen Preisdruck
EU-Schweinepreise: Boden vorläufig erreicht
Schweine.net (05.10.10) - Der europäische Schlachtschweinemarkt hat in dieser Woche vorläufig die Talsohle erreicht und der Preisverfall ist zunächst gestoppt. Weitestgehend konnten sich die Notierungen auf bestehendem Niveau behaupten. Die deutsche Leitnotierung bewegte sich seitwärts, ebenso die Preise in den Niederlanden, Dänemark, Belgien, Österreich und Schweden. Das insgesamt reichliche Angebot ist flächendeckend zu vermarkten. Die österreichischen Überhänge konnten durch Aktionen im Einzelhandel aus der Welt geschafft werden. Die korrigierten Notierungen von Deutschland, Dänemark, Frankreich und Belgien liegen zurzeit fast gleichauf. Die Niederlande bilden weiter das Schlusslicht der fünf schweinereichsten EU-Mitgliedsländer.
Die Preise für Schlachtschweine in Frankreich, Spanien und Irland gaben weiter nach, weil die Versorgung mit schlachtreifen Schweinen hier sehr hoch ist. Spanien hat außerdem noch mit den Auswirkungen des Generalstreiks in der Vorwoche zu kämpfen und schon wieder den nächsten Feiertag im Visier. Auch in Tschechien hält der Trend zur Schwäche weiter an. In den Niederlanden soll unterdessen das Angebot für die neue Schlachtwoche geringer ausfallen. Dennoch empfehlen niederländische Erzeugervertreter ihren Mitgliedern aktuell, ihre schlachtreifen Schweine angesichts steigender Futterkosten und eines saisonal instabilen Marktes kontinuierlich abzuliefern.
Tendenz für den deutschen Markt: Das große Lebendangebot verursacht derzeit keinen Druck auf das physische Geschäft mit schlachtreifen Schweinen. Daher ist der Markt weitestgehend stabil und die Notierung dürfte sich vorläufig behaupten.
(Quelle: http://www.schweine.net/euschweinepreise_boden_vorlaeufig_erreicht.html)
Kassamarkt: Wie hoch lagen die Schlachtzahlen im Nordwestraum ?
Die Schlachtungen lagen im Nordwestraum mit 704.000 um etwa 59.000 unter der Vorwoche. Dieser Rückgang resultiert aus den geringen Schlachtungen in Niedersachsen, die sich laut amtlicher Feststellung auf 306.000 beliefen.
Bei den Schlachtmengen für Niedersachsen ist zu berücksichtigen, dass ein meldepflichtiger Betrieb keine Meldung machte. Aber auch die Umstellung auf Auto-FOM könnte zu Umdisponierungen in andere Bundesländer geführt haben.
Der Schlachtschweinemarkt präsentiert sich gut ausgeglichen. Die angebotenen Stückzahlen sind problemlos bei den Schlachtstätten zu platzieren.
(Quelle: VR Agrarberatung)
Morgen werden die Ergebnisse der Internet Schweinebörse veröffentlicht. Es dürfe allenfalls zu sehr geringen Preisänderungen kommen.
Hinweis: Bis der fehlende Schlachthof seine Schlachtzahlen nachmeldet, bleibt die Grafik auf dem Stand vom 24.09.10.
Terminmarkt: Dezember und Januar Schweine zum gleichen Kurs gehandelt
Am Terminmarkt für Schweine wurden heute 2 Kontrakte Dezember zu 1,28 Euro gehandelt, 1 Cent unter Vortag. Für einen Januar Kontrakt wurden ebenfalls 1,28 Euro abgerechnet, ein halber Cent weniger als am Montag dieser Woche.
Überraschend ist, dass jetzt Dezember- und Januar Schweine zu gleichen Kursen gehandelt werden (siehe Grafik unten), in früheren Jahren war der Januar Kontrakt deutlich niedriger bewertet.
Ferkel blieben zum siebten mal hintereinander ungehandelt und wurden von der Eurex auf Basis der Vortagskurse taxiert.
Die Schlachtmenge des fehlenden Betriebes lag bei gut 50.000 Stück, so dass der Rückgang der Schlachtungen im "Nordwestraum" nur leicht rückläufig war. Im Bundesgebiet wurden rund 6.000 weniger Schweine geschlachtet (knapp 1,05 Mio.)
Befremdlich finde ich, dass die zu spät eingegangene Meldung nicht mehr ins offizielle Zahlenwerk eingebaut werden konnte und wohl auch keine Korrektur mehr erfolgen soll. Bin mal gespannt, was die BLE morgen meldet. Wenn die einen Rückgang der Schlachtungen um gut 50.000 Stück vermelden, wäre das für mich eine deutliche Fehlleistung.
Gruß
MissPiggy